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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Liebe, und das Rennen war bei Morgengrauen.«
    »Oh. Ich bin erst vor ein paar Stunden ins Bett gekommen. Molly ist krank. Deshalb bin ich nicht mit den anderen zum Pferdemarkt gefahren. Jemand musste hierbleiben und sich um sie kümmern.« Sie blinzelte. »Ach, du meine Güte. Es ist schon nach neun? Ich muss ihr Gerstenwasser geben. Sie hat hohes Fieber und braucht reichlich davon.« Sie lief den Gang hinunter zur Küche.
    Er trat ein und schloss die Tür hinter sich, dann folgte er ihr in die Küche. »Ist niemand da, der Ihnen helfen kann, sie zu versorgen?«
    »Poppy musste alle anderen zum Pferdemarkt mitnehmen. Eigentlich sollten Molly und ich beide mitkommen, aber weil wir hierbleiben mussten, brauchte er jeden, der mit anpacken konnte.« Sie drückte ihm ein Glas in die Hand. »Halten Sie das.«
    Er sah zu, wie sie eine Schale mit Essig füllte. Als sie ihm das Glas wieder aus der Hand nehmen wollte, murmelte er: »Ich trage es für Sie.«
    Mit einem Nicken eilte sie die Dienstbotentreppe hinauf. Er folgte ihr.
    Mollys Zimmer lag im obersten Stockwerk. Es war klein, aber sauber, ein Teppich auf dem Boden sorgte für Behaglichkeit, und an der Wand stand eine solide Kommode. Die geöffneten Fenster machten die Sommerhitze erträglich. Molly lag im Bett und schnarchte laut.
    Virginia stellte das Glas auf einem kleinen Tisch neben dem Bett ab und legte ihren Handrücken auf Mollys Stirn. »Gott sei Dank. Das Fieber scheint schon wieder zu fallen. Ich will sie jetzt nicht aufwecken. Ich lasse ihr das Gerstenwasser hier stehen.«
    Sie nahm die Schale zur Hand und begann, das Zimmer mit Essig zu besprengen.
    »Was machen Sie da?«, fragte er.
    »Dr. Buchanan sagt, dass es den Patienten erfrischt.«
    »Sie haben für Molly einen Arzt gerufen?«
    »Nein, das schien mir verfrüht. Ich vermute, dass sie nur ein Wechselfieber hat. Aber immer wenn jemand von uns krank ist, schlage ich in Dr. Buchanans Häuslicher Medizin nach. Er erteilt sehr vernünftige Ratschläge.«
    Gabriel versuchte sich vorzustellen, wie eine der affektierten Damen, denen er in der Londoner Gesellschaft begegnete, ein Medizinbuch studierte, aber es gelang ihm nicht. Das Einzige, woraus diese Frauen ihre Weisheit schöpften, war das Lady’s Magazine.
    Sie stellte die halb leere Schale auf die Kommode und bedeutete ihm, mit ihr das Zimmer zu verlassen. Als er ihr die Treppe hinunter folgte, sagte sie: »Sie sollten nicht hier sein.«
    »Aber da ich nun schon einmal hier bin«, erwiderte er, »kann ich auch noch etwas bleiben.« Langsam dämmerte ihm, dass er endlich mit ihr allein war. Molly würde sich in den nächsten Stunden kaum rühren, und wenn alle anderen aus dem Haus waren, war dies vielleicht seine Chance, sie für sich zu gewinnen.
    Giles hatte Minerva gewonnen, indem er sie kompromittiert hatte. Warum sollte das bei ihm nicht funktionieren?
    »Ich könnte Ihnen bei Molly helfen«, sagte er, während Virginia die Treppe hinunter in die Eingangshalle eilte.
    »Dabei brauche ich keine Hilfe.« Sie lief so schnell Richtung Eingangstür, dass er sie beim Arm packen musste, um sie aufzuhalten.
    »Dann könnte ich Ihnen vielleicht bei irgendetwas anderem helfen«, beharrte er.
    »Das Einzige, was ich will, ist, auf der Stelle ins Bett zu fallen.« Noch ehe sie den Satz ganz zu Ende gebracht hatte, stieg ihr das Blut in die Wangen. »Ich wollte sagen, ich … ich brauche Schlaf.«
    Er fasste sie unterm Kinn. »Ich könnte Ihnen beim Schlafen helfen«, sagte er leise.
    Ihre Augen verdunkelten sich und nahmen die Farbe eines sturmgepeitschten Sees an. Sie hob die Arme und stemmte sich gegen Gabriels Brust. »Gabriel …«
    Er küsste sie. Wie hätte er der Versuchung auch widerstehen sollen? Gerade aus dem Bett aufgestanden sah sie so wild und sinnlich aus wie eine französische Operntänzerin und doch zugleich in ihrem weißen Nachtgewand aus Linnen und Seide wie die Unschuld selbst. Er wusste nicht, ob er über sie herfallen oder sich ihr zu Füßen werfen sollte.
    Einen Moment lang erstarrte sie in seinen Armen, doch dann schlangen sich ihre Arme um seine Taille, und sie schmolz in seiner Umarmung dahin. Ihr Mund öffnete sich unter seinem, und er drang mit seiner Zunge in ihn ein, auf der Suche nach ihrer Weichheit und ihrer Wärme, überwältigt von dem Verlangen, sie zu besitzen.
    Er konnte seine Hände nicht stillhalten angesichts der prachtvollen Weiblichkeit, die sich ihnen darbot, doch als er sie an ihrem Körper hinaufwandern ließ, um

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