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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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beiseite, während er wieder Platz nahm. »Pinter, ich habe Sie hergebeten, um Ihnen zu berichten, was ich über die Ereignisse jenes Tages weiß, an dem meine Eltern umgebracht wurden.«
    Alle Augen richteten sich auf ihn.
    »Was meinst du damit?«, fragte Oliver.
    Gabe holte unsicher Luft. Es war schwieriger, als er erwartet hatte. Aber nachdem ihr kriecherischer Cousin Desmond Plumtree ihnen eröffnet hatte, dass er nach den Schüssen einen Reiter gesehen hatte, der auf die Jagdhütte
zugeritten
war, hatte Gabe wieder begonnen, sich über den Mann, den er an jenem Tag im Stall getroffen hatte, den Kopf zu zerbrechen.
    »Ich war im Stall, kurz nachdem Mutter zur Jagdhütte aufgebrochen ist.« Er berichtete ihnen alles über seine Begegnung mit dem Mann, woran er sich erinnern konnte, dann fügte er hinzu: »Erinnert ihr euch daran, dass Desmond sagte, das Pferd sei schwarz gewesen, mit einer weißen Blesse und einem weißen Stiefel am linken Hinterbein? Nun, ich bin mir ziemlich sicher, dass sich der Fremde, der an diesem Tag in den Stall kam, ein solches Pferd ausgesucht hat.«
    Oliver beugte sich vor, und seine schwarzen Augen flackerten unruhig. »Die Sache mit Desmond ist schon beinahe zwei Monate her. Warum hast du damals nichts gesagt? Und überhaupt, warum hast du uns nicht schon vor Jahren von dem Mann erzählt?«
    »Bis vor Kurzem, als du dich schließlich bequemt hast, uns von deinem Streit mit Mutter an jenem Tag zu erzählen«, erwiderte Gabe, »wusste keiner von uns, dass Großmutter uns einiges von den Geschehnissen an jenem Tag verschwiegen hat. Ich hatte keinen Grund anzunehmen, dass der Mann, den ich im Stall getroffen hatte, irgendetwas mit dem Tod unserer Eltern zu tun haben könnte.«
    Mit einem unterdrückten Fluch sank Oliver in seinen Stuhl zurück. Seine Frau Maria ergriff seine Hand. Ihre Schwangerschaft begann sich bereits abzuzeichnen, und ein sanftes innerliches Strahlen ging von ihr aus, das Olivers dunkle Stimmung aufzuhellen schien.
    Aus irgendeinem Grund verspürte Gabe bei diesem Anblick einen Anflug von Groll. Niemand war je für ihn da gewesen, um seine dunklen Stimmungen aufzuhellen. »Dann sind du und Jarret zu dem Schluss gekommen, dass Desmond sie umgebracht haben könnte, und ich hatte immer noch keine Veranlassung, den Fremden mit allem in Verbindung zu bringen. Selbst nachdem Desmond zugegeben hatte, dass er einen Mann auf die Jagdhütte hat zureiten sehen, sah ich keinen Zusammenhang mit dem Mann im Stall. Der Mann war freundlich zu mir. Er schien weder aufgeregt noch auf der Suche nach jemandem zu sein. Ich hielt es für reinen Zufall, dass er an jenem Tag dort ausgeritten ist.«
    »Allerdings hat er niemals jemandem erzählt, was er gesehen hat«, warf Jarret ein, dessen Augen im Kerzenlicht funkelten.
    »Ja, daran habe ich auch gedacht. Aber würdest du es jemandem anvertrauen, wenn du plötzlich über zwei Leichen stolperst? Hättest du keine Angst, mit ihrem Tod in Zusammenhang gebracht zu werden, selbst wenn du völlig unschuldig bist? Immer vorausgesetzt, dass er die Jagdhütte überhaupt betreten und die Leichen gefunden hat.«
    Eine Stille breitete sich im Salon aus, bis Minerva fragte: »Wenn du seine Anwesenheit damals für unwichtig gehalten hast, warum hast du dann deine Meinung geändert?«
    Gabe fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Weil unsere Bemühungen, die Wahrheit herauszufinden, bisher zu keinen Ergebnissen geführt haben. Vor zwei Monaten hat Pinter die Spur von Benny May, unserem alten Stallmeister, verloren.«
    »Ich habe seine Spur nicht verloren«, erwiderte Pinter. »Ich kann ihn bloß nicht finden.«
    »Vor ein paar Monaten, als Jarret Sie auf die Suche nach ihm geschickt hat, ist es Ihnen nicht schwergefallen, ihn zu finden«, sagte Gabe. »Kommt es Ihnen nicht seltsam vor, dass er plötzlich verschwindet, nur kurze Zeit nachdem er enthüllt hat, dass unsere Mutter ihm an jenem Tag eingeschärft hatte, unserem Vater gegenüber nicht zu erwähnen, wohin sie reiten wollte?«
    »Er ist nicht verschwunden«, sagte Pinter kühl. »Er ist nach Manchester gereist, um dort in der Nähe einen Freund zu besuchen. Das hat jedenfalls seine Familie gesagt.«
    »Aber sie haben keine Nachricht von ihm erhalten.«
    »Benny kann ihnen keine Briefe schreiben«, warf ihre Großmutter ein. »Er ist Analphabet.«
    »Das stimmt«, sagte Gabe. »Aber Pinter hat ihn bei seiner Fahrt nach Manchester letzte Woche nicht ausfindig machen können.«
    »Nur weil er bei

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