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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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zu sehen. Aber der gestrige Abend hatte seine Gewissheit erschüttert.
    »Ich weiß, dass Sie es nicht hören wollen, Isaac«, sagte sie sanft, »aber ich denke, die beiden passen gut zueinander. Virginia hat genug Temperament, um interessant für ihn zu bleiben, und er hat genug Verstand, auf sie zu hören, wenn sie ihm den Kopf zurechtrückt. Sie würden ein gutes Paar abgeben, wenn Sie sich dazu durchringen könnten, Ihre Erlaubnis zu geben. In jedem Fall ein besseres Paar als Virginia und Lord Devonmont, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.«
    Ich werde Piece nicht heiraten. Ich liebe Gabriel!
    Hölle und Verdammnis. »Sie hat gestern Abend ziemlich deutlich gemacht, dass sie Pierce niemals heiraten wird. Auch in dieser Hinsicht war ich blind.«
    Hatte er wirklich geglaubt, dass die beiden Mann und Frau werden könnten? Er hatte es gehofft, aber irgendwo tief in seinem Inneren hatte er gewusst, dass sie wie Geschwister miteinander umgingen, nicht wie ein Liebespaar. Aber er hatte sich diese Hochzeit so sehr gewünscht, dass er nicht auf seinen Instinkt gehört hatte.
    Anscheinend ging es ihm oft so mit seinem Lämmchen.
    »Ich bin es einfach gewohnt, Befehle zu erteilen, auch bei meiner Enkelin, und sie hat es immer mit Fassung getragen. Aber Sie hatten recht – Liebe ist etwas, das nicht einmal ein General befehlen kann.«
    »Liebt sie Gabriel?«, fragte Hetty mit einem unmerklichen Zittern in der Stimme.
    »Sie sagt es. Aber sie glaubt, seine Schuldgefühle hindern ihn daran, ihre Liebe zu erwidern.«
    »Möglicherweise ist es so.« Hetty seufzte. »Es tut mir leid, dass ich gestern Abend gesagt habe, Roger hätte gelogen. Ich wollte nicht …«
    »Nein, es war richtig, das zu sagen.« Er holte tief Luft. »Ich hatte seitdem viel Zeit zum Nachdenken. Virginia hat Roger immer auf ein Podest gestellt, und ich habe meinen Teil dazugetan, ihn zu einem Heiligen zu machen. Aber Roger spielte und trank, und er hat mich deshalb mehrfach belogen. Roger war alles andere als ein Musterknabe, und das wusste ich. Aber ich konnte nichts dagegen tun, und nach seinem Tod war es dann einfacher …«
    Er schluckte hart. Es war schwierig auszusprechen, besonders ihr gegenüber.
    »… Gabe die Schuld zu geben«, sagte sie leise.
    Er nickte. In knappen Worten wiederholte er ihr, was er bereits Virginia über sein Gespräch mit Roger in jener Nacht berichtet hatte. »Roger hat nichts davon gesagt, dass er genötigt oder unter Druck gesetzt wurde. Das war nur eine Schlussfolgerung, die ich gezogen habe. Aber Sie hatten recht, verdammt noch mal. Dass Roger Ihren Enkel für das Rennen aus dem Bett geworfen hat, sagt einiges darüber, wer die Verantwortung trägt. Ich habe versucht, mir einzureden, dass Sharpe gelogen hat, aber wenn das eine Lüge war, warum hat er dann nicht einfach behauptet, dass Roger die Herausforderung ausgesprochen hat? Warum hat er dann zugegeben, dass er betrunken war?«
    »Warum hat er dann zu Virginia gesagt, dass er sie nicht verdient?«, fügte Hetty hinzu.
    »Er verdient sie auch nicht«, entfuhr es Isaac. Als er sah, wie sie die Stirn runzelte, erklärte er: »Niemand verdient sie, wenn es nach mir ginge.«
    Ein leichtes Lächeln umspielte Hettys Lippen. »Vielleicht haben Sie recht. Aber ich bleibe dabei, dass Gabe ein guter Ehemann für sie wäre.«
    Sharpe als Ehemann seiner Enkelin. Der Gedanke drehte ihm zwar den Magen um, aber wenn sie ihn so sehr wollte … Er seufzte. »Ein guter General erkennt, wann er eine Schlacht verloren hat. Gegen sie und Virginia …« Er sah sie ernst an. »Ich will nur, dass sie glücklich ist.«
    »Ich weiß. Das will ich auch. Beide sollen glücklich sein.« Sie trat nah an ihn heran. »Danke, Isaac, dass Sie so offen waren.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn auf die Wange zu küssen, aber bevor sie sich zurückziehen konnte, ergriff er ihr Kinn und küsste sie auf die Lippen. Als er seinen Mund von ihrem hob, sah sie mit großen Augen zu ihm auf. Ein rosiger, jugendlicher Hauch überzog ihre pergamentenen Wangen. Ihr Blick war überrascht, aber zugleich weiblich wissend.
    Er schlang seinen Arm um ihre Taille, um sie fester zu halten, dann gab er ihr einen zweiten, fordernderen Kuss. Sie schmolz in seinen Armen dahin, wie er es erwartet hatte, denn Hetty war alt genug, um zu wissen, dass diese Art von Schlachten nicht mit Worten geschlagen wurde.
    Noch nie hatte sich eine Kapitulation so gut angefühlt.
    Ein Klopfen an der Tür zwang ihn, sie

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