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Eine Handvoll Dunkelheit

Eine Handvoll Dunkelheit

Titel: Eine Handvoll Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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wünschte, mein Mann hätte einen Soforttransporter. Vielleicht kann ich ihn dazu bringen, sich einen anzuschaffen, wenn sie auf den Markt kommen.“
    „Oh, sie sind außerordentlich praktisch“, stimmte Mary Ellis zu. „Vermutlich begrüßt er in diesem Moment schon seine Kollegen.“
     
    Henry Ellis befand sich in einer Art Tunnel. Um ihn herum wölbte sich eine graue, formlose Röhre und erstreckte sich in beide Richtungen wie ein düsterer Kanal.
    In der Öffnung hinter ihm war die verschwommene Silhouette seines Hauses zu erkennen. Der Hof und die hintere Veranda. Mary stand in ihrem roten BH und ihrem Höschen auf der Treppe. Neben ihr Mrs. Lawrence, die nur mit grünkarierten Shorts bekleidet war. Der Zedernbaum und das Petunienbeet. Ein Hügel. Die sauberen kleinen Häuser von Cedar Groves, Pennsylvania. Und vor ihm …
    New York City. Die geschäftige Straßenecke vor seinem Büro, nur wie durch eine Wasserwand wahrnehmbar. Das große Gebäude, ein Koloß aus Beton und Glas und Stahl. Menschen hasteten hin und her. Wolkenkratzer. Monojets, die in Schwärmen zur Landung ansetzten. Luftampeln. Unzählige Angestellte wimmelten überall herum und eilten zu ihren Büros.
    Gemächlich näherte sich Ellis der vor ihm liegenden Öffnung und damit New York. Er hatte den Soforttransporter schon oft genug benutzt, um genau zu wissen, wie viele Schritte er machen mußte. Fünf Schritte. Fünf Schritte durch den schwankenden grauen Tunnel, und er hatte über zweihundert Kilometer zurückgelegt. Er verharrte und blickte zurück. Bisher hatte er drei Schritte gemacht. Einhundertzwanzig Kilometer. Mehr als die Hälfte des Weges lag hinter ihm.
    Die vierte Dimension war eine phantastische Angelegenheit.
    Ellis holte seine Pfeife hervor, stellte den Aktenkoffer neben seinem Bein auf den Boden und suchte in seinen Manteltaschen nach dem Tabak. Bis zum Arbeitsbeginn blieben ihm noch immer dreißig Sekunden. Genug Zeit also. Das Feuerzeug flammte auf, und genießerisch begann er zu ziehen. Er klappte den Deckel über das Feuerzeug und verstaute es wieder in seiner Tasche.
    Eine phantastische Angelegenheit, tatsächlich. Der Soforttransporter hatte bereits das Leben revolutioniert. Jetzt war es möglich, jeden Fleck der Erde unverzüglich, ohne Zeitverlust, zu erreichen. Und ohne sich in die endlosen Kolonnen der Monojets einzureihen. Das Transportproblem galt seit Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts als die Hauptschwierigkeit der Zivilisation. Jedes Jahr verließen immer mehr Familien die Städte und zogen hinaus aufs Land und erhöhten die Zahl der Pendler, die die Straßen und Luftschneisen verstopften.
    Aber jetzt war das Problem gelöst. Man konnte eine unbegrenzte Menge Soforttransporter einsetzen; es kam zwischen ihnen nicht zu Interferenzen. Der Soforttransporter überbrückte Entfernungen, ohne den Weg durch den Raum zu nehmen, sondern er benutzte eine andere Dimension (wie das genau funktionierte, hatte man ihm nicht erklärt). Für ein paar tausend Kredits konnte sich jede irdische Familie einen Soforttransporter-Ring installieren lassen; einen im Hinterhof – und das Gegenstück in Berlin oder auf den Bermudas oder in San Francisco oder in Port Said. Überall auf der Welt. Natürlich gab es eine Einschränkung. Der Ring mußte an einer bestimmten Stelle verankert werden. Man wählte den Standort, und alles war damit erledigt.
    Und für einen Büroangestellten war dieses System perfekt. Auf der einen Seite hinein, auf der anderen wieder heraus. Fünf Schritte – und zweihundert Kilometer. Zweihundert Kilometer waren bisher ein zweistündiger Alptraum aus kreischenden Triebwerken und plötzlichen, ruckartigen Bremsungen gewesen, von Monojets, die hin und her schossen, Rasern, rücksichtslosen Fliegern, wachsamen Polizisten, die nur darauf warteten, zuschlagen zu können, aus Magengeschwüren und Verdruß. Das alles gehörte nun der Vergangenheit an. Zumindest für ihn, dem Mitarbeiter von Terran Development, der Herstellerin der Soforttransporter. Und bald auch für alle anderen, wenn man sie erst auf den Markt gebracht hatte.
    Ellis seufzte. Es wurde Zeit. Er beobachtete, wie Ed Hall die Treppen des TD-Gebäudes hinaufeilte und zwei Stufen gleichzeitig nahm. Er bückte sich und griff nach seiner Aktentasche.
    In diesem Moment sah er sie.
    Der wabernde graue Nebel war dort transparent geworden. Ein kleiner Fleck am Boden, wo das Grau verblaßt war. Dicht neben seinem Fuß, dort, wo die Aktentasche stand.
    Jenseits

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