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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Rennstrecke eintrafen, hatte sie sich innerlich schon ziemlich in Rage gebracht. Wenn Gabriel heute versuchen sollte, sie zu küssen, würde sie ihn schon in seine Schranken weisen. Sie würde ihm unmissverständlich klarmachen, dass sie nicht zu der Sorte Gänse gehörte, die sich von seiner muskulösen Figur, seinen traumhaften grünen Augen und seinem verschmitzten Lächeln den Kopf verdrehen ließen. Ganz bestimmt nicht.
    Dann erblickte sie ihn, wie er in seiner typischen schwarzen Kleidung und seinen auf Hochglanz polierten Reitstiefeln an der Rennstrecke stand, und ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer. Zur Hölle mit dem Kerl. Warum löste er solche Gefühle in ihr aus?
    »Denk daran, die Trensen nicht zu fest anzulegen«, sagte Poppy, als die Kutsche neben ihrem Carrick anhielt. »Du willst den Pferden ja nicht die Mäuler wund reißen.«
    »Ja, Poppy, ich weiß. Das ist nicht das erste Mal, dass ich ein Kutschenrennen fahre.«
    »Und gib acht, in den Kurven das äußere Pferd fest am Zügel zu halten, damit der Carrick nicht ausbricht.«
    »Vielleicht sollte ich einfach die Zügel loslassen und abwarten, ob die Pferde das Rennen alleine gewinnen«, sagte sie leichthin. Er fuhr zusammen, und sein Blick verfinsterte sich.
    »Das hier ist eine ernste Angelegenheit, mein Kind.«
    Sie tätschelte seine Hand. »Das weiß ich. Aber es wird Zeit, dass du sie mich auf meine Art erledigen lässt.«
    »Das gefällt mir nicht«, brummte er. »Das gefällt mir ganz und gar nicht.«
    »Glaubst du, ich kann nicht gewinnen?«
    Er warf ihr einen langen Blick zu. »Wenn es irgendjemanden gibt, der Sharpe schlagen kann, dann bist du es.«
    »Aber …«
    »Was dir fehlt, ist seine Verwegenheit. Das ist dein Nachteil. Er ist verrückt. Du nicht.«
    Sie unterdrückte eine bissige Antwort. Warum sah Poppy sie nie, wie sie wirklich war? Sie war manchmal ziemlich verrückt und hielt sich durchaus für verwegen. Oder zumindest sehnte sie sich danach, es zu sein, aber sie hatte leider viel zu selten Gelegenheit dazu.
    Doch jetzt war ihre Chance da, und sie würde sie mit beiden Händen am Schopf packen. »Er ist nicht unbesiegbar. Und ich habe vor, das zu beweisen.«
    Poppy blickte nach draußen. »Es sind eine Menge Leute da. Glaubst du, du kommst damit zurecht?«
    Sie folgte seinem Blick durch das Fenster der Kutsche. Grundgütiger, er hatte recht. Zu beiden Seiten der Rennstrecke drängten sich die Leute und reckten ihre Hälse, um sie aus der Kutsche aussteigen zu sehen. »Ich verstehe ja, dass Lord Gabriels Familie hergekommen ist, aber wer sind all die anderen Leute?«
    »Machst du Witze?«, fragte Pierce. »Chetwin brauchte nur hier und da von eurem Rennen zu erzählen, damit alles, was Rang und Namen hat, hier anrauscht. Die Hautevolee liebt nichts so sehr wie ein skandalöses Kutschenrennen.«
    Einen Moment lang verließ sie der Mut. Sie wollte Gabriel vor seinen Freunden demütigen, aber gleichzeitig wollte sie ein faires und korrektes Rennen. Mit einer solchen Menschenmenge entlang der Strecke und ohne Absperrungen, um sie zurückzuhalten, würde das schwierig werden.
    Plötzlich spürte sie Poppys Hand, die ihre Schulter drückte. »Geh da raus und mach ihm die Hölle heiß, Lämmchen.«
    Das gab ihr ihren Mut zurück. »Das mache ich. Keine Sorge.«
    Pierce sprang aus der Kutsche, um ihr hinunterzuhelfen, dann beugte er sich zu ihr herab und küsste sie auf die Stirn.
    »Zeig’s ihm, Kusinchen. Ich habe zwanzig Pfund auf dich gesetzt.«
    Sie lachte unsicher, doch dann bemerkte sie, wie Gabriel Pierce zornig anstarrte. Hatte er seine Worte mitangehört? Gabriel hatte doch wohl nicht erwartet, dass ihr Cousin auf ihn wetten würde?
    Nachdem ihr Großvater und Pierce in Richtung Ziellinie abgefahren waren, um dort auf sie zu warten, ging sie mit gemessenem Schritt hinüber zu ihrem Carrick, der rechts von Gabriels Phaeton stand.
    Als sie aufstieg und der Stallbursche ihr die Zügel reichte, blickte Gabriel zu ihr hinüber und tippte an seinen Hut. »Es ist noch nicht zu spät, um zurückzutreten«, sagte er mit einem süffisanten Lächeln, bei dem sie die Zähne zusammenbeißen musste.
    »Oh, Sie wollen zurücktreten?«, flötete sie. »Ich nehme Ihren Rücktritt gerne an.«
    Das Lächeln verschwand von seinem Gesicht. Er nahm die Zügel auf, und seine Augen funkelten herausfordernd. »Möge der bessere Fahrer gewinnen.«
    »Die bessere Fahrerin«, gab sie zurück.
    »Bravo!«, rief eine weibliche Stimme, und als Virginia

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