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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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tun. Er tat seine Pflicht, das war alles. Es spielte keine Rolle, ob sie es würdigte oder nicht – es musste einfach getan werden. Irgendwie musste er sie davon überzeugen, dass er eine bessere Partie war als Devonmont.
    Was hatte Lyons gesagt? Sie ist eine ehrbare Frau, und für die braucht man Feingefühl. Da geht es um mehr, als sie nur ins Bett zu locken. Du musst zum Beispiel mit ihnen reden können.
    Er hatte doch versucht, mit ihr zu reden, verdammt noch mal. Dann hatte er es mit Küssen versucht. Keines von beidem hatte die gewünschte Wirkung gezeigt. Sie war gestern Abend fröhlich nach Hause gefahren, ohne sich auch nur einmal nach ihm umzublicken. Er brauchte dringend einen besseren Plan.
    Noch einmal schaute er nach draußen, wo gerade die Sonne aufging. Es war noch zu früh, um ihr einen Besuch abzustatten.
    Andererseits wohnte sie doch auf einem Gestüt. Pferde mussten gefüttert und auf die Weide gebracht und Ställe ausgemistet werden. Zweifellos hatte auch sie ihre häuslichen Pflichten. Wenn er erst angekleidet und hinüber nach Waverly Farm geritten war, würde es nicht mehr zu früh sein. Er würde sie und ihren Großvater vielleicht beim Frühstück antreffen.
    Er wusste noch nicht, was er dann tun würde, aber auf dem Weg dorthin würde ihm schon noch etwas einfallen. Er konnte nicht hier herumsitzen und darauf warten, dass irgendetwas geschah. Devonmont war schon dadurch im Vorteil, dass er im Moment auf Waverly Farm wohnte.
    Gabe eilte zur Waschschüssel. Er durfte die Sache bloß nicht noch einmal so verbocken wie gestern im Labyrinth. Keine Küsse und keine Liebkosungen mehr. Definitiv keine Liebkosungen mehr. Vielleicht hatte Lyons recht gehabt: Ehrbare Frauen wollten offensichtlich auf andere Weise umworben werden.
    Er konnte nur beten, dass sie nicht wieder eines dieser Rüschenkleider trug, bei denen das Mieder vorne geknöpft wurde und bei denen er ständig daran denken musste, wie er jeden dieser kleinen Knöpfe einzeln öffnete und sie langsam auspackte wie ein Weihnachtsgeschenk …
    Er stöhnte auf, als seine Unterhosen unbehaglich zu spannen begannen. Was zur Hölle war los mit ihm? Sie war eine ehrbare Frau. Es war ungebührlich, dass sie ihn körperlich erregte.
    Doch er würde mit dieser halben Portion von einer Frau schon fertigwerden. Vielleicht sollte er ein paar Blumen aus dem Garten mitnehmen. Frauen mochten Blumen. Er würde diese hübschen lilafarbenen nehmen – es gab hier jede Menge davon. Und mehr war immer besser als weniger.
    Gabe kleidete sich an und verließ das Haus, bevor seine Familie aufgestanden war. Mit den Blumen in der Hand ritt er über die Landstraße nach Waverly Farm. Und was jetzt? Zweifel überkamen ihn, dass eine Handvoll Blumen die Sünden aufwiegen würde, die sie ihm ankreidete.
    Er musste ihr zeigen, dass er mehr war als jener Mann, in dem sie den Mörder ihres Bruders sah. Er wollte sie davon überzeugen, dass er kein verantwortungsloser Narr war, der es nicht erwarten konnte, sich umzubringen, und auch kein geldgieriger Mistkerl, der sie nur benutzen wollte, um an sein Erbe zu kommen. Er musste ihr zeigen, dass er ein Gentleman sein konnte – und ein verantwortungsvoller Ehemann.
    Aber wie sollte er das anstellen?
    Als er auf Waverly Farm zuritt, überwältigten ihn die Erinnerungen: wie er hierher zu Rogers Beerdigung gekommen und ihm beinahe übel geworden war bei dem Gedanken, zusehen zu müssen, wie man Roger in ein Grab auf dem zur Farm gehörenden Friedhof legte. Wie er die Auffahrt zum Haus hinaufgeritten und der General ihm entgegengekommen war, mit einem Ausdruck in den Augen, als ob er ihn umbringen wollte. Gabe hatte kaum ein Wort herausbringen können, da wurde er auch schon von zwei grimmig aussehenden Stallburschen zum Tor eskortiert.
    Er schauderte. Dasselbe konnte heute wieder passieren. Es war nur allzu offensichtlich, dass Waverly ihm nicht vergeben hatte. Viellicht hatte ihm nicht einmal Virginia vergeben.
    Doch er musste versuchen, die Beziehung zwischen ihren beiden Familien wieder in Ordnung zu bringen. Es schien einfach das Richtige zu sein. Und Virginia war der Schlüssel dazu.
    Als er die Auffahrt zum Herrenhaus hinaufritt, wurde ihm klar, dass seine Sorge, zu früh zu kommen, unbegründet gewesen war. Von der Koppel hinter den Ställen drang bereits Lärm zu ihm herüber.
    Er umrundete die Stallungen und traf auf eine zusammengewürfelte Schar, die sich am Zaun der Koppel versammelt hatte. Die Versammelten

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