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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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gelingen, indem er gegen jeden Idioten antrat, der ihn zu einem Rennen herausforderte.
    Seine Miene verfinsterte sich, als ihm Olivers Worte einfielen: Sie hat ihren Bruder bei einem Kutschenrennen verloren. Sie wird es kaum riskieren, einen Mann zu heiraten, den sie ebenfalls bei einem solchen Rennen verlieren könnte, Wette hin oder her.
    Zur Hölle damit. Sie machte sich Sorgen um ihn. Das war unglaublich genug. Aber er konnte nicht mit den Rennen aufhören, bevor Celia nicht verheiratet war. Wie sollte es weitergehen, wenn er und seine Geschwister enterbt würden? Er würde Geld brauchen, und er wusste nicht, wie er auf andere Weise als durch Rennen Geld verdienen sollte.
    Es sei denn, er tat sich mit ihrem Großvater zusammen. Er konnte die Aufgaben übernehmen, die eigentlich Roger zugedacht gewesen waren, und die rechte Hand des Generals auf dem Gestüt werden. Wenn er schon die Enkelin des Generals heiratete …
    Er seufzte. Im Moment war das noch ein sehr großes Wenn. Außerdem würde er seine Zeit und Energie nicht darauf verschwenden, ein Gestüt aufzubauen, das am Ende Devonmont erben würde. Er musste sein eigenes Geld verdienen. Und das bedeutete, dass er Rennen fahren musste.
    Virginia würde sich einfach damit abfinden müssen.
    Er hatte die Abzweigung nach Ealing erreicht und zügelte sein Pferd. Er hätte nach Hause reiten sollen. Aber dann hätte er seiner verdammten Familie beichten müssen, dass er das Rennen verloren hatte. Er hätte den Spott und die Witze seiner idiotischen Brüder ertragen müssen. Und dann war da noch die klaffende Wunde auf seiner Stirn. Er konnte versuchen, sich ins Haus zu schleichen und seinen Hut so lange aufzubehalten, bis er die Gelegenheit bekam, die Wunde zu säubern. Aber seine Familie hatte die Angewohnheit, immer dann aufzutauchen, wenn man sie am wenigsten erwartete, und sie würden es verdächtig finden, wenn er mit dem Hut auf dem Kopf im Haus herumlief. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war ein Haufen Weiber, die ihm wegen einer Schramme am Kopf die Hölle heißmachten.
    Außerdem hatte der General gewollt, dass er ihm half, die Jährlinge zum Pferdemarkt zu bringen. Vielleicht erwischte er ihn und die Stallburschen noch, bevor sie aufbrachen. Er wollte lieber dem General helfen, als sich von seiner Familie über das Rennen ausfragen lassen. Der General würde das Thema vielleicht nicht einmal erwähnen. Er war zur Genüge mit anderen Dingen beschäftigt.
    Und Virginia würde ebenfalls keine Gelegenheit haben, ihn nach dem Rennen zu fragen, wenn er mit dem General zusammen war und sich um die Pferde kümmerte. Solange sie draußen an der frischen Luft waren, gab es auch keinen Grund, warum er seinen Hut abnehmen sollte. Sie würde gar nicht bemerken, dass er sich verletzt hatte.
    Und er konnte sie sehen. Natürlich beeinflusste die Aussicht, sie zu sehen, seine Entscheidung, nach Waverly Farm zu reiten, nicht im Geringsten. Es war nur ein zufälliger Nebeneffekt.
    Er schnaubte, als er sein Pferd auf die Landstraße nach Waverly Farm lenkte. Ein zufälliger Nebeneffekt, genau. Er musste sich vorsehen. Sie stieg ihm zu Kopf, und das war nicht gut. Wenn sie es herausbekam, würde sie versuchen, ihn um den kleinen Finger zu wickeln, und bevor er sich’s versah, würde sie ihn zwingen, mit den Rennen aufzuhören.
    Dennoch konnte er nicht verhindern, dass sein Herz heftiger schlug, als er eine halbe Stunde später durch das Eingangstor ritt. Die Farm wirkte verlassen. Kein Mensch war im Stall, nicht einmal die Stallburschen, und der General war nirgendwo zu sehen. Verdammt, er hatte sie verpasst.
    Aber vielleicht konnte er sie unterwegs einholen. Möglicherweise wussten die Bediensteten, welchen Weg sie genommen hatten.
    Er stieg ab, band sein Pferd an und ging zur Tür des Herrenhauses. Er klopfte. Keine Antwort. Er klopfte noch einmal und wollte sich gerade zum Gehen wenden, als er drinnen eine gedämpfte Stimme vernahm.
    Als die Tür sich öffnete, stand jedoch keine der Mägde und auch nicht der Hausdiener vor ihm, sondern Virginia.
    Er sog scharf die Luft ein. Ihr Haar fiel lose über die Schultern, und sie trug nichts außer einem leichten spitzenbesetzten Nachtgewand und einem Baumwollüberwurf, den sie sich um die Schultern geschlungen hatte. Offensichtlich hatte er sie geweckt.
    Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen. »Ich dachte, Sie hätten ein Rennen.«
    »Das hatte ich auch. Es ist vorbei.«
    »So früh?«
    »Früh? Es ist nach neun, meine

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