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Eine handvoll Dunkelheit

Eine handvoll Dunkelheit

Titel: Eine handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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völlig anders. Diesmal schritt er nicht einfach daran vorbei. Und früher oder später hatte es so kommen müssen.
     
    REKAL GMBH
     
    War dies die Antwort? Schließlich blieb eine Illusion, gleichgültig, wie überzeugend sie war, eben doch nur eine Illusion. Zumindest objektiv betrachtet. Subjektiv gesehen aber – das genaue Gegenteil.
    Jedenfalls hatte er eine Verabredung. Innerhalb der nächsten fünf Minuten.
    Er nahm einen tiefen Zug von der leicht smogverseuchten Chicagoer Luft und schritt durch den verwirrenden multispektralen Glanz des Portals hinauf zum Empfangsschalter.
    Die wohlproportionierte, hübsche und barbusige Blondine am Schalter sagte freundlich: »Guten Morgen, Mr. Quail.«
    »Ja«, meinte er. »Ich bin hier, um mich nach einem Rekal-Kursus zu erkundigen. Wie Sie sicher wissen.«
    »Nicht ›Rekal‹ sondern ›Recall‹, das heißt Erinnerung«, berichtigte ihn die Empfangsdame. Sie nahm den Hörer des Videofons ab und sagte: »Mr. Douglas Quail ist hier, Mr. McClane. Kann er gleich hereinkommen? Oder ist es zu früh?«
    »Krch sssh mmpf pft pft sssch«, summte der Hörer.
    »Ja, Mr. Quail«, sagte sie. »Sie können hineingehen. Mr. McClane erwartet Sie.« Als er ein paar unsichere Schritte machte, rief sie ihm nach: »Zimmer D, Mr. Quail. Rechts von Ihnen.«
    Nach einem kurzen, unangenehmen Augenblick, in dem er sich verirrt zu haben glaubte, fand er das richtige Zimmer. Die Tür stand offen, und drinnen saß ein freundlich blickender Mann an einem großen Schreibtisch aus echtem Nußbaumholz. Er war in mittleren Jahren und trug den neuesten marsianischen Froschpelzanzug. Seine Kleidung allein machte Quail deutlich, daß er an der richtigen Adresse war.
    »Nehmen Sie Platz, Douglas«, sagte McClane und deutete mit seiner fleischigen Hand auf einen Sessel, der dem Schreibtisch gegenüberstand. »Sie wären also gern auf dem Mars gewesen. Sehr gut.«
    Quail setzte sich und war ein wenig nervös. »Ich bin mir nicht sicher, ob es die Gebühren wert ist«, sagte er. »Es kostet eine Menge, und soweit ich weiß, bekomme ich eigentlich gar nichts.« Kostet fast soviel wie die tatsächliche Reise, dachte er.
    »Sie erhalten greifbare Beweise Ihrer Reise«, widersprach McClane lebhaft. »All die Beweise, die Sie brauchen. Hier, ich zeig’s Ihnen.« Er griff in eine Schublade seines eindrucksvollen Schreibtischs. »Kontrollabschnitte der Tickets.« Er langte in eine Mappe und holte ein kleines Quadrat aus geprägter Pappe hervor. »Sie beweisen, daß Sie dort waren ... und wieder zurückgekehrt sind. Postkarten.« Er legte vier frankierte farbige 3-D-Postkarten vor Quail auf den Tisch und reihte sie fein säuberlich auf. »Ein Film. Aufnahmen, die Sie mit einer gemieteten Kamera von örtlichen Sehenswürdigkeiten auf dem Mars gemacht haben.« Er zeigte sie Quail ebenfalls. »Plus die Namen derjenigen, die Sie dort getroffen haben, Souvenirs im Werte von zweihundert Poscreds, die Sie in den nächsten Monaten erreichen werden – vom Mars aus. Und ein Paß und eine Impfbescheinigung. Und noch mehr.« Er sah Quail durchdringend an. »Natürlich werden Sie wissen, daß Sie dort gewesen sind«, fuhr er fort. »Sie werden sich nicht an uns erinnern, nicht an mich oder daran, jemals hier gewesen zu sein. In Ihrer Erinnerung wird es eine tatsächliche Reise sein, das garantieren wir. Zwei volle Erinnerungs-Wochen, bis ins allerletzte Detail. Denken Sie daran: Wenn Sie zu irgendeiner Zeit Zweifel daran haben, daß Sie tatsächlich eine ausgedehnte Reise zum Mars unternahmen, dann können Sie hierher zurückkommen und bekommen den vollen Betrag zurückerstattet. Na?«
    »Aber ich war nicht da«, sagte Quail. »Ich bin nicht dagewesen, ganz gleich, welche Beweise Sie mir liefern.« Nervös atmete er tief durch. »Und ich war nie ein Geheimagent von Interplan.« Es erschien ihm unmöglich, daß das extra-reale Erinnerungsimplantat der Rekal GmbH funktionierte – trotz allem, was er darüber gehört hatte.
    »Mr. Quail«, sagte McClane geduldig. »Wie Sie in Ihrem Schreiben an uns erklärten, haben Sie keine Chance, nicht die geringste Möglichkeit, jemals tatsächlich zum Mars zu reisen. Sie können es sich nicht leisten, und was noch wichtiger ist, Sie können sich niemals als Geheimagent für Interplan oder eine andere Behörde qualifizieren. Dies ist der einzige Weg, Ihren, äh, lebenslangen Traum zu verwirklichen. Habe ich nicht recht, mein Herr? Sie können das nie sein, und Sie können das nie wirklich

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