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Eine Kerze für Sarah - und andere Geschichten, die das Herz berühren

Eine Kerze für Sarah - und andere Geschichten, die das Herz berühren

Titel: Eine Kerze für Sarah - und andere Geschichten, die das Herz berühren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerth Medien GmbH
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gut singen können,
    ihre Schnäbel auftun würden.
    Henry van Dyke
    Die ganz besonderen Kinder, meine und Gottes
    An einem heißen Julimorgen erwachte ich von dem Klacken des defekten Ventilators, der mir feuchte Luft ins Gesicht blies. Das veranlasste mich dazu, über all die anderen Dinge nachzudenken, die in meinem Leben „zerbrochen“ waren.
    Die Erziehung einer Tochter mit Down-Syndrom stellt eine Mutter vor einzigartige Herausforderungen. Obwohl Sarahs Herzoperation und viele ernste Infektionen mittlerweile gut überstanden waren, warteten nun Krankenhausrechnungen in schwindelerregenden Höhen auf uns. Und als wäre das noch nicht genug, würde mein Mann in nur wenigen Wochen seine Stellung verlieren. Es schien deshalb unvermeidlich, dass wir unser Haus würden aufgeben müssen.
    Während ich noch einmal die Augen schloss und versuchte, ein Morgengebet zu formulieren, spürte ich, wie sich eine kleine Hand auf meinen Arm legte. „Mommy“, sagte Sarah, „i-i-ich h-h-habe mich a-a-allein f-f-für d-d-die Ferienbibelschule f-f-fertig g-g-gemacht!“
    Neben dem Bett stand die fünfjährige Sarah. Ihre Augen strahlten mich durch ihre dicken Brillengläser in dem rosa Gestell an. Vor Stolz strahlend drehte sie beide Handflächen nach oben und rief: „Taterata!“
    Ich sah, dass sie ihre roten Baumwollshorts falsch herum angezogen hatte. An dem neuen grünen T-Shirt hing noch das Preisschild und auch das war falsch herum angezogen. An den Beinen trug sie einen roten und einen grünen Winterstrumpf. Ihre Tennisschuhe steckten an den falschen Füßen und den Schirm der Baseballkappe hatte sie nach hinten gedreht.
    „I-i-ich habe auch m-m-meinen Rucksack g-g-gepackt!“, stotterte sie, während sie den Reißverschluss öffnete, damit ich sehen konnte, was sie hineingetan hatte. Neugierig warf ich einen Blick auf die Schätze, die sie so sorgfältig verstaut hatte: fünf Legosteine, eine Schachtel mit Büroklammern, eine Gabel, eine Puppe ohne Kleider, drei Holzpuzzleteile und ein Kinderbetttuch aus dem Wäscheschrank.
    Langsam hob ich ihr Kinn an, bis unsere Blicke sich trafen und sagte: „Du siehst wunderhübsch aus!“
    „D-d-danke.“ Sarah lächelte und begann sich wie eine Ballerina zu drehen.
    In diesem Augenblick schlug die Wohnzimmeruhr acht Uhr, was bedeutete, dass ich noch genau 45 Minuten Zeit hatte, mich selbst, ein Kleinkind und ein Baby fertig zu machen.
    Während sich die Minuten in Sekunden auflösten, wurde mir klar, dass ich keine Zeit mehr haben würde, Sarahs Aufmachung zu korrigieren.
    Ich setzte die Kinder in den Wagen und versuchte mit Sarah zu diskutieren. „Liebes, ich glaube nicht, dass du deinen Rucksack heute brauchen wirst. Ich könnte ihn doch für dich im Wagen aufbewahren.“
    „N-n-nein. Ich b-b-brauche ihn!“
    Und so kapitulierte ich und redete mir ein, ihr Selbstwertgefühl sei wichtiger als das, was andere Leute von ihrem Rucksack voller nutzloser Dinge halten könnten.
    Als wir vor unserer Gemeinde ankamen, versuchte ich Sarahs Aufmachung mit einer Hand zu korrigieren, während ich mit der anderen das Baby festhielt. Aber Sarah wich vor mir zurück und erinnerte mich an das, was ich früh am Morgen gesagt hatte: „N-n-nein … i-i-ich sehe wunderhübsch a-a-aus!“
    Eine junge Lehrerin, die unser Gespräch mitgehört hatte, kam zu uns. „Du siehst tatsächlich wunderhübsch aus!“, sagte die Frau zu Sarah. Dann nahm sie Sarahs Hand und erklärte: „Sie können Sarah um halb zwölf hier wieder abholen. Wir werden gut auf sie aufpassen.“ Als ich ihnen nachsah, wusste ich, dass Sarah in guten Händen war.
    Solange Sarah versorgt war, ging ich mit den anderen beiden Kindern einkaufen. Während dieser ganzen Zeit drehten sich meine Gedanken immer wieder um unsere Sorgen. Was würde uns die Zukunft bringen? Wie sollten wir für unsere drei kleinen Kinder sorgen? Würden wir unser Zuhause verlieren? Diese schmerzlichen Fragen brachten mich dazu, mich zu fragen, ob Gott uns überhaupt liebte.
    Ich war bereits ein paar Minuten vor der Zeit wieder beim Gemeindehaus. Die Tür stand offen und ich konnte die Kinder im Halbkreis sitzen sehen. Sie hörten einer biblischen Geschichte zu.
    Sarah saß mit dem Rücken zu mir. Sie hielt noch immer ihren Rucksack umklammert. Ihre Baseballkappe, die Shorts und das T-Shirt waren noch immer verkehrt herum.
    Während ich sie aus der Entfernung betrachtete, durchströmte mich auf einmal eine ungewöhnliche Wärme. Ein Gedanke durchzuckte

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