Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
Vom Netzwerk:
zugegeben, dass sie es genoss, wie ihr Geschick mit dem Gewehr die Männer auf respektvollem Abstand hielt. Sie musste nicht befürchten, sich in einen Schuft zu verlieben, wie ihre Mutter. Sie würde niemals riskieren müssen, von jemandem verlassen zu werden, den sie liebte.
    Hetty holte tief Luft. »Alles andere, was ich versucht habe, hat sich als Fehlschlag erwiesen. Sie brauchen Liebe, jeder Einzelne von ihnen, aber sie fürchten sich schrecklich davor. Ihnen mehr Zeit zu geben würde nichts daran ändern. Ich hoffte, wenn ich genügend Druck auf sie ausübe, dann versuchen sie, die Liebe zu finden, statt sich vor ihr zu verstecken.«
    Er schnaubte. »Ihr Frauen mit euren romantischen Vorstellungen. Mit Liebe hat das alles nichts zu tun. Wenn es so wäre, könnten Sie sich ja einfach zurücklehnen und Mutter Natur den Rest überlassen.«
    »Mutter Natur ist eine wankelmütige und vergessliche Dirne«, erwiderte sie mit überraschender Heftigkeit. »Man muss ihr manchmal auf die Sprünge helfen, und ich versuche, sie um meiner Enkelkinder willen ein bisschen auf Trab zu bringen.«
    Er verzog angesichts ihrer derben Ausdrucksweise keine Miene. »Papperlapapp. Sie tun es um Ihrer selbst willen und wollen dabei sichergehen, dass es erledigt ist, bevor Sie selbst die Dinge nicht mehr in der Hand haben. Und Sie werfen mir vor, dass ich Pierce ermutige, meiner Enkelin den Hof zu machen. Sie sind doch keinen Deut besser.«
    Sie funkelte ihn an. »Sie begreifen überhaupt nichts. Im Gegensatz zu meinen Enkelkindern wünscht sich Ihre Enkelin, zu heiraten. Nur die Umstände haben sie bisher davon abgehalten. Und im Übrigen haben Sie auch kein Vermögen zu vermachen, das von umsichtigen und verantwortungsvollen Erben zusammengehalten werden muss.«
    Als er seine Schultern straffte, bedauerte sie ihre scharfen Worte. Eine Frau durfte niemals den Stolz eines Mannes verletzen. Männlicher Stolz war mindestens so empfindlich wie weibliche Eitelkeit.
    »Das ist wahr«, erwiderte er kühl. »Wenn ich ein derartiges Vermögen hätte, wäre Virginia längst verheiratet und in Sicherheit vor den Annäherungsversuchen Ihres Enkels. Aber da ich es nicht habe und sie nicht in Sicherheit ist, verspreche ich Ihnen Folgendes.« Er beugte sich dicht zu ihr, und seine Augen funkelten sie an. »Ich werde sie mit Freuden Pierce anvertrauen, bevor ich zusehe, wie sie zur Heirat gezwungen wird, nur damit Ihre Pläne in Erfüllung gehen. Ich bin vielleicht nicht so reich wie Sie, aber meine Enkelin hört auf mich. Und ich habe vor, meinen Einfluss zu nutzen, damit sie ihren Cousin heiratet. So oder so werde ich dafür sorgen, dass sie niemals Ihren Schuft von einem Enkel ehelicht.«
    Er drehte sich auf dem Absatz um und stolzierte davon.
    Sie sah ihm finster hinterher und wandte sich dann in Richtung Salon.
    »Das werden wir ja sehen, Sir«, murmelte sie, als sie ihn in den Speisesaal zurückkehren sah. »Ich habe nämlich vor, dafür zu sorgen, dass sie ihn heiratet. Und wenn Sie denken, dass Sie und Ihre törichte Abneigung gegen meinen Enkel das verhindern können, werden Sie Ihr blaues Wunder erleben.«

10
    Diese Hitze … diese unerträgliche Hitze. Zwölf Uhr mittags im Hochsommer war eine verdammt schlechte Zeit
für ein Rennen, aber Gabe würde es schaffen.
Trotz der durchzechten Nacht, deren Nachwirkungen seinen Magen rebellieren ließen, trieb er seine Pferde zu einem Galopp an.
    Ich … muss … Roger … schlagen. Der Refrain donnerte im Rhythmus der Hufe des Gespanns in seinen Ohren. Ich … muss … gewinnen. Oder Roger und Lyons würden es ihm bis in alle Ewigkeit vorhalten.
    Trotz der Übelkeit
überkam ihn
der Adrenalinrausch des Rennens und verleitete ihn dazu, sein Gespann weiter anzutreiben. Ohne sich umzublicken konnte er spüren, dass Roger dicht hinter ihm war. Die Felsen rückten enger zusammen, die Hitze flirrte auf den Steinen und ließ sie wie die Staffage eines Traums erscheinen.
    Aber sie waren real, und Gabe würde sie als Erster erreichen. Hah! Er hatte einen ordentlichen Vorsprung herausgefahren, als er sein Gespann zwischen ihnen hindurchlenkte …
    Da erklang hinter ihm ein Schrei, gefolgt von dem schrecklichen Knirschen von Holz auf Stein und dem panischen Gewieher von Pferden. Als er sich umblickte, sah er gerade noch, wie Roger auf dem Boden aufschlug.
    Der Adrenalinrausch machte einem
überwältigenden
Schwindelgefühl Platz. Verzweifelt versuchte er seine Pferde zum Umkehren zu bringen und riss mit

Weitere Kostenlose Bücher