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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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seiner Rückreise eine andere Route eingeschlagen hat«, sagte Pinter. »Nachdem ich seine Spur in Manchester wiederaufgenommen hatte, war ich nur ein paar Tage hinter ihm. Er muss irgendwo bei Woburn einen Stopp eingelegt haben, denn dort habe ich ihn verloren. Er ist auch nicht zu seiner Familie zurückgekehrt.«
    »Und das beunruhigt mich«, sagte Gabe. »Möglicherweise will er gar nicht gefunden werden. Vielleicht weiß er etwas. Vielleicht hat er den Mann ebenfalls gesehen und ihn erkannt.«
    »Hast du selbst denn nicht gesehen, wer der Mann war?«, fragte Annabel.
    »Ich habe sein Gesicht nicht gesehen. Ich hatte mich in der Box versteckt, weil ich Angst hatte, Ärger zu bekommen. Ich habe nur seine Stimme gehört. Und an ihr konnte ich nicht erkennen, wer er war. Ich war ja noch ein Kind und daher keinem der Gäste vorgestellt worden.«
    »Wir wissen ja nicht einmal sicher, dass es tatsächlich ein Gast war«, warf Jarret ein.
    »Es muss ein Gast gewesen sein«, erwiderte Oliver. »Niemand anders hätte es gewagt, einfach in den Stall zu spazieren und sich ein Pferd zu nehmen. Außerdem hat Gabe gesagt, dass er unsere Namen kannte und erraten hat, wer Gabe war. Das war kein Pferdedieb.«
    »Wenn es uns gelingt, Benny zu finden, dann könnten wir herausfinden, ob jemand das Pferd zurückgebracht hat und wer es war«, sagte Minerva.
    »Das war der Grund, warum ich den Mann im Stall bisher nicht erwähnt habe«, sagte Gabe. »Ich wusste, dass wir nicht weiterkommen würden, ohne mit Benny zu sprechen. Ich hatte gehofft, dass er auftauchen und den Mann identifizieren würde.« Er stand auf und lief auf und ab. »Aber es dauerte zu lange. Ich habe angefangen, mir um Benny Sorgen zu machen. Wenn er etwas gesehen hat oder etwas wusste und mit dem Mann Kontakt aufgenommen hat …« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe ein ungutes Gefühl bei seinem Verschwinden.«
    Das erneute Schweigen seiner Familie schien ihm wie ein Spiegel seiner Befürchtungen. Je tiefer sie in das Dunkel, das den Tod ihrer Eltern umgab, vordrangen, desto mehr zwielichtige Dinge entdeckten sie. Manchmal fragte sich Gabe, ob es ein Fehler war, dem Geheimnis auf den Grund gehen zu wollen. Immerhin waren inzwischen neunzehn Jahre vergangen. Nichts konnte ihre Eltern wieder zurückbringen. Und doch …
    Wenn es ein Mord gewesen war, dann hatten seine Eltern Anspruch auf Gerechtigkeit. Und ihr Mörder hatte es verdient, den vollen Zorn derjenigen zu spüren zu bekommen, die er zu Waisen gemacht hatte. Denn welchen Sinn hatte es, dem Tod immer wieder ein Schnippchen zu schlagen, wenn der Tod mit dem schlimmsten aller Verbrechen davonkam?
    »Hat einer von euch schon einmal daran gedacht, dass der Mann Major Rawdon gewesen sein könnte?«, fragte Jarret. »Er und seine Frau brachen am Abend des Todes unserer Eltern sehr überstürzt auf. Wir sind bisher davon ausgegangen, dass der Vorfall mit Oliver der Grund dafür war, aber vielleicht steckte etwas anderes dahinter. Wenn seine Frau ihn mit Vater betrog …«
    »Das hat sie nicht«, warf Pinter ein.
    Alle sahen ihn überrascht an.
    Besonders Olivers Blick verfinsterte sich. »Sie muss es getan haben. Mutter sagte: ›Du hast doch schon ihn.‹ Was sollte sie sonst damit gemeint haben?«
    »Zweifellos dachte Ihre Mutter, angesichts der vorhergehenden Eskapaden Ihres Vaters, dass er sie mit Mrs Rawdon betrog«, bemerkte Pinter. »Das bedeutet jedoch nicht, dass er es tatsächlich tat. Ich habe vor einigen Tagen den Kammerdiener Ihres Vaters ausfindig gemacht. Er behauptet, alle Geheimnisse Ihres Vaters zu kennen, und hat mir versichert, dass eine Affäre mit Mrs Rawdon nicht dazugehörte.«
    Diese Eröffnung traf sie alle wie ein Schock. »Vielleicht hat er gelogen«, sagte Jarret.
    »Vielleicht. Aber er hatte keinen Grund zu lügen. Er steht nicht mehr in Dienst und hat von seiner Mutter ein bisschen Geld geerbt, sodass er nichts zu verlieren hat, wenn er die Wahrheit sagt.«
    »Oh Gott«, sagte Oliver heiser. »Wenn das wahr ist, warum hat diese Frau mich dann verführt?«
    Pinter zuckte die Achseln. »Weil sich die Gelegenheit ergab. Oder vielleicht hat sie zunächst vergeblich versucht, Ihren Vater zu verführen, und es dann bei Ihnen versucht. Oder vielleicht mochte sie einfach Ihre Mutter nicht.«
    Oliver schauderte. »Ich kann es einfach nicht glauben.« Er starrte Pinter an. »Wenn Mutter Vater aus Wut über seine Affäre mit Mrs Rawdon erschossen hat, hat sie ihn also ohne Grund getötet? Aus

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