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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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nie.«
    »Erinnern Sie mich nicht dran«, knurrte er und ließ sich zurück in den Stuhl fallen.
    »Was ist geschehen?«
    »Was soll das heißen, was ist geschehen? Er war eben schneller als ich.« Er wollte verdammt sein, wenn er ihr gegenüber zugab, dass er verloren hatte, weil er an sie gedacht hatte.
    Doch wenn er gehofft hatte, dass das verlorene Rennen ihm ihr Mitgefühl einbringen würde, dann hatte er sich getäuscht.
    »Das macht es nur noch schlimmer.« Sie zog eine verkorkte Flasche aus der Truhe hervor und kam mit der Flasche und einem Lappen zu ihm zurück. »Sie haben hundert Pfund verloren, dabei ihr Leben riskiert und sich eine Verletzung zugezogen, die Sie immer noch umbringen kann.«
    »Seien Sie nicht albern. Ich werde an der kleinen Schramme schon nicht sterben.«
    »Kleine Schramme – Sie sind gut.« Sie goss etwas Flüssigkeit auf die Wunde.
    »Autsch!«, protestierte er, während etwas von der Flüssigkeit auf seine Schulter tropfte und sie es mit dem Tuch abtupfte. »Was zum Teufel ist das?«
    »Weingeist, um die Blutung zu stoppen. Jetzt festhalten.« Sie presste den Lappen gegen seine Stirn und legte seine Hand darauf. »Ich hole Pflaster.«
    Er hielt sie am Arm fest. »Auf keinen Fall. Ich werde noch zum Gespött von ganz London. Machen Sie einen Verband drauf, wenn es sein muss, aber …«
    »Sie denken vermutlich, ein Verband sieht verwegener aus.« In ihren Augen loderte es. »Also muss ich jetzt wohl nach einem Stück schwarzen Stoff suchen, um Ihren idiotischen Kopf darin einzuwickeln, damit es besser zu ihren schwarzen …« Sie unterbrach sich. »Moment mal.« Ihr Blick wanderte über seine Gestalt und dann hinüber zu seinen Kleidern, die auf dem Tisch lagen. Als sie ihm wieder ins Gesicht sah, war ihr Ärger einem Ausdruck der Betroffenheit gewichen. »Sie tragen gar kein Schwarz.«

15
    Virginia traute ihren Augen nicht. Warum hatte sie es nicht früher bemerkt?
    Aber jetzt sah sie es. Er trug rehbraune Hosen aus Hirschleder, und auf dem Tisch lagen ein schokoladenbrauner Gehrock, eine sandfarbene Weste, ein Hemd aus weißem Leinen und eine schneeweiße Schleife.
    »Was ist mit Ihrem schwarzen Hemd passiert?« fragte sie.
    Er rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. »Ich war es leid.«
    Sie spürte einen Kloß im Hals. »Und Ihre anderen schwarzen Sachen, waren sie die auch leid?«
    Er zuckte die Schultern. »Ich schätze, es war Zeit für eine Abwechslung, das ist alles.«
    Es ging um weit mehr als eine Abwechslung, und sie wussten es beide. Was sie gestern gesagt hatte, war der Grund, warum er kein Schwarz mehr trug.
    Sie konnte es nicht glauben. Er hatte diesen enormen Schritt für sie getan. Wenn er nach so vielen Jahren dazu fähig war, wozu würde er noch fähig sein? Würde er sie vielleicht eines Tages in sein misstrauisches Herz lassen?
    Während sie versuchte, ihre Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen, murmelte sie: »Braun steht Ihnen gut.«
    Sein Blick verdunkelte sich und sandte einen Pfeil des Begehrens, der sie direkt unterhalb der Magengrube traf. Obwohl er seine Hand gegen den Kopf presste und sie damit noch immer an seine Verletzung erinnerte, reagierte sie unwillkürlich auf seine Nähe. Zwei Tage waren vergangen, seit er sie im Stall ertappt hatte, zwei Tage, seitdem er sie in seinen Bann geschlagen hatte. Es erschien ihr wie eine Ewigkeit.
    Es erschien ihr wie eine Sekunde.
    »Weiß steht Ihnen gut«, sagte er mit rauer Stimme.
    Gütiger Himmel, sie hatte völlig vergessen, wie unschicklich sie gekleidet war. Mit seiner freien Hand griff er nach oben, um ihren Überwurf zu lösen und von ihren Schultern zu streifen. Der Überwurf glitt an ihrem Körper herunter und blieb in einem Haufen zu ihren Füßen liegen, während sie nur noch in ihrem Nachtgewand dastand – in ihrem hauchdünnen, halb durchsichtigen Nachtgewand.
    Sie durfte das nicht zulassen. Sie hatte sich geschworen, nicht nachzugeben, bevor er nicht willens war, seine Geheimnisse mit ihr zu teilen – und jetzt stand sie halb nackt vor ihm, während das Blut in ihren Ohren rauschte, ihr Puls raste und ihr Körper mit jeder Faser danach verlangte, sich ihm hinzugeben …
    Nein, sie musste weg von ihm, um wieder einen kühlen Kopf zu bekommen.
    »Ich besorge einen Verband für Ihren Kopf. Ich … ich habe irgendwo noch geeigneten Stoff.« Sie raffte ihren Überwurf vom Boden auf und hastete zur Tür. Wenn sie nur einen Moment zum Nachdenken hatte und dazu, sich ordentliche Sachen

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