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Eine Krone für Alexander (German Edition)

Eine Krone für Alexander (German Edition)

Titel: Eine Krone für Alexander (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfriede Fuchs
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waren die Illyrer drauf und dran,
Makedonien zu überrennen, im Osten lauerten wie üblich die Thraker, und dann kamen
von Norden auch noch die Paionen plündernd und mordend den Axios herunter. Wir
waren von allen Seiten bedroht. Der König war tot, sein Sohn noch ein Kind, und
nicht weniger als drei verschiedene Prätendenten erhoben Anspruch auf den
Thron. So war die Lage, als ich die Verantwortung übernehmen musste. Ich war
dreiundzwanzig, und Makedonien schien dem Untergang geweiht.“
    Alexander fragte: „Wie hast du es geschafft, mit den vielen
Feinden fertig zu werden?“
    „Indem ich mir einen nach dem anderen vornahm. Zuerst
verschaffte ich mir eine Atempause, indem ich den Illyrern und Paionen Tribut
zahlte, und beseitigte einen der drei Prätendenten, Archelaos.“ Mit keinem Wort
erwähnte Philipp, dass Archelaos sein Halbbruder gewesen war, und Alexander
ließ sich nicht anmerken, dass er davon wusste. „Der zweite Prätendent war ein
gewisser Pausanias, der von den Thrakern unterstützt wurde. Durch Bestechung
brachte ich sie dazu, ihn verschwinden zu lassen. Doch inzwischen war der alte
Argaios in Methone gelandet, mit dreitausend Söldnern, die von den Athenern
bezahlt wurden.“
    „Ist das derselbe Argaios, der deinen Vater zuvor für kurze
Zeit in Exil getrieben hatte?“
    „Genau der. Ich sehe, du weißt Bescheid. Argaios zog also
von Methone landeinwärts nach Aigai, um sich dort zum König ausrufen zu lassen,
doch niemand schloss sich ihm an. Den Athenern versprach ich Amphipolis, wenn
sie ihn fallen ließen, und zog die Besatzung zurück, die Perdikkas dort
stationiert hatte. Argaios musste zur Küste zurückkehren, und unterwegs erledigte
ich ihn. Den Winter nutzte ich, um eine neue Armee aufzustellen. Als das
Frühjahr kam, zog ich gegen die Paionen und besiegte sie. Ganz zum Schluss nahm
ich mir Bardylis und seine Illyrer vor. Diesmal waren es siebentausend von
ihnen, die tot auf dem Schlachtfeld blieben.“
    Philipp warf einen letzten Blick auf die Karte, ehe er sich
wieder setzte. Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und grinste voller
Genugtuung. „Ein Jahr später holte ich mir auch Amphipolis wieder. Ich muss dir
unbedingt einmal erzählen, wie ich das angestellt habe.“

23
    Im Frühjahr bekam Nikesipolis ihr Kind. Es war ein Mädchen,
das den Namen Thessalonika erhielt, zum Gedenken an Philipps ruhmreiche Erfolge
in Thessalien. Olympias gab sich keine Mühe, ihre Freude zu verbergen, und
dankte öffentlich den Göttern. Zwanzig Tage nach der Geburt starb Nikesipolis
an deren Folgen, und wieder zeigte Olympias ihre Freude offen. Obwohl sie
diesmal zumindest keine öffentlichen Dankopfer darbrachte, waren viele über ihr
Verhalten empört, und manche gaben ihr hinter vorgehaltener Hand sogar die
Schuld am Tod der Nebenbuhlerin.
    Nicht lange danach fand in Pella wie jedes Jahr die große
Pferdemesse statt. In den Pferchen und Stallungen unterhalb der Palastterrasse
summte es vor Geschäftigkeit. Aus ganz Makedonien, aus Thessalien, Thrakien und
von noch weiter her hatten Züchter und Händler ihre Tiere nach Pella gebracht.
Die Einkäufer der Armee, Kavallerieoffiziere und die pferdebegeisterten Hetairen
des Königs spazierten zwischen den Pferchen umher, begutachteten Hufe und
Mäuler, tätschelten Hälse und Schultern und drehten fleißig Proberunden.
Kontakte wurden geknüpft, Geschäfte angebahnt und schließlich per Handschlag
besiegelt.
    Alexander saß auf der Umzäunung des Pferchs und sah zu, wie
Hephaistion die Pferde seines Vaters herausführte und den Interessenten
vorstellte. Er besaß ein gutes Gespür für die Tiere, und Alexander bewunderte
die ruhige Art, mit der er es fertigbrachte, ihnen in der fremden Umgebung und
dem Trubel jede Furcht zu nehmen.
    „Ich glaube, ich komme hier auch mal allein zurecht“, meinte
Amyntor am Nachmittag mit einem Lächeln und gab seinem Sohn einen Schubs. „Na
los, geht und seht euch um!“
    Sie trieben sich zwischen den Pferchen herum, bewunderten
die Pferde und beobachteten das geschäftige Treiben. Der Nachmittag ging
vorüber, und schon stand die Sonne tief über dem Horizont, als sie auf einer
der Reitbahnen den König inmitten seines Gefolges entdeckten. Auch der alte
Demaratos war dabei, er war eigens aus Korinth gekommen. Ein überforderter
Reitknecht versuchte gerade, einen Hengst zu bändigen, einen großen, muskulösen
Rappen mit seidig schimmerndem Fell, gebogenem Hals und üppiger Mähne.
    Alexander blinzelte

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