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Eine Leiche im Badehaus

Titel: Eine Leiche im Badehaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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treuen Plancus aus dem Weg.«
    »Verstehe«, sagte ich.
    »Gut!«, gab Strephon mit einem Funkeln in den Augen zurück und nahm so meine eigene Schlagfertigkeit auf. Na ja, er war Architekt. Da sollte er ja wohl über ein Gefühl für Eleganz und Symmetrie verfügen.
    Hinter uns öffnete sich die Tür. Die anderen kamen heraus. Vorne im Pulk zog Lupus den Freskenmaler Blandus auf. »Hoffentlich hast du auch gleich ein Alibi für deinen Gehilfen geliefert. Der Junge ist ständig unterwegs. Wer weiß, was der im Schilde führt …«
    Alexas drängte sich zwischen ihnen durch. Ich nickte Strephon zu und machte mich mit dem Sanitäter aus dem Staub.

XXXVIII
     
     
    Für den Abtransport der Leiche ließ Alexas eine Trage holen. Wir gingen zurück zum alten Haus und warteten in meinen Räumen auf die Träger. Alexas meinte, dann könne er auch gleich nach Aelianus’ Bein schauen. Ich war beeindruckt von der akribischen Sorgfalt, mit der er die Wunden reinigte und neu verband. Sie sahen nicht gut aus, und der Patient hatte Fieber. Das war zu erwarten gewesen. Und ich machte mir Sorgen. Viele leichte Hundebisse haben zu Testamentsverlesungen geführt. Aelianus, dem es sichtlich schlecht ging, sagte wenig. Er machte sich wohl auch Sorgen.
    Dann erklärte Alexas Helena noch, wie ihr Bruder gepflegt werden sollte. Er war wirklich gründlich.
    »Wo ist Maia?«, fragte ich. »Ich dachte, sie würde bei der Krankenpflege helfen.«
    »Sie wollte glaube ich baden«, erwiderte Helena.
    »Heute nicht. Du hast die Leiche vergessen. Ich habe das Badehaus schließen lassen.«
    Helena schaute mit einem scharfen Blick auf. »Maia wird verärgert sein.« Ich merkte, dass sie sich wegen des Sicherheitsaspekts Sorgen machte, weil ein Mörder frei herumlief.
    »Ist schon in Ordnung. Alexas und ich sind auf dem Weg dorthin.«
    »Bitte Alexas, nach deinem Zahn zu schauen, Falco.«
    »Gibt’s da ein Problem, Falco?«, fragte er hilfsbereit. Ich zeigte es ihm. Er meinte, der entzündete Backenzahn müsse gezogen werden. Ich beschloss, damit leben zu können.
    »Sie hätten weniger Schmerzen, wenn er raus ist, Falco.«
    »Es könnte nur ein Aufflackern sein.«
    »Wenn der Schmerz Ihr Leben übernimmt, werden Sie anders denken.«
    »Gibt es einen vernünftigen Zahnarzt in dieser Gegend?« Helena war entschlossen, mich zum Handeln zu zwingen. Ich schien gereizter zu sein, als ich gemerkt hatte.
    »Ich beschwer mich doch gar nicht«, murmelte ich.
    »Nein, du versuchst ihn selbst herauszupokeln«, warf Helena mir vor. Ich fragte mich, woher sie das wusste.
    »Na gut, sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie Hilfe brauchen. Dann kann ich hier jemanden mit einer Zange finden«, bot Alexas an. »Oder, Helena Justina, Sie können ihn nach Londinium bringen und viel Geld ausgeben.«
    »Für dieselbe brutale Arbeit«, grummelte ich. Alexas kapierte, dass er es hier mit einem schwierigen Patienten zu tun hatte, und bot an, mir ein pflanzliches Schmerzmittel herzustellen.
    Ich schleifte ihn zu unserer unangenehmen Aufgabe mit. Beim Durchqueren des nächsten Zimmers entdeckte ich unser Kindermädchen, das offensichtlich dabei war, eines von Maias Kleidern in Abwesenheit meiner Schwester anzuprobieren.
    »Das steht der tatsächlichen Besitzerin besser«, verkündete ich mit lauter Stimme von der Tür her. »Leg es zurück in die Truhe, und kümmer dich bitte um meine Töchter, Hyspale.«
    Hyspale drehte sich um und hielt dabei immer noch ungeniert das rote Kleid vor ihren Körper. Sie hätte sicherlich eine mürrische Erwiderung gemurmelt, sah aber, dass ich einen fremden Mann bei mir hatte, was prompt ihre Aufmerksamkeit weckte. Ich teilte ihr mit, dass der Sanitäter verheiratet sei und drei Zwillingspärchen habe, woraufhin das affektierte Ding die Frechheit besaß, Alexas mitzuteilen, dass sie Kinder liebe.
    »Wenn du sie haben willst, gehört sie dir«, bot ich an, als wir den Flur entlanggingen.
    Er schaute zu Recht verängstigt.
     
    Mit dem Gefühl, dass alles um mich herum falsch lief, begab ich mich durch den Innenkorridor zum königlichen Badehaus. Alexas machte einen Umweg durch den Garten, um nach seinen Trägern zu schauen, wie er sagte. Er schien der Leiche mit jeder nur möglichen Ausrede aus dem Weg gehen zu wollen. Das war seltsam, denn als er mir damals an meinem ersten Tag die Leiche von Valla, dem toten Dachdecker, gezeigt hatte, war er vollkommen gefasst gewesen.
    Ich betrat vor ihm das Badehaus, wo mich ein Schock erwartete. Ich konnte mich

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