Eine kurze Geschichte der Menschheit (German Edition)
U.S. Energy Information Administration, 9, abgerufen am 10. Dezember 2010, http://www.eia.doe.gov/oiaf/ieo/pdf/0484(2010).pdf .
103 S. Venetsky, »›Silver‹ from Clay«, Metallurgist 13:7 (1969), S. 451; Fred Aftalion, A History of the International Chemical Industry (Philadelphia: University of Pennsylvania Press, 1991), S. 64; A. J. Downs, Chemistry of Aluminum, Gallium, Indium and Thallium (Glasgow: Blackie Academic & Professional, 1993), S. 15.
104 Jan Willem Erisman u. a., »How a Century of Ammonia Synthesis Changed the World« in Nature Geoscience 1 (2008), S. 637.
105 Diese und andere Experimente und Beobachtungen finden Sie in Marc Bekoff und Jessica Pierce, Wild Justice: The Moral Lives of Animals (Chicago: University of Chicago Press, 2009).
106 National Institute of Food and Agriculture, United States Department of Agriculture, abgefragt am 10. Dezember 2010, http://www.csrees.usda.gov/qlinks/extension.html .
Kapitel 18 Eine permanente Revolution
Die Industrielle Revolution eröffnete ungeahnte Möglichkeiten der Energieumwandlung und der Warenproduktion und befreite die Menschheit weitgehend aus der Abhängigkeit von ihrer Umwelt. Die Menschen rodeten Wälder, legten Sümpfe trocken, zähmten Flüsse, fluteten Täler, verlegten Hunderttausende Kilometer Eisenbahnschienen und ließen Riesenstädte in den Himmel wachsen. Doch während der Homo sapiens seine Umwelt nach seinen Bedürfnissen gestaltete, wurden zahllose Lebensräume zerstört und ungezählte Arten ausgerottet. Unser einstmals blauer und grüner Planet verwandelt sich in eine Mischung aus Einkaufszentrum und städtischer Müllkippe.
Heute bevölkern sieben Milliarden Sapiens unseren Planeten. Wenn Sie alle Menschen auf eine riesige Waage stellen würden, kämen Sie auf rund 300 Millionen Tonnen. Wenn Sie alle Nutztiere – Kühe, Schweine, Schafe und Hühner – auf dieselben Waage stellen würden, kämen Sie auf etwa 700 Millionen Tonnen. Im Gegensatz dazu brächten die freilebenden Wirbeltiere – von Igeln und Spitzmäusen bis zu Elefanten und Walen – gerade einmal 100 Millionen Tonnen auf die Waage. In unseren Kinderbüchern und auf unseren Fernsehschirmen wimmelt es nur so vor Giraffen, Wölfen und Schimpansen, doch in der wirklichen Welt gibt es kaum noch Wildtiere. Auf dem ganzen Planeten leben heute noch 80000 Giraffen, verglichen mit 1,5 Milliarden Rindern; 200000 Wölfe, verglichen mit 400 Millionen Haushunden; und 250000 Schimpansen, verglichen mit Abermilliarden Menschen. 107 Die Menschheit hat sich die Erde tatsächlich untertan gemacht.
Umweltzerstörung sollte nicht mit Rohstoffknappheit verwechselt werden. Wie wir im vorigen Kapitel gesehen haben, stehen der Menschheit immer mehr Ressourcen zur Verfügung, und das wird sich vermutlich auch in Zukunft nicht ändern. Die Rohstoffsituation ist also vermutlich kein Grund für Weltuntergangsszenarien. Die Furcht vor der Umweltzerstörung ist dagegen umso berechtigter. In Zukunft könnte der Homo sapiens in Ressourcen schwimmen, während die meisten natürlichen Lebensräume vernichtet und die meisten Tier- und Pflanzenarten ausgestorben sind.
Die Umweltprobleme könnten auch das Überleben des Homo sapiens selbst gefährden. Die Erderwärmung, die schmelzenden Polkappen, der Anstieg der Meeresspiegel und die verbreitete Verschmutzung von Luft und Wasser könnten die Lebensbedingungen auf der Erde dramatisch verschlechtern, und in Zukunft könnte ein sich aufschaukelnder Wettlauf zwischen den menschlichen Möglichkeiten und den von Menschen verschuldeten Naturkatastrophen entstehen. Wenn wir unsere Macht nutzen, um die Naturgewalten zu bändigen und das Ökosystem nach unseren Wünschen und Vorstellungen zu manipulieren, kann dies immer mehr unbeabsichtigte und gefährliche Nebenwirkungen mit sich bringen. Diese lassen sich vermutlich nur durch noch drastischere Eingriffe in das Ökosystem kontrollieren, was wiederum noch schlimmeres Chaos verursacht.
Viele sprechen von einer »Zerstörung der Natur«. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch nur um eine Veränderung. Die Natur selbst lässt sich nicht zerstören. Vor 65 Millionen Jahren löschte ein Meteorit die Dinosaurier aus, doch gleichzeitig machte er den Weg für die Säugetiere frei. Heute löscht die Menschheit zahlreiche Arten aus und könnte sich sogar selbst ein Grab schaufeln, doch anderen Arten kommt dies sehr entgegen. Ratten und Kakerlaken erleben beispielsweise ein Goldenes Zeitalter. Diese zähen
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