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Eine Handvoll Dunkelheit

Eine Handvoll Dunkelheit

Titel: Eine Handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Wohnungen auf dem Lande an. Ewige Pendler. Ellis näherte sich dem Ring und trat hinein. Abrupt wechselte die Umgebung.
    Wieder befand er sich in dem wallend grauen Tunnel. Am anderen Ende blitzte ein grüner und weißer Kreis auf. Langgestreckte grüne Hügel und sein eigenes Haus. Sein Hinterhof. Der Zedernbaum und die Blumenbeete. Die Stadt Cedar Groves.
    Zwei Schritte in den Tunnel hinein. Ellis blieb stehen und bückte sich. Forschend betrachtete er den Boden des Tunnels. Er musterte die neblige, graue Wand, die sich hochwölbte und flackerte – und die durchsichtige Stelle. Die Stelle, die er entdeckt hatte.
    Sie waren noch immer da. Noch immer? Diesmal waren es andere. Zehn oder elf Gestalten. Männer und Frauen und Kinder. Eng gedrängt standen sie da, blickten voll Ehrfurcht und Staunen zu ihm hinauf. Keiner von ihnen war größer als fünfzehn Zentimeter. Winzige, verzerrte Gestalten, deren Umrisse verschwammen. Farben und Schattierungen, die sich veränderten.
    Ellis hastete weiter. Die winzigen Gestalten sahen ihm nach. Ein kurzer Blick auf ihre mikroskopische Verwunderung – und dann trat er hinaus in seinen Hinterhof.
    Er schaltete den Soforttransporter ab und stieg die Hintertreppe hinauf. Tief in Gedanken versunken ging er ins Haus.
    „Hallo“, rief Mary aus der Küche. In ihrem hüftlangen Strickkleid kam sie herangerauscht und streckte ihm die Arme entgegen. „Wie war es heute im Büro?“
    „Wie immer.“
    „Stimmt etwas nicht? Du siehst so … seltsam aus.“
    „Nein. Nein, alles in Ordnung.“ Geistesabwesend küßte Ellis seine Frau auf die Stirn. „Was gibt es heute zu essen?“
    „Etwas Besonderes. Sirianisches Maulwurfsteak. Eines von deinen Lieblingsgerichten. Freust du dich?“
    „Sicher.“ Ellis warf Hut und Mantel auf einen Stuhl. Der Stuhl faltete sie zusammen und brachte sie fort. Sein nachdenklicher, abwesender Gesichtsausdruck verschwand nicht. „Sehr schön, mein Schatz.“
    „Bist du sicher, daß alles in Ordnung ist? Du hast dich doch nicht wieder mit Pete Taylor gestritten, oder?“
    „Nein. Natürlich nicht.“ Ellis schüttelte verärgert den Kopf. „Alles ist in Ordnung, Liebling. Hör auf, mich mit Fragen zu löchern.“
    „Nun, ich hoffe es“, seufzte Mary.
    Am nächsten Morgen warteten sie bereits auf ihn.
    Er sah sie schon, als er den ersten Schritt in den Soforttransporter machte. Eine kleine Gruppe wartete in dem wabernden Grau, wie Käfer, die in einem Klumpen Gelee eingeschlossen waren. Aufgeregt bewegten sie sich, wedelten mit Armen und Beinen. Versuchten, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Piepsten nervös mit ihren pathetischen, leisen Stimmen.
    Ellis blieb stehen und kniete nieder. Sie schoben etwas durch die Tunnelwand, durch die dünne Stelle in dem Grau. Es war klein, so unglaublich klein, daß er es kaum erkennen konnte. Ein weißes Viereck am Ende einer mikroskopisch kleinen Stange. Andächtig sahen sie ihn an, und Furcht und Hoffnung zeigte sich auf ihren Gesichtern. Verzweifelte, flehentliche Hoffnung.
    Ellis griff nach dem winzigen Viereck. Es löste sich wie das Blütenblatt einer zerbrechlichen Rose. Unbeholfen ließ er es fallen und mußte dann danach suchen. Die kleinen Geschöpfe beobachteten voller Angst, wie seine riesigen Hände forschend über den Tunnelboden tasteten. Schließlich fand er es und hob es behutsam auf.
    Es war zu klein, um Einzelheiten zu erkennen. Eine Schrift? Einige winzige Zeilen – aber er konnte sie nicht lesen. Viel zu klein, um sie zu entziffern. Er holte seine Brieftasche hervor und schob das Viereck vorsichtig zwischen zwei Karten. Dann verstaute er die Brieftasche wieder in seinem Mantel.
    „Ich werde mich später darum kümmern“, versprach er.
    Seine Stimme dröhnte und hallte durch den Tunnel. Bei dem Lärm stoben die winzigen Geschöpfe auseinander. Alle flohen, schrien mit ihren schrillen, piepsenden Stimmen, entfernten sich von dem grauen Schimmern und verschwanden in dem dahinter liegenden Halbdunkel. Unvermittelt waren alle fort. Wie aufgeschreckte Mäuse. Er war allein.
    Ellis kniete nieder und schob sein Auge an die durchsichtige Stelle in dem grauen Material. Wo sie gewartet hatten. Er konnte verschwommene, verzerrte Umrisse erkennen, verhüllt von einem vagen Nebel. Eine Art Landschaft. Undeutlich. Schwer auszumachen.
    Hügel. Bäume und Sträucher. Aber so klein. Und verzerrt …
    Er warf einen Blick auf seine Uhr. Gott, es war bereits zehn! Hastig richtete er sich auf und verließ

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