Eine kurze Geschichte der alltäglichen Dinge
vertraut wäre.
Dieser Eindruck von Beständigkeit ist natürlich trügerisch. Die Landschaft verändert sich nämlich doch, nur eben zu langsam, als dass man es merkt, selbst im Verlaufe von hundertsechzig Jahren. Ginge man einen längeren Zeitabschnitt zurück, sähe man jede Menge Veränderungen. Vor fünfhundert Jahren hätte man außer der Kirche, ein paar Hecken und Feldformationen sowie ein paar gemütlichen Straßen fast nichts Bekanntes gesehen. Noch ein bisschen früher hätte man vielleicht den Römer erblickt, der den phallusförmigen Anhänger hat fallen lassen. Und vor, sagen wir, 400 000 Jahren hätten hier Löwen, Elefanten und anderes exotisches Getier auf ariden Ebenen gejagt und gegrast. Das waren die Viecher, die die Knochen hinterließen, von denen die ersten Sammler von Altertümern wie John Frère nicht weit von hier, in Hoxne, so fasziniert waren. Die Stätte seines Fundes kann man von unserem Dach aus nicht sehen, dafür ist sie zu weit weg, aber die Knochen, die er aufhob, könnten sehr gut von Tieren stammen, die sich einmal auf unserem Land gütlich getan haben.
Verblüffenderweise war das Klima, das diese Tiere in diesen Teil der Welt verschlug, im Mittel nur um etwa drei Grad Celsius wärmer als das von heute. Manche unserer Zeitgenossen werden sogar noch erleben, dass es in Großbritannien wieder so warm ist. Ob das Land dann eine ausgetrocknete Serengeti oder ein üppig grünes Paradies mit Weinanbau und Früchten das ganze Jahr hindurch ist — darüber kann man im Rahmen dieses Buches nicht spekulieren. Sicher aber ist, dass es sehr verschieden sein wird und dass sich die Menschen zukünftig schneller anpassen müssen als mit geologischer Geschwindigkeit.
Was man von unserem Dach aus nicht sehen kann, ist, wie viel Energie und anderes nötig sind, damit wir die Annehmlichkeiten und Bequemlichkeit genießen können, die wir alle nun im Alltag erwarten. Unglaublich, ja, schockierend viel. Von der gesamten Energie, die seit Beginn der Industriellen Revolution auf der Erde produziert beziehungsweise bereitgestellt worden ist, ist die Hälfte in den letzten zwanzig Jahren erzeugt und genutzt worden. Überproportional von uns, den Menschen in der reichen Welt; wir sind extrem privilegiert.
Der durchschnittliche Bewohner von Tansania verursacht in einem knappen Jahr die gleiche Menge Kohlendioxidausstoß, auf die ein Europäer mit Leichtigkeit alle zweieinhalb Tage und ein US-Amerikaner alle achtundzwanzig Stunden kommt. Kurzum, wir können deshalb so leben, wie wir leben, weil wir Ressourcen tausendmal schneller verbrauchen als die meisten Bewohner unseres Planeten. Eines Tages — und glauben Sie nicht, dass der so fern ist —, verlangen diese ungefähr sechs Milliarden weniger gut gestellten Menschen zwangsläufig das, was wir haben, und zwar genauso leicht, wie wir es bekommen. Doch dazu bedarf es größerer Ressourcen als die, die die Erde so ohne Weiteres hervorbringen kann.
Die allergrößte Ironie der Geschichte wäre es, wenn wir in unserem endlosen Streben nach Bequemlichkeit und Glück eine Welt schaffen, in der es beides nicht mehr gibt. Doch das wäre natürlich ein anderes Buch.
Danksagung
Wie immer stehe ich in der Schuld vieler Menschen, die mir mit fachlicher Hilfe und fachlichem Wissen bei den Vorarbeiten zu diesem Buch geholfen haben. Als da wären:
In England die Professoren Tim Burt, Maurice Tucker und Mark White von der Durham University, Reverend Nicholas Holtam von der Kirche St. Martin-in-the-Fields in London, Michael Sadgrove, Dekan der Durham Cathedral; Keith Blackmore von The Times, Beth McHattie und Philip Davies von der English Heritage, Aosaf Afzal, Dominic Reid und Keith Moore von der Royal Society sowie die Mitarbeiter der London Library und der Durham University Library.
In den Vereinigten Staaten Elizabeth Chew, Bob Self, Susan Stein, Richard Gilder und Bill Beiswanger, allesamt für Monticello zuständig; Dennis Pogue, Denkmalschützer von MountVernon; Jan Dempsey von der Wenham Public Library in Massachusetts und die Mitarbeiter der Lauinger Library an der Georgetown University und der Drake University Library in Des Moines.
Auf Weisen, die zu vielfältig sind, als dass ich sie hier aufzählen könnte, schulde ich Dank Carol Heaton, Fred Morris, Gerry Howard, Marianne Velmans, Deborah Adams, Sheila Lee, Dan McLean, Alison Barrow, Larry Finlay, Andrew Orme, Daniel Wiles und Tom und Nancy Jones. Besonderen Dank möchte ich meinen Kindern
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