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Eine Hochzeit zum verlieben

Eine Hochzeit zum verlieben

Titel: Eine Hochzeit zum verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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zurückgezogen, während Holly ins Bett gegangen war.
    So hatte Gabriella ein sehr stilles Wochenende auf dem Anwesen verbracht, das für eine große Familie und nicht für eine einsame, gelangweilte Frau gebaut worden war.
    Rufus runzelte missbilligend die Stirn und sah sich in dem künftigen Restaurant um. Gabriella schien ganz allein in dem großen Raum zu hantieren. Der Eingangsbereich war mit Laken verhängt, und ein handgeschriebenes Schild verkündete, dass wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war und die Neueröffnung in zwei Wochen stattfände. „Hast du nicht gesagt, dass du Handwerker engagieren willst?“
    „Das habe ich auch getan.“ Sie erreichte den Fuß der Leiter und wischte sich den Staub von den Händen. „Sie fangen morgen an. Aber ich dachte mir, ich könnte die Vorarbeiten selbst erledigen. Die alten Bilder abnehmen und so weiter.“ Sie rümpfte die Nase. „Und ich hasse Plastikblumen.“
    „Du ziehst wohl das Echte vor, wie?“
    „In jeder Hinsicht, ja.“
    Nachdenklich musterte Rufus sie. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, dass sie sich in dem Gebäude aufhielt, bis jemand vom Personal erzählt hatte, dass im Restaurant gearbeitet wurde.
    Mindestens eine halbe Stunde hatte er der Versuchung widerstanden, sich selbst davon zu überzeugen.
    Sie sieht wundervoll aus, dachte er gereizt. Und dabei schuftete sie augenscheinlich schon seit Stunden.
    Ihre wundervollen Locken verhüllte ein pinkfarbener dünner Schal. Die Wangen glühten beinahe in derselben Farbe, und die Augen, von langen dunklen Wimpern umrahmt, funkelten lebhaft. Das T-Shirt umschmiegte ihre Brüste und gab den Blick auf die Taille frei, während die Hüfthose die langen Beine betonte.
    Ganz bewusst hatte er das Wochenende zusammen mit Holly außer Haus verbracht – in dem Bedürfnis, Gabriella zu entkommen. Denn offensichtlich erwiderte sie das körperliche Verlangen nicht, das er immer stärker nach ihr entwickelte.
    Ein Verlangen, das ihm nach wenigen Tagen des Zusammenlebens bereits den Verstand zu rauben drohte.
    Unausweichlich. Schmerzlich. Vollkommen.
    Und nun hielt sie sich auch noch bei Gresham’s auf, und sie sah begehrenswerter aus denn je, sogar ohne Make-up und schicke Kleidung.
    „Auch ich ziehe das Echte vor“, bemerkte er herausfordernd. „Schade, dass es so schwer zu finden ist.“
    „Such einfach weiter. Ich bin überzeugt, dass du eines Tages fündig wirst.“
    „Andererseits habe ich vielleicht gar keine Lust, lange danach zu suchen.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Das ist deine Entscheidung.“
    „Stimmt.“ Durch Angela hatte er Falschheit allzu gut kennengelernt. Heather hatte seine Ansicht über Frauen nur noch bestärkt, und nun setzte Gabriella ihre Attraktivität auf dieselbe Weise ein.
    Und doch begehrte er sie!
    Unvermittelt sagte Rufus: „Ich dachte mir, dass du vielleicht zum Mittagessen nach oben in den Speisesaal der Geschäftsleitung kommen möchtest.“
    Gabriella traute der Einladung nicht ganz, schließlich hatte er sich das ganze Wochenende über nicht um ihr Wohlergehen geschert. Mit einem spöttischen Lächeln erwiderte sie: „Du hältst es wohl für angebracht, vor deiner Belegschaft das glückliche Ehepaar zu spielen, wie?“
    Bestimmt gab es keinen einzigen Angestellten bei Gresham’s, der nicht von der Heirat am vergangenen Freitag wusste. In sämtlichen Morgenzeitungen war am Samstag darüber berichtet worden. Mehrere Boulevardblätter hatten sogar Fotos auf der Titelseite abgedruckt, und eine Schlagzeile lautete tatsächlich: „Gresham-Erben heiraten“ – wie Rufus vorhergesagt hatte. Und genau wie er hatte der Reporter die Farbe ihres Kleides nicht als Buttermilch erkannt.
    Doch zum Glück war es nur eine eintägige Sensationsmeldung, denn schon am Sonntag sorgte ein politischer Skandal für Schlagzeilen.
    Rufus presste die Lippen zusammen. Obwohl er an diesem Morgen beim Betreten des Geschäftes mehrere Glückwünsche entgegengenommen hatte, entgegnete er: „Ich bin überzeugt, dass meine Belegschaft, wie du es ausdrückst, zu diskret ist, um die Hochzeit anzusprechen.“
    „Das zu glauben, fällt mir schwer.“
    Er fragte sich, ob sie wohl wusste, wie aufreizend ihre Streitlust wirkte und wie sehr sie die körperliche Anziehungskraft zwischen ihnen zum Aufflackern brachte. Wahrscheinlich nicht. Er seufzte. „Ich habe dir den Vorschlag gemacht, weil ich denke, dass es seltsam wirkt, wenn du nicht am selben Ort isst wie dein Ehemann.“
    Gabriella

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