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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Ausbesserungen und Reparaturen. Alles versagte den Dienst, brach zusammen.
    »Tja«, brummte Potter, »das läßt Dave Hunter ganz schön dumm dastehen.«
    »Dave Hunter?«
    »Dave behauptet, daß keine echten Menschen mehr übriggeblieben sind«, erklärte Jackson. Neugierig klopfte er gegen Trents Helm. »Warum kommst du nicht mit uns? Ganz in der Nähe befindet sich unser Dorf – nur eine Stunde mit dem Traktor entfernt – mit unserem Jagdtraktor. Earl und ich haben Flatterhasen gejagt.«
    »Flatterhasen?«
    »Fliegende Hasen. Gutes Fleisch, aber schwer herunterzuholen – wiegen etwa dreißig Pfund.«
    »Womit erlegt ihr sie? Doch nicht mit der Axt?«
    Potter und Jackson lachten. »Da, sieh dir das an.« Potter zog ein langes Messingrohr unter seinem Hosenbein hervor. Es hatte sich unter der Hose an sein Bein geschmiegt, das dünn war wie ein Pfeifenreiniger.
    Trent untersuchte das Rohr. Es war handgearbeitet und bestand aus weichem Messing, das sorgfältig durchbohrt und völlig gerade war. Ein Ende verjüngte sich zu einer Düse. Er äugte hinein. Eine winzige Metallnadel war in einem transparenten Material eingelassen. »Wie funktioniert es?« fragte er.
    »Wird von Hand abgeschossen – wie ein Luftgewehr. Aber sobald der Pfeil draußen ist, folgt er dem Ziel, bis er es erwischt hat. Man muß ihm nur den richtigen Impuls verleihen.« Potter lachte. »Dafür sorge ich. Mit meiner kräftigen Puste.«
    »Interessant.« Trent gab das Rohr zurück. Mit mühsamer Beherrschung erkundigte er sich, während er die blaugrauen Gesichter musterte: »Ich bin der erste Mensch, dem ihr begegnet seid?«
    »So ist es«, bestätigte Jackson. »Der Alte wird erfreut sein, dich zu begrüßen.« Ungeduld schwang in seiner flötenden Stimme mit. »Was meinst du? Wir werden schon für dich sorgen. Wir kümmern uns um dein Essen und bringen dir unverseuchte Pflanzen und Tiere. Was hältst du von einer Woche?«
    »Tut mir leid«, sagte Trent. »Ich habe etwas anderes vor. Wenn ich hier auf dem Rückweg vorbeikomme ...«
    Die hornigen Gesichter wirkten enttäuscht. »Auch nicht nur für kurze Zeit? Über Nacht? Wir schaffen soviel unverseuchte Nahrung wie du willst herbei. Der Alte hat einen erstklassigen Entseucher zusammengebastelt.«
    Trent klopfte auf seinen Tank. »Ich bin knapp an Sauerstoff. Ihr habt doch keinen Kompressor, oder?«
    »Nein. Was sollen wir auch damit anfangen? Aber vielleicht könnte der Alte ...«
    »Tut mir leid.« Trent ging weiter. »Ich muß fort. Seid ihr sicher, daß sich in diesem Gebiet keine Menschen befinden?«
    »Wir dachten, es gäbe überhaupt keine mehr. Hin und wieder tauchen ein paar Gerüchte auf. Aber du bist der erste, den wir gesehen haben.« Potter deutete nach Westen. »Dort drüben lebt ein Stamm Roller.« Dann wies er in eine unbestimmte Richtung im Süden. »Und dort müssen einige Käfersippen hausen.«
    »Und ein paar Läufer.«
    »Hast du sie gesehen?«
    »Ich komme aus dieser Richtung.«
    »Und im Norden leben einige der Unterirdischen – diese blinden Gräber.« Potter schnitt eine Grimasse. »Ich kann diese Burschen mit ihren Bohrern und Schaufeln einfach nicht ab. Aber was soll’s.« Er lächelte. »Jeder soll auf seine Art glücklich werden.«
    »Und im Osten«, fügte Jackson hinzu, »wo der Ozean liegt, da gibt es einen Haufen vom Tümmlertyp – das Meervolk. Sie schwimmen herum – benutzen diese großen Unterwasserkuppeln und Tanks – und kommen manchmal in der Nacht herauf. Eine ganze Menge Typen kommen nachts herauf. Wir halten uns noch immer an das Tageslicht.« Er kratzte seine hornige, blaugraue Haut. »Sie hält die Strahlung gut ab.«
    »Ich weiß«, versicherte Trent. »Lebt wohl.«
    »Viel Glück.« Sie sahen ihm nach, die schwerlidrigen Augen noch immer vor Erstaunen geweitet, wie er sich durch den zähen grünen Dschungel arbeitete, und das Metall und Plastik seines Anzugs glänzten matt im Licht der Nachmittagssonne.
    Die Erde lebte, barst vor Aktivität. Pflanzen und Tiere und Insekten bildeten ein unentwirrbares Durcheinander. Nachtgeschöpfe, Taggeschöpfe, Land- und Wassertypen, unglaubliche Arten und Gattungen, die noch nie katalogisiert worden waren und vermutlich auch nie katalogisiert werden würden.
    Am Ende des Krieges war jeder Quadratzentimeter der Erdoberfläche radioaktiv verseucht gewesen. Ein ganzer Planet, vollgesogen mit harter Strahlung. Die meisten Lebewesen starben – aber nicht alle. Die Strahlung brachte Mutationen hervor – in

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