Eine Kerze für Sarah - und andere Geschichten, die das Herz berühren
den Schnee wegschaufelte und Bretter und Steine beiseiteräumte. Schließlich hörte er ihre Stimme und sah ihre Hand!
Er grub weiter, räumte und zog und wenige Minuten später hielt er seine Frau schluchzend in den Armen.
„Ist mit dir alles in Ordnung?“
Sie war in Ordnung.
Ich würde Ihnen nicht erzählen, was ich jetzt erzähle, wenn es nicht ein Nachbar mitbekommen hätte …
Mrs. McGrath war durch die eine Tür in die Garage hineingegangen und durch eine andere wieder herausgekommen. Sie befand sich bereits sicher im Haus, als sie draußen ihren Mann wie besessen graben sah. Da sie aber ihren galanten Retter nicht enttäuschen konnte, zog sie ihren Mantel wieder an, betrat erneut durch die Hintertür die Garage und ließ sich von ihrem Helden Bob retten.
Paul Harvey
Zeit zu tanzen
Sein gebrochener Knöchel und seine gebrochene Hüfte, ihr zerschmetterter Fuß und ihr zerschmetterter Arm ließen sie eine ganze Zeit lang hilflos sein. Der Flugzeugabsturz forderte seinen Tribut. Eines Tages wurde der Gips abgenommen und sie dachten, sie könnten vor Freude tanzen, zu Ballmusik, in der Stadt, so wie es vor dem Unfall gewesen war. Aber es ging nicht. Sie hatten noch zu viele Schmerzen, waren noch nicht vollständig genesen, obwohl die Knochen kräftiger wirkten und die Brüche, den Röntgenbildern nach zu urteilen, geheilt waren. Vollständige Genesung braucht jedoch Zeit.
Ein Jahr verging. An einem Samstagmorgen forderte er sie in seinem blauen Arbeitsoverall zum Tanzen auf, dort im Wohnzimmer, wo die Hunde erstaunt zu den Füßen ihrer Herrchen lagen. Sanft begann er sie durch den Raum zu wirbeln. Seine breiten Hände hielten sie fest und trotzdem vorsichtig an sich gedrückt. Sie passte sich ihm an, nahm Rücksicht auf seine gebrochene Hüfte, er nahm Rücksicht auf ihren zerschmetterten Fuß.
Sie hielten sich anders als sonst beim Tanzen im Arm, da sie die Bedürfnisse des anderen kannten. So konnten sie tanzen. Sie tanzten durch das Wohnzimmer und ihr Lächeln spiegelte sich in den Augen des anderen, während die Musik spielte. Eine leichte Anpassung und sie tanzten weiter. Geht es nicht im Leben genau darum? Eine Reparatur, eine Neueinstellung nach einer gewissen Weile, das Bewusstsein für Brüche und die für eine Heilung nötige Geduld.
Jane Kirkpatrick
Rosen
Am vierzehnten Februar stieg ein alter Mann mit einem Dutzend roter Rosen in einen Bus. Er setzte sich neben einen jungen Mann. Dieser junge Mann blickte auf die Rosen und sagte: „Da bekommt jemand aber ein wunderschönes Valentinsgeschenk.“
„Ja“, erwiderte der alte Mann.
Ein paar Minuten vergingen. Der alte Mann bemerkte, dass sein junger Gefährte noch immer die Rosen anstarrte. „Haben Sie eine Freundin?“, fragte der alte Mann.
„Ja“, erwiderte der junge Mann. „Ich werde sie jetzt besuchen. Ich bringe ihr das hier mit.“ Er hielt eine Valentinskarte in der Hand.
Schweigend fuhren sie zehn Minuten weiter. Schließlich erhob sich der alte Mann, um auszusteigen. Als er in den Gang trat, legte er plötzlich dem jungen Mann die Rosen auf den Schoß und sagte: „Ich denke, meine Frau würde wollen, dass Sie die bekommen. Ich sage ihr, dass ich sie Ihnen geschenkt habe.“
Schnell stieg er aus und als der Bus losfuhr, drehte sich der junge Mann um. Er sah, wie der alte Mann durch ein Friedhofstor trat.
Anonym
Eine gute Wahl
Als ich eines Samstagabends von Atlanta nach Hause flog, saß ich neben einer jungen Frau, die, abgesehen von den Streifen auf ihren Wangen, wo Tränen ihr Make-up verschmiert hatten, tadellos zurechtgemacht war.
Mein Herz flog ihr entgegen, aber mein Kopf sagte: Das geht dich nichts an, Liz. Misch dich bloß nicht ein.
Wie gewöhnlich ignorierte ich meinen Verstand und folgte meinem Herzen. „Was führt Sie nach Louisville?“, fragte ich leise.
Sie wandte sich mir zu und erneut begannen die Tränen zu fließen, als sie stöhnte: „Ich weiß es nicht!“
In meinem Inneren meldete sich eine kleine, leise Stimme: Psst … lass sie reden! Also presste ich meine Lippen aufeinander (das ist für mich eine fast akrobatische Übung), machte ein sehr mitfühlendes Gesicht und nickte.
„Ich werde heiraten“, stammelte sie und putzte sich laut ihre perfekt gepuderte Nase.
„Wie schön!“, rief ich, obwohl ich mir geschworen hatte, den Mund zu halten.
„Ich bin da nicht so sicher“, erwiderte sie mit zitternder Stimme. „Meine gesamte Familie und alle meine Freunde leben in Florida,
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