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Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition)

Titel: Eine Handvoll Venus: Meisterwerk der Science Fiction - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Cyril M. Kornbluth
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öffnete sie, deutete hinein. Ich trat allein in den Raum.
    Da saßen zehn bis fünfzehn Konsumenten auf Stühlen mit geraden Lehnen und hatten den Blick auf einen ihresgleichen gerichtet, einen älteren Mann mit gelehrtenhaft aussehendem Spitzbart. Ich fand einen Platz im hinteren Teil des Raumes und setzte mich. Niemand schenkte mir besondere Aufmerksamkeit.
    Der Vortragende sprach über die Glanzlichter einer besonders langweiligen präkommerziellen Periode. Ich hörte mit halbem Ohr zu und versuchte, eine Ähnlichkeit zwischen all den verschiedenen Typen festzustellen. Ich war ziemlich sicher, dass sie alle Consies waren – warum wäre ich sonst hier? Aber die äußeren Anzeichen, die ihren inneren Fanatismus hätten erkennen lassen müssen, entgingen mir. Alle waren Konsumenten, und sie trugen den gequälten Gesichtsausdruck, den Sojaburger und Hefebonbons unvermeidlich hinterlassen; aber ich wäre an jedem von ihnen auf der Straße vorübergegangen, ohne mich nach ihnen umzudrehen. Und doch – dies war New York, und Bowen hatte angedeutet, dass die Consies bzw. natürlich Natschus , denen ich hier begegnen würde, einen ziemlich hohen Rang bekleideten.
    Noch ein anderer Gedanke ging mir durch den Kopf. Sobald ich aus diesem Schlamassel herauskäme  – sobald ich Fowler Schocken erreichte und meine Situation klärte –, wäre ich vermutlich in der Lage, diese ganze verdammte Verschwörung aufzudecken, vorausgesetzt, ich spielte meine Karten richtig. Ich schaute mir die Anwesenden genauer an, prägte mir ihre Züge ein. Ich wollte sie wiedererkennen, wenn ich noch einmal mit ihnen in Berührung käme.
    Es musste irgendein Signal gegeben worden sein, das mir entgangen war. Der Vortragende schwieg fast mitten im Satz, und ein untersetzter kleiner spitzbärtiger Mann in der ersten Reihe erhob sich. »Gut«, sagte er im Gesprächston, »wir sind jetzt alle anwesend, und es lohnt sich nicht, noch mehr Zeit zu verschwenden. Wir sind gegen jede Verschwendung; darum sind wir ja hier.« Er betrat das niedrige Podium. »Kein Lärm«, mahnte er, »keine Namen. Wir werden Nummern verwenden. Sie nennen mich ›eins‹, Sie sind ›zwei‹«, er deutete auf den Mann, der neben ihm saß, »und so weiter, der Reihe nach. Alles klar? Gut, hören Sie jetzt genau zu. Wir haben uns hier versammelt, weil Sie alle neu sind. Sie befinden sich jetzt in den hohen Rängen. Dies ist das globale Operations-Headquarter, hier mitten im Herzen von New York; höher geht’s nicht mehr. Jeder Einzelne von Ihnen wurde aus einem bestimmten Grund, aufgrund einer speziellen Fähigkeit ausgewählt. Darüber wissen Sie ja selbst am besten Bescheid. Sie alle bekommen heute noch Anweisungen. Bevor Sie sie jedoch ausführen, möchte ich auf eines hinweisen. Sie kennen mich nicht, und ich kenne Sie nicht; über jeden Einzelnen von Ihnen liegt ein hervorragender Bericht der letzten Zelle vor, aber die Leute draußen sind manchmal ein wenig zu enthusiastisch. Wenn sie sich in Ihnen getäuscht haben … Nun, Sie verstehen mich, ja?«
    Alle nickten. Ich nickte auch und versuchte angestrengt, mir diesen gedrungenen kleinen Spitzbärtigen ganz besonders gut einzuprägen. Wir nannten unsere Nummer, die Neuen erhoben sich nacheinander, sprachen kurz mit dem Spitzbärtigen und verließen zu zweit oder dritt mit unbekanntem Ziel den Raum. Ich wurde als Vorletzter aufgerufen; außer mir befand sich nur noch ein sehr junges, etwas schielendes Mädchen mit rotem Haar im Raum.
    »Ihr zwei«, sagte der Spitzbärtige. »Ihr werdet beide zusammenarbeiten und könnt eure Namen erfahren. Groby, das ist Corvin. Groby ist so etwas wie ein Texter, Celia ist Künstlerin.«
    »Hm«, sagte sie und zündete sich mit der Glut ihrer Zigarette eine neue Starr an. Sie wäre der vollkommene Verbrauchertyp, wenn diese Eiferer sie nicht verdorben hätten; ich bemerkte, wie ihre Kiefer den Kaugummi zerbissen, während sie pausenlos rauchte.
    »Wir werden gut miteinander auskommen«, sagte ich ermunternd.
    »Klar«, sagte der Spitzbärtige. »Das müssen Sie auch. Sie verstehen das, Groby. Damit Sie eine Möglichkeit haben, Ihr Talent zu beweisen, müssen wir Ihnen vieles offenbaren, was wir nicht gerade in der Morgenzeitung lesen möchten. Wenn Sie unsere Erwartungen nicht erfüllen, Groby«, sagte er freundlich, »dann stecken wir, wie Sie sicherlich verstehen werden, in einer bösen Klemme und müssen uns etwas anderes für Sie ausdenken.« Er schlug gegen ein kleines

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