Eine Kerze für Sarah - und andere Geschichten, die das Herz berühren
schlagen“, erklärte er zwischen zwei Axthieben. „Sie stehen zu dicht an der Straße. Ich denke, wenn wir jedes Jahr zu Weihnachten einen abschlagen, haben wir drei Jahre lang einen wunderschönen Weihnachtsbaum.“ Er grinste mich an und der Baum fiel. Dann halfen ihm meine Schwester und ich, den Baum ins Haus zu tragen. Bei jedem Schritt wurden wir gepiekt und gestochen. Ich wusste jedoch noch immer nicht genau, was ich von einer Stechpalme als Weihnachtsbaum halten sollte. Noch nie hatte ich so etwas gehört.
Aber nachdem wir den Baum im Ständer eingespannt und an seinem Ehrenplatz in der Nähe des großen Fensters aufgestellt hatten, wusste ich, dass es kein Fehler gewesen war. Er sah einmalig aus. Wir standen davor und betrachteten seine dunkelgrünen glänzenden Blätter und die Fülle von roten Beeren.
„Er ist wunderschön“, sagte Großmutter. „Er braucht nicht einmal geschmückt zu werden.“
Aber meine Schwester und ich liebten das Schmücken des Weihnachtsbaumes so sehr und bestanden deshalb darauf, ihn zu schmücken. Also begannen wir, Lichterketten und Kugeln daranzuhängen. Vorsichtig natürlich. Es ist nicht leicht, eine Stechpalme zu schmücken. Aber bei jedem neuen Stich lachten wir und beschwerten uns fröhlich.
Drei Jahre lang hatten wir jedes Jahr zu Weihnachten eine Stechpalme. Und heute denke ich, wann immer ich mich an einem Stechpalmenzweig steche, an Großvater. Erst viel später, nachdem mein Großvater gestorben war, erfuhr ich die symbolische Bedeutung der Stechpalme und warum viele Menschen sie in die Weihnachtsdekoration miteinbeziehen – und dass die roten Beeren ein Symbol sind für die Blutstropfen Jesu, die er am Kreuz für uns vergossen hat. Ich habe keine Ahnung, ob mein Großvater all das wusste, aber auf jeden Fall verstand er es, den Vaterlosen ein Vater zu sein. Und er wusste das Gute vom Bösen zu unterscheiden. Außerdem hat mein Großvater nicht gern etwas verschwendet.
Melody Carlson
Das Gebet eines vierjährigen Mädchens
Eine Mutter hörte dem Gebet ihrer vierjährigen Tochter zu. Das kleine Mädchen bezog alle Familienmitglieder mit ein und anschließend betete es mit sehr lauter Stimme für ein neues rotes Fahrrad zu seinem Geburtstag.
„Gott ist nicht taub, Liebes“, sagte die Mutter.
„Ich weiß! Aber Großmutter sitzt draußen im Wohnzimmer und sie wird mir das Fahrrad schenken.“
Anonym
Das Geschenk, das mehrmals verschenkt wurde
Ich durchstöberte Großmutters alte Truhe nach einigen Fotos, als ich auf ein kleines Buch mit rotem Ledereinband stieß. Die Ecken waren abgestoßen und staubig. Es war eine Ausgabe von Snowbound und auf der ersten Seite stand „John Greenleaf Whittier“.
„Sieh mal, Großmutter“, sagte ich. „Ist dies das Buch, von dem du mir erzählt hast, das Sarah Jane signiert hat?“
„Nein“, erwiderte Großmutter. Liebevoll betrachtete sie das Buch. „Das ist das Original.“
„Aber das hast du doch an Warren Carter verkauft.“
„Das habe ich“, nickte Großmutter. „Von dem Geld, das ich dafür bekommen habe, habe ich meiner Mutter zu Weihnachten einen Mantel mit Pelzkragen geschenkt.“
„Aber wie –?“
„Wie es kommt, dass es dennoch hier ist? Das ist eine lange Geschichte. Ich glaube, ich habe dir immer nur den ersten Teil erzählt.“
„Erzähle sie mir doch bitte jetzt weiter“, bat ich sie und zusammen gingen wir zurück bis zu Großmutter Mabels Schulzeit.
Warren Carter hat mir tatsächlich fünf Dollar für ein signiertes Exemplar von Snowbound gegeben und vier Jahre lang war ich mit dem anderen Exemplar zufrieden gewesen, das Sarah Jane für mich signiert hatte, damit es wie das Original aussah. Außerdem freute sich Mutter immer noch so sehr über ihren Mantel, dass ich meine Entscheidung nie bereut habe.
Doch kurz vor meinem Schulabschluss kam Warren eines Abends bei mir vorbei.
„Mabel“, sagte er, „du hast mich, seitdem wir zusammen in die Schule gekommen sind, immer angespornt. Vermutlich hätte ich nie so intensiv gelernt, wenn du leichter zu übertrumpfen gewesen wärst. Ich denke, du hast dir ein Abschlussgeschenk verdient, weil du mich zur Arbeit angespornt hast.“
Und mit diesen Worten reichte er mir ein in Geschenkpapier eingepacktes Päckchen und grinste glücklich, als ich es auspackte. Es war die Ausgabe von Snowbound , die ich ihm damals in der achten Klasse verkauft hatte.
„Oh Warren! Bist du sicher, dass du mir das wiedergeben willst?“
Er nickte. „Das
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