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Eine Hochzeit im Dezember: Roman (German Edition)

Eine Hochzeit im Dezember: Roman (German Edition)

Titel: Eine Hochzeit im Dezember: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anita Shreve
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im Licht.
    Harrison ging schnell zu seinem Mietwagen. Bis Hartford würde er knapp zwei Stunden brauchen. Bis zum Abflug seiner Maschine hatte er dann noch genügend Zeit. Zwei Stunden Flug nach Toronto. Er würde rechtzeitig zum Sonntagabendessen zu Hause sein, ein altmodisches Ritual, das Evelyn und Harrison beibehalten hatten, weil sie der Meinung waren, die Jungen brauchten wenigstens eine feste Familienmahlzeit pro Woche. Evelyn machte meist einen Lammbraten (seine Lieblingsspeise) oder Schweinelendchen (die Lieblingsspeise der Jungen), und dann aßen sie alle gemeinsam, ohne sich von irgendwem oder irgend etwas stören zu lassen. Heute abend würde das Essen für Harrison eine kleine Tortur sein, aber schon nächste Woche würde es wieder erträglich sein, und noch erträglicher in der Woche darauf. Und nach einer Weile würden ihn die Erinnerungen an dieses Hochzeitswochenende nicht mehr ständig beunruhigen, sich nur noch ab und zu melden – beim Mittagessen vielleicht, wenn er auf einen Kollegen wartete und versuchte, aus dem Kopf die ungleichmäßige Dachsilhouette des Gasthofs auf eine Papierserviette zu zeichnen.
    Erzähl mir eine Geschichte , hatte sie gesagt.
    Harrison öffnete den Kofferraum und warf sein Gepäck hinein. Als er hinter sich Geräusche hörte, drehte er sich um. Ein junges Paar war, von Freunden und Verwandten begleitet, auf dem Weg zu einem wartenden Wagen. Die Bänder, die ihn schmückten, klebten feucht auf der Motorhaube, und von der hinteren Stoßstange hingen aufgefädelte Blechdosen herunter. Harrison bekam das Paar nur kurz zu sehen, vermutlich die beiden Hauptpersonen der Karola-Jungbacker-Hochzeit, die parallel zur Hochzeit von Bill und Bridget stattgefunden hatte. Klein und zierlich sprang die frischgebackene junge Ehefrau in Jeans und T-Shirt die Treppe hinunter und blieb mit strahlendem Lächeln kurz stehen, um eine Freundin zu umarmen. Der junge Ehemann hielt seine Hand in ihrem Rücken, als wollte er sie in ihr neues Leben lenken. Er drehte sich um und schüttelte jemandem die Hand, einem kompakt gebauten jungen Mann in einem Sweatshirt, auf dem vorn DARTMOUTH stand, und lachte, als er einen kräftigen Klaps auf den Rücken bekam. Ein Mann aus der Gruppe, mit einer Filmkamera ausgerüstet, rief ihm zu: Hier, Ian. Schaut mal hier herüber. Und andere Rufe schallten von der Abschied nehmenden Gruppe herüber.
    Seid brav , rief jemand.
    Nein, seid nicht brav , konterte ein anderer.
    Nora stand an der Tür und winkte. Harrison wußte nicht, ob das Winken ihm galt oder dem jungen Paar, und winkte einfach zurück. Eine kleine Handbewegung, die auch unbemerkt bleiben konnte.
    Der junge Mann half seiner Frau in den Wagen und ließ dann den Motor an. Das Fahrzeug, das unter lautem Dosengeklapper einmal das Rondell vor dem Haus umrundete, kam an Harrison vorüber. Die junge Frau sah immer noch lächelnd zu Harrison hinaus, und er lächelte zurück.
    Sie haben alles noch vor sich, dachte er. Außergewöhnliche Schönheit. Erregendes Abenteuer. Liebe der Kinder. Ahnung einer Trennung. Eine Diagnose. Schmerzlinderung. Große Liebe. Treuebruch. Grandioses Scheitern.
    Als er die Tür seines Wagens öffnete, fühlte er sich plötzlich wie ausgehöhlt. Einen Moment bekam er keine Luft. Er hatte nicht geahnt, daß die Trennung von Nora ein so heftiger körperlicher Schmerz sein würde.
    Zu gehen war vielleicht ganz falsch – falsch aus den richtigen Gründen. Er schaute zur Tür des Gasthofs hinauf, aber Nora war ins Haus gegangen.
    Wäre es möglich, neu anzufangen? Könnten er und Nora ihre eigene Geschichte neu schreiben? Bill und Bridget hatten es getan. Könnten er und Nora nach diesen vielen Jahren ein gemeinsames Leben aufbauen?
    Er spürte eine unbändige Verwegenheit in sich.
    Charlie , dachte er. Tom.
    Er lehnte sich an die Tür und wartete noch einen Moment.

Dank
     
    Ich habe vielen Menschen zu danken. Katherine Clemans, die eine geborene Lektorin ist. Chris Clemans, der mir die Freuden des Baseball-Spiels nahebrachte. Molly Osborn, die sich mit mir über Hockey unterhielt. Celeste Cooper, mit der das Brainstorming am schönsten ist. Elinor Lipman, der guten Freundin in jeder Beziehung. Jennifer Rudolph Walsh, der ich so viel zu verdanken habe. Michael Pietsch, dem geliebten Kapitän des Schiffs. Asya Muchnick, deren scharfes Auge und sanftes Wesen ich zu schätzen weiß. Heather Fain, die die öffentliche Seite des Schreibens so viel erträglicher macht. Karen Landry, die

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