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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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sie die schlechtere Startposition auf der Außenbahn bekommen. Sie musste Gabriels Phaeton überholen, bevor sie den Hügel erreichten, damit sie sich bei der Umfahrung des Hügels die Innenbahn und damit einen vielleicht entscheidenden Vorteil sichern konnte.
    Doch der Wind war so stark, dass sich ihr Haar aus den Frisiernadeln löste, mit denen sie es gebändigt hatte, und ihre Pferde unruhig wurden. Sie zerrten so stark an den Zügeln, dass das Leder ihre Handflächen zerschnitt und ihre Schultern vor Anstrengung schmerzten. Ein kurzer Blick hinüber zu Gabriel zeigte ihr, dass er seinen Phaeton mühelos im Griff hatte. Er war voll konzentriert auf die Strecke und sein Gespann.
    Er schien die Menschenmenge nicht zu bemerken, die sich so dicht an den Rändern der Rennstrecke drängte, dass für die beiden Gespanne nur eine schmale Bahn blieb, auf der kaum Platz für beide Kutschen war. Obwohl sie ihre Pferde antrieb, war ihr bewusst, dass sie nicht alles aus ihrem Gespann herausholte.
    Sie konnte die Angst, jemanden aus der Zuschauermenge zu überfahren, einfach nicht aus ihrem Kopf verbannen. Die Situation war völlig anders als bei den unzähligen Rennen, die sie gegen Roger oder ihre Stallburschen gefahren hatte.
    Die Pferde schienen ihr Zögern zu spüren, denn sie liefen nicht mit voller Kraft. Offensichtlich waren seine Pferde besser an Menschenmengen gewöhnt. Sie konnte sehen, wie sie an ihren Trensen zerrten. Ihr Fell war mit schaumigem Schweiß bedeckt, und ihre Augen glühten wild.
    Er war beinahe eine volle Pferdelänge vor ihr, und sie biss die Zähne zusammen. Sie durfte ihn nicht gewinnen lassen! Sie ließ die Peitsche schnalzen und rief »Heja!«, um ihre Pferde anzutreiben. Gleichzeitig zwang sie sich, der dicht an dicht längs der Strecke stehenden Menge keine Beachtung zu schenken. Und tatsächlich begann ihr Gespann Boden gutzumachen.
    Ja! Sie konnte es. Sie konnte ihn schlagen! Triumphierend richtete sie sich halb auf ihrem Sitz auf, während der Rausch der Geschwindigkeit das Blut heiß durch ihre Adern rasen ließ. Sie musste gewinnen. Sie musste einfach!
    Die beiden Gespanne flogen jetzt die staubige Piste entlang, die Hufe der Pferde stoben durch die Luft, und ihre Köpfe schnellten in rasendem Rhythmus auf und nieder. Sie zog langsam an Gabriels Gespann vorbei, und selbst der Staub, der ihr in die Augen stach und sie fast blind machte, konnte sie jetzt nicht mehr aufhalten.
    Als der Hügel vor ihnen auftauchte, war es ihr jedoch noch nicht gelungen, einen entscheidenden Vorteil herauszufahren. Sie lag nur eine halbe Pferdelänge vor ihm, bei Weitem nicht genug, um seinen Phaeton zu überholen und in die innere Bahn einzuscheren, bevor sie den Hügel erreichten. Als sie in die Kurve am Fuße des Hügels einbogen, lag ihr Carrick noch immer auf der Außenbahn.
    Rechts von ihr drängten sich die Menschen so nahe an der Strecke, dass sie fast ihr Gespann berührten. Links von Gabriel war der Hügel. Sie hatten ihn bereits zur Hälfte umrundet, und es war ihr gelungen, ihre knappe Führung zu behaupten, als plötzlich ein Zuschauer in ihre Bahn stolperte. Sie hatte nur eine Sekunde Zeit, um sich zu entscheiden, ob sie ihr Gespann nach rechts in die Menge oder nach links in den Weg von Gabriels Gespann lenken sollte. Sie entschied sich für Letzteres und hoffte, dass er seinen Phaeton zurückfallen lassen würde, damit sie in die Bahn einscheren konnte.
    Doch statt sein Gespann zu zügeln, lenkte er die Pferde auf den Abhang des Hügels. Während sie an dem gestürzten Zuschauer vorbeimanövrierte, der bereits von anderen Schaulustigen aus der Gefahrenzone gezogen wurde, schlingerte Gabriels Kutsche in bedenklicher Schieflage neben ihr den Hang des Hügels entlang.
    Wenn sein Phaeton aus dem Gleichgewicht geriet, dann konnte er sie beide umbringen! Mit einem Fluch verlangsamte sie ihr Gespann und betete, dass sie ihre Pferde würde halten können, wenn seine Kutsche umstürzte und ihn und sein Gespann mitriss.
    Doch der Phaeton hielt das Gleichgewicht. Wie durch ein Wunder gelang es Gabriel, sein Tempo zu halten und gleichzeitig sein Gespann zurück in die Bahn zu lenken … und jetzt war er zu allem Überfluss wieder ein gutes Stück vor ihr.
    Ihre Bewunderung für sein fahrerisches Geschick schlug in Zorn um. Was dachte er sich dabei, ein solches Risiko einzugehen? Der Kerl war verrückt! Und gemeingefährlich und skrupellos!
    Sie trieb ihr Gespann zu einem Endspurt an, bei dem jeder andere

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