Eine Kerze für Sarah - und andere Geschichten, die das Herz berühren
fährt mich darin herum.
Mein Opa liebt Jesus und er möchte, dass auch ich ihn kennenlerne. Manchmal sprechen die Leute im Fernsehen über Kinder alleinerziehender Eltern. Ich gehöre nicht dazu, weil ich sogar drei Elternteile in meiner Familie habe. Mein Opa ist nicht mein Vater, aber ich würde ihn nicht für alle Väter der Welt eintauschen wollen.
Jordan, 9 Jahre alt
Schätze
Heute, als sechsfacher Großvater, wird mir immer deutlicher, dass mein wertvollster Besitz neben dem Glauben an Christus die Mitglieder meiner Familie sind. …
Eines Tages, wenn alles fort ist, wenn ich nicht mehr sehen, hören oder sprechen kann – wenn ich vielleicht nicht einmal mehr ihre Namen kenne, werden die Gesichter meiner Lieben trotzdem in meiner Seele sein.
Kent Hughes
Die Teeparty
Meine Enkelin Christine und ich sind uns sehr ähnlich. Sie ist mir sofort ans Herz gewachsen – meine erste Enkelin. Seither ist unsere Beziehung immer etwas ganz Besonderes gewesen und Teepartys waren schon immer ihr wichtigster Bestandteil.
Eines Samstagnachmittags sagte die zehnjährige Christine: „Oma, wir wollen Muffins backen und zusammen Tee trinken.“
Sofort begaben wir uns in die Küche und bereiteten den Teig für die Muffins zu. Innerhalb von wenigen Minuten hatten wir sie in den Backofen gestellt und deckten den Tisch für eine einfache Teeparty – nur Christine und ich.
Als die Muffins fertig waren, setzten wir uns. Mit geübter Leichtigkeit goss sie den Tee ein – wie oft hatten wir das schon getan! Anschließend strichen wir unsere Lieblingsmarmelade auf die heißen, leckeren Muffins.
Aber eigentlich ließ das, was dann als Nächstes passierte, diesen Nachmittag so außergewöhnlich sein. Nachdem der Tee eingegossen worden war, begannen wir uns über Freundschaften, Eltern, Brüder (sie hat zwei) zu unterhalten und was sie als Heranwachsende zu erwarten hatte. Ich war erstaunt über ihr Wissen und ihre Reife. Schließlich kamen wir auf geistliche Dinge zu sprechen – wir unterhielten uns über Gott und den Sinn des Lebens.
Erst später, als ich das Porzellan abwusch und in meinen Eichenschrank zurückstellte, wurde mir klar, was an diesem Nachmittag passiert war: Christine hatte mich auf den ersten Blick nur um eine weitere unserer berühmten Teepartys gebeten, aber eigentlich hatte sie Zeit mit mir verbringen wollen. Ihre Bitte um eine Teezeit hatte eigentlich bedeutet: „Ich möchte mit dir reden.“
Emilie Barnes
Großvaters Hände
Großvaters Hände waren rissig und fleckig von den Jahren der Farmarbeit; sein linker Daumen war nach hinten gebogen, gebrochen durch einen Hammer vor vielen Jahren. Seine Hände waren rau und vernarbt, aber sie vermittelten trotzdem Wärme und Kraft.
Nur drei Dinge waren Großvater wichtig: seine Familie, sein Land und sein Gott. Er war ein kluger Mann, was praktische Dinge und Menschenverstand betraf, aber für Bücher und Lernen hatte er weniger übrig. Er hatte das Lesen nie richtig gelernt. Aber wenn ich bei ihm übernachtete, hörte ich zu, wie er und Großmutter abwechselnd aus der Bibel vorlasen. Ihr Einband war rau und vernarbt wie die Hände, in denen sie lag. Er stolperte über schwierige Wörter und oftmals bat er Großmutter, ein Wort in dem kleinen Wörterbuch nachzusehen, das sie immer in greifbarer Nähe aufbewahrten.
Mit Großvaters Händen verbinde ich zahllose Erinnerungen: Sie haben mir beigebracht, meine Schuhe selbst zu binden, als ich sechs Jahre alt war. Einmal trat ein temperamentvolles Pferd mit seinem Hinterbein nach meinem Großvater und ich sah, wie diese kräftigen Hände den Huf wieder auf die Erde stellten, gefolgt von einem scharfen Klaps und einem autoritären Befehl. Ich erinnere mich an seine Hände, die Haut aufkratzten und in Kleidern hängen blieben. Hände, die meine Großmutter liebevoll bis zu ihrem Tod pflegten.
Er lebte und atmete für sein Land.
„Weißt du“, sagte er mir einmal, als wir zusammen auf der Veranda saßen und den Weinberg vor dem Haus betrachteten, „manchmal fragen mich die Leute nach meinen Hobbys.“ Er deutete mit dem Kopf auf die Weinreben und sein Blick wurde weich. Er lächelte. „Das ist mein Hobby, das dort drüben. Ich möchte nie woanders sein.“
Seine Hände waren stark, rau und warm, bis er starb. Meine letzte schöne Erinnerung reicht zurück an den Abend vor seiner zweiten Herzoperation. Wir liefen gemeinsam über den Hof zur Koppel, um die Pferde zu füttern. Plötzlich blieb er abrupt stehen
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