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Eine Kerze für Sarah - und andere Geschichten, die das Herz berühren

Eine Kerze für Sarah - und andere Geschichten, die das Herz berühren

Titel: Eine Kerze für Sarah - und andere Geschichten, die das Herz berühren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerth Medien GmbH
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wünsche sie mir für mich selbst. Ich wünsche sie den Frauen, die so ruhelos, so von Sehnsucht erfüllt scheinen.
    Manchmal denke ich über diese unmoderne Heiterkeit nach, die ich bei meiner Großmutter erlebt habe und jetzt bei meiner Mutter wieder erkenne. Ich kann nicht genau sagen, was es war. Sicher, es hatte mit ihrer Beziehung zu Gott zu tun und mit ihrer Charakterstärke. Aber ich vermute, es hatte auch etwas mit ihrer Überzeugung zu tun, dass sie und ihr Leben bedeutsam waren.
    Ruth Senter
    Stück um Stück
    Guter Charakter ist mehr zu rühmen als ein hervorragendes Talent. Die meisten Talente sind bis zu einem gewissen Grad ein Geschenk.
Guter Charakter dagegen wird uns nicht geschenkt. Wir müssen ihn Stück für Stück aufbauen – durch Gedanken, Entscheidungen, Mut und Entschlossenheit.
    John Luther
    Alte Gewohnheiten durchbrechen
    In unserem Zeitalter des Fastfood und der schnellen Entschlüsse ist die große Hoffnung der Amerikaner eine Veränderung über Nacht. Viele sind zu ungeduldig, um auf etwas zu warten, und zu faul, um lange und hart auf ein Ziel hinzuarbeiten. Wir wollen unsere Wünsche erfüllt sehen, und zwar je eher desto besser – was auch unsere ständige Suche nach Eilformeln erklärt. Alles, angefangen von einer Diät, die schnelles Abnehmen garantiert, bis hin zu sofortigem finanziellem Erfolg durch die Anwendung cleverer Geschäftstaktiken fesselt unsere Fantasie und findet unsere Zustimmung.
    All das erinnert mich an eine lustige Geschichte, die ich neulich gehört habe. Ein junger Mann wuchs im hintersten Winkel West Virginias auf – ich meine, so tief in der Wildnis, dass er noch nie eine große Stadt gesehen hatte, geschweige denn etwas von modernen Erfindungen oder Neonlicht wusste. Er heiratete ein Mädchen aus seinem Umfeld und sie verbrachten ihre Ehejahre in dem Ort, in dem sie auch aufgewachsen waren. Sie bekamen einen Sohn, den sie Junior nannten. Als Juniors sechzehnter Geburtstag nahte, wurde seinem Vater klar, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis ihr Sohn ein Mann war und selbstständig werden würde. Es betrübte ihn aber sehr, dass sein Junge, unvorbereitet auf das wirkliche Leben, womöglich einen Job in der Stadt annehmen könnte. Er fühlte sich verantwortlich und beschloss, dem entgegenzuwirken.
    Also begannen er und seine Frau für eine Reise in die Stadt zu sparen. Etwa drei Jahre später war es so weit. Sie warfen ihre Sachen in den alten Pickup und traten die lange Reise über die sich windenden, holprigen Straßen in die Stadt an. Sie hatten vor, einige Tage in einem schicken Hotel zu verbringen und die Stadt anzusehen.
    Als sie sich den Außenbezirken der Metropole näherten, wurde der Vater etwas nervös: „Mama, wenn wir vor dem Hotel vorfahren, bleibst du im Wagen, während Junior und ich uns mal umsehen. Wir kommen dann zurück und holen dich, okay?“
    Sie war einverstanden.
    Helle Neonlichter und uniformierte Türsteher begrüßten sie, als sie vor dem Hotel vorfuhren. Mama blieb im Wagen sitzen, während Vater und Sohn sich mit aufgerissenen Augen der Lobby näherten. Sie konnten ihren Augen kaum trauen! Als sie auf die Fußmatte traten, öffnete sich automatisch die Tür. Im Inneren des Hotels blieben sie wie Salzsäulen erstarrt stehen und staunten den ersten Leuchter an, den sie zu Gesicht bekamen. Er hing von einer drei Stockwerke hohen Decke. Links von ihnen rauschte ein Wasserfall.
    „Junior, sieh nur!“ Der Vater deutete auf eine lange Einkaufsstraße, wo eifrige Käufer an hübschen Geschäften entlangflanierten.
    „Papa, sieh nur dort!“ Unter ihnen befand sich eine Eisbahn – im Innern des Hotels!
    Während beide stumm dastanden und den atemberaubenden Anblick in sich aufnahmen, hörten sie ständig ein klickendes Geräusch hinter sich. Schließlich drehte sich der Vater um und entdeckte einen ungewöhnlich kleinen Raum, dessen Türen von der Mitte her aufglitten.
    „Was ist das denn um alles in der Welt?“, sagte er erstaunt.
    Leute gingen darauf zu, drückten auf einen Knopf und warteten. Die Lichter über den Türen flackerten, dann „klick“, glitten die Türen von der Mitte her auf. Einige Leute betraten den kleinen Raum, andere kamen heraus und wieder „klick“, die Türen schlossen sich. Mittlerweile beobachteten Vater und Sohn wie gebannt das Schauspiel.
    In diesem Augenblick schlurfte eine faltige alte Dame ganz allein zu den Türen. Sie drückte den Knopf und wartete nur ein paar Sekunden. „Klick“, die

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