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Eine Insel

Eine Insel

Titel: Eine Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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enttäuschten Gesichter der Kinder, hüstelte und sagte:
    »Aber ein Schiff ist zurückgekommen.«
    »Und das Geistermädchen war an Bord, nicht wahr?«, sagte das Mädchen.
    »O ja«, sagte der alte Mann. »Etwa ein Jahr später.«
    »Ich wusste es!«, rief der Junge triumphierend. »Und das Teleskop?«, fragte der Junge.
    »Aber gewiss! Ein Sechzehn-Zoll-Newton-Teleskop gehörte zu den ersten Dingen, die ausgeladen wurden! In jener Nacht hat jeder hindurchgeschaut! Und das Schiff brachte auch all die anderen Sachen, die auf der Liste standen, sowie sechs Herren von der Royal Society, genau wie versprochen.«
    Der alte Mann lächelte, als er sich erinnerte.
    »Natürlich hatten wir hier seitdem recht viele Wissenschaftler zu Besuch. Mein Vater erzählte mir, dass Mr. Einstein auf diesem Stuhl gesessen und Violine gespielt hat. Übrigens hat mein Vater ihn dabei auf der Trommel begleitet, und die Wirkung soll sehr… ungewöhnlich gewesen sein. Ich selbst hatte das Privileg, Sir Patrick Moore und Professor Richard Feynmann zu begleiten, als sie gemeinsam hier oben waren. Xylophon, Bongos und Kriegstrommel. Wunderbar! Sehr musikalische Leute, diese Wissenschaftler. Und ich war stolz darauf, die Hand von Professor Earl Sagan schütteln zu dürfen, als er mit den Leuten vom elektrischen Fernsehen hier war. Erinnert ihr euch, dass das Geistermädchen glaubte, die Glasperlen an der Höhlendecke wären eine Sternenkarte, obwohl sie keine Konstellationen wiedererkennen konnte? Der Professor bewies der Welt, dass sie tatsächlich den Sternenhimmel darstellen, aber so, wie er vor einunddreißigtausend Jahren war, und zwar wurde es mittels Spaltspurendatierung des Glases bestätigt, aus dem unsere kleinen Sterne bestehen. Wir lernen ständig neue Sachen. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie viele Astronauten schon hier waren. Interessant ist, dass mehrere von ihnen zum Mond geflogen sind, aber keiner von ihnen ist der Lady begegnet, die dort lebt.«
    »Ja, aber ist das Geistermädchen jemals hierher zurückgekommen?«, wollte das Mädchen unbedingt wissen.
    »Nicht direkt, aber ihr Sohn und ihre Enkeltochter«, sagte der alte Mann.
    »Dann ist es trotzdem ein trauriges Ende«, sagte das Mädchen.
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, sagte der alte Mann. »Wie ich hörte, heiratete sie schließlich einen sehr netten Herrn aus Holland. Einen Prinzen, glaube ich. Und ihr wisst natürlich, dass sie Königin wurde.«
    »Ja, aber die Geschichte hätte trotzdem nicht so ausgehen dürfen«, beharrte das Mädchen.
    »Sie kehrte zum Wohl ihrer Nation zurück, und er blieb zum Wohl seiner hier. Was gibt es daran auszusetzen?« Das Mädchen dachte darüber nach und sagte: »Ich vermute, den beiden war ihr Volk wichtiger als ihr eigenes Glück.«
    »Und was meinst du, junger Mann?«
    Der Junge blickte auf seine Füße. »Ich denke, beiden war ihr Volk wichtiger als ihr eigenes Glück.«
    »Gute Antworten. Und ich glaube, sie waren auf ihre Weise trotzdem glücklich.«
    »Aber sie waren einander immer noch hold«, sagte das Mädchen, das offenbar nicht aufgeben wollte.
    »Welch wunderbar archaische Redewendung! Nun ja, als sie starb – was nur kurze Zeit nach Maus Tod geschah –, waren die Hosenmenschen nicht glücklich darüber, dass man sie in einer Steinkiste in einem ihrer Gotteshäuser begraben wollte. Aber die Hüter des Letzten Auswegs standen auf ihrer Seite. Sie brachten sie in Eis gepackt mit einem Dampfschiff hierher, wo man sie in Papierreben wickelte, mit Steinen beschwerte und der dunklen Strömung übergab, der wir zwei Monate zuvor auch Mau anvertraut hatten. Und dann, wie mein Urgroßvater schrieb, waren alle voller Trauer und weinten und weinten…
    genauso wie ihr beide jetzt.«
    »Das war nur ein Staubkorn«, sagte der Junge.
    Der alte Mann lächelte und zog ein zusammengefaltetes Stück Papierrebe aus der Hosentasche und reichte es dem Mädchen.
    »Hab keine Hemmungen, dir die Nase zu putzen.«
    »Und dann wurden in der Lagune zwei Delfine gesehen, die nebeneinander herschwammen«, sagte das Mädchen mit Nachdruck. Sie schnäuzte sich und gab dem alten Mann das Papierrebentuch zurück.
    »Davon habe ich noch nie gehört«, sagte der alte Mann und nahm es am äußersten, noch halbwegs trockenen Zipfel entgegen.
    »Aber so muss es gewesen sein«, sagte das Mädchen. »Das ist das einzig richtige Ende. Sie schwammen in der Lagune, aber die Leute haben sie vor lauter Tränen wahrscheinlich gar nicht

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