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Eine Krone für Alexander (German Edition)

Eine Krone für Alexander (German Edition)

Titel: Eine Krone für Alexander (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfriede Fuchs
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euch gut geschlagen, ihr zwei, und die anderen
ebenso. Besonders du, Alexander. Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man
dich für einen hartgesottenen Veteranen halten können, und das sage ich nicht,
um dir zu schmeicheln. Kannst du mir erklären, was los war?“
    „Ich weiß es nicht“, sagte Alexander zögernd. „Ich hatte erwartet,
ich würde beim ersten Mal aufgeregt sein. Stattdessen war ich ganz ruhig.“
    Als er nicht weiterredete, ermunterte ihn Perilaos: „Ja?“
    „Ich kann es nicht erklären. Es war, als ob ich immer instinktiv
wusste, was ich zu tun hatte. Als ob die Zeit plötzlich viel langsamer verging,
während ich selbst mich normal schnell bewegte. Dadurch hatte ich immer genügend
Zeit zum Handeln. Alles schien wie von selbst zu gehen.“
    „Manche Kämpfer reagieren instinktiv. Sie bewegen sich wie
in Trance. Später können sie oft nicht sagen, was geschehen ist.“
    „Das ist bei mir nicht so, ich kann mich an alles erinnern.
Eigentlich war alles sogar viel klarer als sonst. Ich hatte das Gefühl, zum
ersten Mal im Leben die Welt wirklich wahrzunahmen. Als sei ich bisher nur halb
wach gewesen. Danach ebbte das Gefühl langsam ab.“ Nach einer Pause fügte er
hinzu: „Es ist schwer zu erklären.“
    „Man muss es wohl selbst erlebt haben. Jedenfalls ist es ein
großer Vorteil, wenn man diese Gabe hat. Aber du solltest es nicht
übertreiben.“
    „Wieso übertreiben?“
    Perilaos legte den Kopf schief und fixierte ihn mit
zusammengekniffenen Augen. „Kannst du dir nicht denken, was ich meine?“
    „Nein.“
    „Oder du, Hephaistion?“
    „Vielleicht dass er einen wehrlosen Feind töten wollte?“
    Alexander und Perilaos starrten ihn wortlos an, und Hephaistion
wurde rot.
    Perilaos wandte sich wieder Alexander zu. „Was hast du dir
dabei gedacht, als du ganz allein den flüchtenden Feind den Hügel hinauf
verfolgt hast? Die anderen waren zu überrascht, um dir zu folgen, außer mir und
Hephaistion. Wenn die Thraker es nicht so eilig gehabt hätten, hätten sie dich
mit ihrer Überzahl leicht erledigen können.“ Er ließ seine Worte kurz einwirken
und legte Alexander dann die Hand auf die Schulter. „Dein Verhalten war extrem
unvorsichtig! Gabe oder nicht, du musst lernen, dich nicht so hinreißen zu
lassen. Und du, Hephaistion, musst lernen, dass du im Kampf mehr auf dich
selbst achten musst und weniger auf Alexander. Du hattest nur Augen für ihn,
deshalb hast du dir auch diese Verwundung eingehandelt.“
    Hephaistions Gesicht wurde noch röter, als es ohnehin schon
gewesen war.
    Perilaos legte auch ihm die Hand auf die Schulter. „Im
Ernst, du hilfst deinem Freund mehr, indem du darauf achtest, dass du nicht
umgebracht wirst. Wie soll er sich auf den Kampf konzentrieren, wenn er sich
Sorgen um dich machen muss?“
    Einer der Offiziere kam ins Zelt und beugte sich zu
Perilaos. „Ich habe gerade gehört, dass weiter vorn griechische Söldner unter
den Angreifern gewesen sein sollen.“
    „Söldner?“ Perilaos war verwirrt. „Bei uns waren nur Thraker!“
    „Wahrscheinlich, weil da der Tross war. Die Thraker sind
immer scharf aufs Plündern. Aber weiter vorn waren definitiv Söldner.“
    „Verdammt. Seit wann heuern die
Thraker griechische Söldner an? Hier stimmt etwas nicht!“
    „Bukephalos blieb vollkommen ruhig, als die Thraker uns
angriffen“, erzählte Alexander begeistert, als sie später am Feuer saßen und
sich über das Essen hermachten. Sie spürten noch immer die Nachwirkungen des
Kampfes. Alles steckte ihnen noch in den Knochen, der Schrecken, die Lebensgefahr
und das Töten. Erst allmählich begannen sie, wieder herabzukommen, und der
Wein, den Polyperchon großzügigerweise hatte ausgeben lassen, half ihnen dabei.
    „Er stand völlig still, trotz der Überraschung und des
ganzen Gebrülls. Er reagierte auf jede Bewegung von mir, ja er schien sogar
vorauszuahnen, was ich wollte.“
    Hephaistion sagte: „Er ist ein erstklassiges Schlachtross,
nervenstark und perfekt ausgebildet. Er war jedes Talent wert, das der König
für ihn bezahlt hat.“
    Sie verstummten, als Polyperchon in eigener Person an ihr
Feuer trat und sich räusperte. „Ich wollte nur sagen: Ihr habt euch gut
geschlagen! Obwohl ihr natürlich Glück hattet, dass ihr nicht diesen
mysteriösen Söldnern über den Weg gelaufen seid. Die hätten euch mehr zu
schaffen gemacht als diese undisziplinierten und schlecht ausgebildeten
Thraker. Also kein Grund, übermütig zu werden, klar?“ Er

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