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Eine Leiche im Badehaus

Titel: Eine Leiche im Badehaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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schlecht erläutern. Ich hielt den vorherigen Architekten für einen schwierigen Autokraten. Ich wollte, dass er in seiner Pensionärsvilla blieb. Aber erst musste ich Togidubnus davon überzeugen, dass Marcellinus seine Dienste abgeleistet hatte. Dann würde ich das Marcellinus selbst erklären müssen – in deutlichen Worten.
    Während der Vertreter des Königs unglücklich herumstand, machte ich mich davon, um weiteren Auseinandersetzungen auszuweichen. Strephon, der sich im Flüsterton mit Cyprianus unterhalten hatte, löste sich von ihm und folgte mir nach draußen.
    »Falco! Was soll ich mit dem Mann machen?«
    »Mit welchem Mann?« Ich wollte dringend hier weg, damit Verovolcus mich nicht noch mehr belaberte. Aber ich wartete noch auf Alexas.
    »Dem Statuenverkäufer.« Strephon wich aus, als sich Cyprianus an ihm vorbeidrängte und hastig irgendwohin stapfte.
    »Sextius?«
    »Pomponius wollte ihn nicht empfangen. Soll ich ihn zu Ihnen bringen, Falco?«
    Ich würde mit unbedeutenden Entscheidungen überhäuft werden, wenn ich diesen Burschen nicht beibrachte, selbst Verantwortung zu übernehmen. Ich packte den jungen Architekten an der Schulter. »Gibt es ein Statuenbudget?« Strephon nickte. »Gut. In Ihren Plänen muss mindestens ein gewaltiges Porträt des Kaisers in voller Größe vorgesehen sein, plus Büsten von Vespasian und seinen Söhnen in hochwertigem Marmor. Außerdem Familienporträts des Königs. Fügen Sie noch ein paar klassische Themen hinzu – bärtige Philosophen, unbekannte Schriftsteller, nackte Göttinnen mit anzüglichen Blicken über die Schulter, niedliche Tiere und dickbäuchige Cupidos mit süßen Vögelchen. Planen Sie genügend ein, um den Garten auszuschmücken, die Eingangshalle, den Audienzraum und andere wichtige Bereiche. Wenn dann noch was von Ihrem Geld übrig bleibt, können Sie damit spielen.«
    »Ich?« Strephon erbleichte.
    »Sie und der Klient, Strephon. Führen Sie Sextius zum König. Finden Sie raus, ob Togidubnus die mechanischen Spielzeuge gefallen. Sie mögen technisch erstaunlich sein, aber der König versucht mit aller Macht kultiviert zu erscheinen und könnte einen besseren Geschmack haben. Lassen Sie ihn entscheiden.«
    »Was ist, wenn …«
    »Wenn der König tatsächlich ein Spielzeug mit verborgener Wassermechanik haben will, bleiben Sie standfest bei den Kosten. Wenn er nicht interessiert ist, bleiben Sie mit Sextius standfest. Schicken Sie ihn von der Baustelle.«
    Eine kurze Pause trat ein. »Verstehe«, sagte Strephon.
    »Gut«, erwiderte ich.
    Weder Verovolcus noch Alexas waren aus dem Planungsraum aufgetaucht. Da ich nun schon mal Strephons Aufmerksamkeit hatte, nagelte ich ihn gleich fest. »Wie war Ihr Abendessen gestern mit Plancus?«
    Er war darauf gefasst. »Anständiges Schweinefleisch, aber Schalentiere als Vorspeise sind nichts für meinen Darm.« Es klang eingeübt.
    »Essen Sie regelmäßig miteinander?«
    »Nein.« Er dachte, ich würde ihm ein ausschließliches Interesse an männlicher Sexualität unterstellen.
    »Warum dann gestern Abend?«
    »Pomponius verlor immer wieder das Interesse an Plancus. Dann verfiel Plancus in tiefste Depression. Ich musste ihn mitnehmen und ihm zuhören.«
    »Wie verzweifelt war er gestern?«
    Strephon merkte, worauf ich hinauswollte. »Gerade so sehr, dass er sich unter den Tisch trank und dort schnarchend bis zum Morgengrauen liegen blieb. Mein Haussklave wird bestätigen, dass wir ihn die ganze Nacht nicht wieder loswurden. Und dieser Plancus schnarcht so laut, dass ich aufblieb und Brettspiele mit dem Jungen spielte.« Hier kam ein intelligentes Stück Selbstverteidigung zum Vorschein.
    »Ich muss bei Ihrem Jungen nachfragen, wenn es Ihnen nichts ausmacht … Warum war Pomponius gestern so ablehnend zu Plancus?«
    »Aus demselben Grund wie immer.«
    »Ach kommen Sie, Strephon, welcher Grund war das? Da Pomponius gestern ermordet wurde, scheint der Grund für Plancus’ Schmerz wichtig zu sein.«
    Strephon, in dem ich einen Schimmer von Intelligenz wahrzunehmen begonnen hatte, trotz seines linkischen Auftretens und der abstoßenden Art, Pomponius’ pomadige Frisur zu kopieren, richtete sich auf. »Pomponius war ein selbstsüchtiger Dreckskerl, der sich schnell langweilte. Was auch immer Sie von Plancus halten, er war ihm treu ergeben. Aber Pomponius hasste ihn fast dafür. Wenn es ihm in den Kram passte, war Plancus sein Liebling. Wenn es ihm mehr Spaß machte, ein Scheusal zu sein, ging er dem armen

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