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Eine Hochzeit zum verlieben

Eine Hochzeit zum verlieben

Titel: Eine Hochzeit zum verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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Beziehung.“
    Mit schmalen Augen musterte Rufus sie. An diesem Morgen erschien sie ihm besonders wundervoll. Sie trug nur einen Hauch von Make-up. Ihre Wimpern umrahmten von Natur aus lang und dicht die unglaublich veilchenblauen Augen. Die Lippen waren rosig und voll – von den stürmischen Küssen in der vergangenen Nacht?
    „Wie würdest du denn unsere Beziehung bezeichnen?“, hakte er nach.
    Bedächtig nippte sie an ihrem Kaffee, während sie darüber nachdachte. „Strenges, total körperliches Gewahrsein?“, sagte sie dann.
    Er lachte leise über das Wortspiel mit Gewahrsam und nickte. „Manchmal ein unangenehmer Zustand.“
    Erstaunt musterte Gabriella ihn. Sie hatte erwartet, dass er sich nach seiner Rückkehr ebenso beleidigend verhalten würde wie vor der Abreise. Ganz gewiss hatte sie nicht damit gerechnet, nach einer aufregenden Liebesnacht gemütlich mit ihm zu frühstücken.
    Doch Rufus hatte etwas Stilles an sich, wirkte in sich gekehrt, als hätte der Tod seines Freundes ihn veranlasst, einige Aspekte des eigenen Lebens infrage zu stellen.
    Natürlich durfte sie sein Verhalten nicht auf sich beziehen. Daher schlug sie lieber ein unverfänglicheres Thema an. „Du hast Holly also wirklich kein Geschenk mitgebracht?“
    „Mir war nicht nach Einkaufen zumute. Außerdem war sie sehr rüde zu dir und auch zu mir. Ich habe darüber nachgedacht und erkannt, dass du vermutlich recht hattest. Ich habe wirklich ein kleines Ungeheuer herangezogen.“
    Ein Ungeheuer, dem es immer darum ging, nur zu nehmen, statt auch zu geben. Genau, wie Angela es getan hatte. Doch noch war es nicht zu spät, um dieses Fehlverhalten bei Holly zu korrigieren.
    Außerdem hatte Rufus gesehen, wie rührend Robs zehn- und zwölfjährige Kinder ihrer Mutter beigestanden hatten, anstatt sie mit ihrem Kummer zusätzlich zu belasten.
    Er wollte, dass auch Holly zu so einem selbstlosen Wesen heranwuchs. Noch war es möglich. Aber dazu musste er als Vorbild dienen.
    Und anscheinend auch Gabriella …
    Dieser Gedanke machte sie rätselhafter denn je für ihn.
    Erneut wunderte er sich über ihr anhaltendes Interesse an seiner Tochter. Aus seiner Sicht gab es kein anderes Motiv dafür als den aufrichtigen Wunsch, Holly zu helfen. Gabriella schien in dem Kind keineswegs ein Ungeheuer zu sehen, sondern lediglich ein verwöhntes kleines Ding, dem Manieren beigebracht werden mussten.
    Unvermittelt erkundigte er sich: „Wie sind eigentlich die Arbeiten im Restaurant vorangegangen?“
    Ihre Miene erhellte sich. „Sehr gut. Die Wände sind in mediterranen Farben gestrichen – goldene Cremetöne und Terracotta, die neuen Bilder hängen, echte Pflanzen wachsen und gedeihen. Auch die Küche ist bereits neu ausgestattet. Ich warte nur noch auf das Mobiliar.“
    Sie wirkte so lebhaft wie Rufus damals, als er die Filiale in New York eröffnet hatte. Und wieder wunderte es ihn, dass sie keine große Anstrengung scheute – weder die bereits im Vorfeld geleistete Arbeit, noch die künftige Tätigkeit im Restaurantbetrieb. „Kannst du wie geplant am Montag eröffnen?“
    „Sogar schon am Samstag. Ich will so viele Leute wie möglich aufmerksam machen, in der Hoffnung, dass sie Anfang nächster Woche wiederkommen.“
    Eine gute Marketingstrategie, dachte Rufus anerkennend, denn am Wochenbeginn fielen die Umsätze stets niedriger aus als am Samstag.
    Dabei fiel ihm ein, dass er selbst ein Geschäft in London zu führen hatte, das er notgedrungen seit einer Woche vernachlässigt hatte.
    Er stellte die leere Tasse auf den Tisch und griff wieder nach dem Stapel Nachrichten, den er durchgeblättert hatte, bevor Gabriella ins Zimmer gekommen war. „Ich muss jetzt einige Telefonate führen und danach ins Geschäft fahren. Bist du heute zum Dinner zu Hause?“
    Wie höflich, dachte sie, verwundert über diese neue zaghafte Beziehung zwischen ihnen. Rufus’ Frage nach dem Restaurant war für sie ebenso unerwartet gekommen wie die nach ihren Plänen für den Abend.
    „Natürlich.“ Sie runzelte die Stirn und fügte herausfordernd hinzu: „Wo sonst sollte ich sein?“
    „Es war nur eine schlichte Frage.“
    „Warum?“
    Er lächelte. „Weil es mich interessiert, ob ich heute Abend mit meiner Frau speisen darf oder nicht.“
    Seit seiner Rückkehr hatte er Toby mit keinem Wort erwähnt. Warum nicht? Weil er ohnehin davon ausging, dass sie ihn belog?
    „Tja, ich werde hier sein“, versicherte sie trocken. „Ob du es auch sein wirst, steht auf einem

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