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Eine Hochzeit zum verlieben

Eine Hochzeit zum verlieben

Titel: Eine Hochzeit zum verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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nicht; dafür wirkte er zu anziehend auf sie.
    Also blieb nur kühle Zurückhaltung, was ihr schwer genug fiel, da sie von Natur aus gesellig und redselig war.
    „Ich habe den Ring vorhin abgenommen, bevor ich geduscht habe“, erwiderte sie. „Ich wollte verhindern, dass mein Finger grün wird.“
    „Was zum Teufel soll das heißen?“ Empört legte er sein Besteck nieder und starrte Gabriella an. „Glaubst du etwa, dass ich dir ein Stück billiges Metall mit Glassplittern als Ehering geschenkt habe?“
    Verwundert entgegnete sie: „Du willst mir doch wohl nicht weismachen, dass das Gold und Diamanten sind, oder?“
    Sie hatten nicht vereinbart, während der Zeremonie Ringe zu tauschen. Eigentlich war in den zehn Tagen vor der Hochzeit gar nichts zwischen ihnen geklärt worden. Rufus hatte Gabriella lediglich telefonisch Ort und Zeit der Trauung mitgeteilt. Deshalb wunderte es sie immer noch, dass er ihr einen goldfarbenen schmalen Reif mit Glitzersteinen angesteckt hatte.
    „Ist der etwa echt?“, hakte sie nach, als Rufus sie weiterhin wortlos anblickte.
    Bestimmt gaben sie ein seltsames Brautpaar ab, wie sie sich so höflich am Tisch gegenübersaßen, beide in Dinnerkleidung, Gabriella in einem engen kleinen Schwarzen und Rufus in Anzughose und gestärktem Oberhemd.
    „Natürlich ist er echt!“, erwiderte er schließlich ungehalten. „Glaubst du im Ernst, dass ich meiner Frau einen falschen Ring schenken würde?“
    „Warum denn nicht? Es ist ja auch eine falsche Ehe“, konterte sie. „Oder liegt es daran, dass es einen Rufus Gre sham kompromittieren würde, seine Frau mit unechtem Schmuck abzuspeisen?“
    Offensichtlich war sie immer noch auf Streit aus. Rufus wäre gern darauf eingegangen, aber ihm war nicht danach zumute, in irgendeiner Form auf ihre Wünsche einzugehen.
    „Das trifft den Nagel auf den Kopf.“ Er seufzte. „Es war nur eine einfache Frage, Gabriella. Du kannst mit dem verdammten Ding tun, was du willst.“ Mit einem Schulterzucken griff er zu seinem Besteck und aß weiter.
    Nach einigen Minuten des Schweigens erkundigte sie sich höflich: „Wie geht es Holly?“
    „Gut. Sie wundert sich immer noch darüber, dass ihre Tante jetzt ihre Stiefmutter ist. Aber abgesehen davon geht es ihr gut.“
    „Vielleicht hättest du es ihr nicht sagen sollen.“
    „Ach so?“ Er seufzte wieder, diesmal ungehalten. „Hätte sie es per Zufall herausfinden sollen, wenn das Personal dich ‚Mrs. Gresham‘ ruft? Wäre dir das lieber?“
    Behutsam legte Gabriella Messer und Gabel nieder und tupfte sich die Lippen mit der Serviette ab, bevor sie erwiderte: „Das gesamte Personal nennt mich Miss Gabriella. Ich nehme an, du hast Holly gesagt, dass die Sache mit der Stiefmutter nur eine vorübergehende Regelung ist, die sich nicht auf deine … Beziehung zu ihr auswirkt?“
    Insgeheim hoffte er, dass ihm nicht zu viele Mahlzeiten mit ihr allein bevorstanden. Er bezweifelte, dass sein Magen es verkraften würde. Geräuschvoll ließ er sein Besteck auf den Teller fallen, nachdem er den Lachs – ebenso wie Gabriella – nur zur Hälfte verzehrt hatte.
    „Ich pflege mich nicht zu rechtfertigen“, erklärte er barsch.
    „Niemandem gegenüber, wie es scheint.“
    „Ach, zum Teufel!“ Wütend warf er seine Serviette auf den Tisch und sprang auf. „Zum Glück fahre ich nächs ten Monat für ein paar Tage nach New York. Ich kann es kaum erwarten!“
    Äußerlich blieb sie unbewegt von seinem Temperamentsausbruch, auch wenn sie widerstreitende Gefühle plagten. Einerseits erleichterte es sie, dass sie seine beunruhigende Gegenwart ein paar Tage lang nicht ertragen musste. Und gleichzeitig entsetzte sie, was für eine innere Leere diese Vorstellung in ihr auslöste.
    Ich bin froh, redete sie sich ein. Das hohle Gefühl in der Magengegend rührte nur von der Anstrengung, sich Rufus gegenüber abweisend-höflich zu geben.
    „Nun? Hast du dazu keinen Kommentar abzugeben?“
    Gabriella begegnete seinem verärgerten Blick. „Gute Reise?“
    „Ich meinte im Hinblick auf Holly“, sagte er nach einem tiefen Luftzug.
    Sie verzog das Gesicht. „Du hast mir doch gesagt, dass ich keine Bemerkungen mehr über deine Beziehung zu ihr machen soll.“
    „Und ausnahmsweise beliebst du zu tun, was dir gesagt wird?“
    „Genau“, bestätigte sie zuckersüß.
    Rufus schüttelte ungehalten den Kopf. Er musste dringend verschwinden. Sie versetzte ihn derart in Hochspannung, dass er zu explodieren drohte. Und diese

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