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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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widerwillig loszulassen. Umso mehr, als sie ihm ein bezauberndes kleines Lächeln schenkte, bevor sie zur Tür ging, um sie zu öffnen.
    Lady Celia stürzte herein. »Großmutter! Ich habe dich überall gesucht. Ich habe gerade Gabe getroffen …«
    »Ist er zurückgekommen?«, fragte Virginia, die noch ganz benommen aus ihrem Schlafzimmer kam. Sie trug noch immer das Kleid vom Vortag, das nun so zerknittert aussah, als hätte sie darin geschlafen. »Ist er hier?«
    »Nicht mehr. Ich konnte ihn nicht aufhalten. Er ist weggefahren, um zu einem Kutschenrennen anzutreten, aber er hat mir das hier für Sie gegeben.« Sie hielt einen versiegelten Brief empor, doch als Virginia auf sie zueilte, um den Brief an sich zu nehmen, fügte sie hinzu: »Aber ich musste ihm versprechen, Ihnen den Brief nicht zu geben – außer, es stößt ihm etwas zu.«
    Während Hetty einen Fluch ausstieß, erbleichte Virginia.
    »Er hat noch nie für jemanden einen Brief hinterlassen«, sagte Celia. »Als mir klar wurde, was das bedeutet, dachte ich, Sie sollten sich den Brief lieber anschauen. Vielleicht steht drin, wo das Rennen stattfindet.«
    Während Virginia den Umschlag aufriss und den Brief las, fluchte Isaac leise. Sharpe machte es einem nicht gerade leicht, ihm zu verzeihen.
    Als Virginia ihren Blick von dem Papier hob, sah sie aus, als könnte sie jeden Moment in Ohnmacht fallen. Hetty nahm ihr den Brief aus der Hand und las ihn laut vor.
    Liebste Virginia,
    wenn Du diese Zeilen liest, dann ist das Undenkbare geschehen. Ich habe das Rennen und mein Leben verloren. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, Dich darüber im Ungewissen zu lassen, wie es dazu kam, so wie Du über mein Rennen gegen Roger im Ungewissen warst, also soll dieser Brief als Erklärung dienen.
    Chetwin behauptet, er kenne jemanden, der weiß, was in jener Nacht vor sieben Jahren passiert ist. Er will mir den Namen jedoch nur nennen, wenn ich gegen ihn zu einem Kutschenrennen in Turnham Green antrete. Also habe ich eingewilligt.
    Du darfst Dir keine Vorwürfe deswegen machen. Ich habe es getan, damit Du Dir wirklich sicher darüber sein kannst, was für einen Mann Du heiratest. Sorge nur dafür, dass Chetwin seinen Teil unserer Abmachung einhält: Er muss mir (oder meinem Bevollmächtigten) den Namen jener Person nennen, egal wer das Rennen gewinnt. Wenn Du endlich die Wahrheit erfährst, bin ich nicht umsonst gestorben.
    Ich wünschte nur, ich könnte Dir die Wahrheit selbst sagen. Ich würde alles tun, um Rogers Tod für Dich wiedergutzumachen.
    »Alles, außer auf ein Rennen in Turnham Green zu verzichten«, sagte Virginia bitter. Sie warf Poppy einen flehenden Blick zu. »Wir müssen ihn aufhalten. Wenn ihm etwas passiert …« Ihre Stimme versagte.
    »Natürlich.« Er wandte sich an Lady Celia. »Wann ist er weggefahren?«
    »Vielleicht vor fünfzehn Minuten.«
    Er warf Hetty einen raschen Blick zu. »Wir sollten mein Gig nehmen. Ich habe schon Anweisungen gegeben, ihn fahrbereit zu machen. Aber es passen höchstens drei von uns hinein.«
    »Ich bleibe hier«, sagte Lady Celia.
    Isaac nickte. »Wenn wir jetzt losfahren, sind wir in Turnham Green, bevor das Rennen beginnt. Ich nehme an, sie werden nicht gleich nach seiner Ankunft starten.« Zu Virginia gewandt fügte er hinzu: »Und wenn wir es nicht rechtzeitig schaffen, Liebes: Der Junge hat die Strecke jetzt schon dreimal gefahren. Er wird es sicher auch diesmal heil überstehen.«
    Ihr Blick verfinsterte sich. »Oh nein, das wird er nicht. Denn hinterher wird er es mit mir zu tun bekommen. Und das wird er nicht heil überstehen, so wahr mir Gott helfe.«
    Das Blut pochte in seinen Schläfen, und Schweißtropfen sammelten sich auf seiner Stirn, während Gabe nach Chetwin Ausschau hielt.
    Lyons runzelte die Stirn und sah auf seine Taschenuhr. »Es ist zehn nach.«
    »Er spielt mit mir«, stieß Gabe hervor. »Er versucht, mich nervös zu machen, das ist alles.« Das Schlimme war, dass es funktionierte.
    Noch nie war ihm ein Rennen so wichtig gewesen, und das beunruhigte ihn. Es bedeutete, dass er sich nicht in jenen Zustand kalter Selbstkontrolle versetzen konnte, den er brauchte, um zu gewinnen.
    Er starrte die Rennstrecke hinunter auf die Stelle, wo die beiden Felsen aufragten. Bei den letzten zwei Rennen waren so viele Menschen hier gewesen, dass sich die Erinnerung an das Rennen gegen Roger im Trubel des Spektakels verflüchtigt hatte. Zudem hatten sie zu einer anderen Tageszeit stattgefunden, einer anderen

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