Eine Hochzeit zum verlieben
Harmonie. Ihre Fingernägel gruben sich in seinen Rücken, als sie gemeinsam einen Gipfel erreichten, höher und stärker, als sie es je erlebt hatte. Und danach kuschelte sie sich entspannt und verklärt an Rufus, der sie zärtlich in den Armen hielt.
Die hellen Strahlen der Morgensonne, die durch das Schlafzimmerfenster schien, weckten Gabriella. Genüsslich streckte sie sich und lächelte vor sich hin, als sie sich in allen De tails an den höchst erotischen Traum erinnerte, in dem sie und Rufus einander genommen und einander alles gegeben hatten.
Es war nicht ihr erster erotischer Traum von Rufus, aber nie zuvor hatte sie sich beim Erwachen so lebhaft an alle Details erinnert. Als könnte sie noch immer die Berührung seiner Haut spüren, die Wärme seines Atems, die Liebkosungen seiner Lippen und Hände – und seine Zähne in ihrer Schulter, als er den Höhepunkt erreichte.
Da merkte sie, dass ihre linke Schulter tatsächlich Abdrücke aufwies!
Aber es war doch nur ein Traum!
Alarmiert warf Gabriella die Decke beiseite und blickte an ihrem Körper hinab. Sie war nackt, obwohl sie in einem Nachthemd ins Bett gegangen war. In einem Nachthemd aus cremefarbener Seide, das nun auf dem Fußboden lag.
Oh Gott, es war kein Traum! Rufus war wirklich hier bei mir im Bett!
Sie erblasste, als sie sich erinnerte, wie kühn sie ihn gefragt hatte, was ihm gefiel, wie ungehemmt sie ihn liebkost hatte.
Aber er war schon seit acht Tagen in New York! Er konnte nicht bei ihr gewesen sein.
Doch Gabriella bildete sich nicht nur ein, dass ihre Brüste ein wenig gerötet waren – wie nach der Berührung mit Bartstoppeln. Und auch die Abdrücke auf der Schulter waren real.
Sosehr ihr Verstand sich auch dagegen wehren mochte, Rufus musste wirklich in der vergangenen Nacht bei ihr gewesen sein.
Das ist unmöglich!
Er hatte in den letzten acht Tagen nicht einmal mit ihr telefoniert. Aber er hatte mit Holly gesprochen, sie wüsste es, wenn er geplant hätte, gestern Abend zurückzukommen.
„Es ist fast halb neun, Gabriella“, verkündete eine ver traute Stimme von der Tür. „Falls du heute noch zu Gresham’s willst.“
Rufus lächelte, als sie sich hastig und verlegen die Decke über den nackten Körper zog. Ihre Augen funkelten zornig, ihr Haar war wild zerzaust.
Als er gestern zurückgekommen war, hatte er sich erschöpft und emotional ausgelaugt gefühlt und sich danach gesehnt, einen warmen weichen Frauenkörper neben sich zu spüren.
Daraus hatte sich etwas völlig Unerwartetes, aber höchst Erfreuliches entwickelt. Gabriella hatte sich ihm so bedingungslos hingegeben, dass es ihn erneut erregte, sie nur anzusehen.
Sie runzelte die Stirn und fragte schroff: „Seit wann bist du denn wieder da?“
„Seit ein Uhr.“
Sie schloss die Augen, sandte ein Stoßgebet gen Himmel, hoffte wider jede Logik, bevor sie Rufus wieder unsicher anblickte. „Du bist zu mir ins Bett gekommen, oder?“
Er nickte. „Wir sind schließlich verheiratet.“
„Schon, aber … Ich habe geschlafen. Ich wusste nicht, was ich tue. Du hast die Situation ausgenutzt!“, warf sie ihm hitzig vor.
Gelassen kam er ins Zimmer, leger gekleidet in dunkelblauem Hemd und verwaschenen Jeans. „Wenn ich mich recht erinnere, warst du es, die verlangt hat, dass ich bettle und flehe …“
Oh Gott!
Sie schluckte schwer. „Ich dachte, du wärst ein Traum.“
Er lächelte. „Träumst du oft von mir?“
„Normalerweise sind es Albträume!“, fauchte Gabriella.
Sein Lächeln vertiefte sich. „Solche Albträume kannst du gar nicht oft genug haben. Ich bin dir liebend gern behilflich.“
„Würdest du jetzt bitte gehen, Rufus? Hast du mich nicht schon genug gedemütigt für einen Tag?“
Sein Lächeln schwand. Er forschte in ihrem bleichen Gesicht, und was er dort entdeckte, gefiel ihm gar nicht.
Anstatt wie gebeten zu gehen, setzte er sich auf die Bettkante, sah Gabriella eindringlich an und legte ihr eine Hand an die Wange. „Ich will dich nicht demütigen“, versicherte er ihr. „Eigentlich sollte ich dir sogar danken.“
„Mir danken?“, fragte sie ungläubig, während sie die Bettdecke umklammerte, die sie sich noch immer bis an das Kinn hielt.
Rufus seufzte. „Ich musste so dringend nach New York, weil der Geschäftsführer von Gresham’s einen Autounfall hatte. Vor fünf Tagen ist er gestorben. Ich … Er war ein guter Freund von mir. Seine ganze Familie steht mir sehr nah.“
Nun sah Gabriella die tiefen Kummerfalten um
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