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Eine Leiche im Badehaus

Titel: Eine Leiche im Badehaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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gekommen, weil er mich persönlich angefordert hat.«
    Das brachte die meisten zum Schweigen. Magnus murmelte:
    »Da giert wohl noch jemand nach der Macht.« Ich ignorierte ihn. Also versuchte er mich reinzulegen. »Wir werden durch ständige Unentschlossenheit aufgehalten, Falco.«
    »Spucken Sie’s aus.«
    »Na ja, was soll wegen der Einbeziehung des alten Hauses getan werden?«, wollte er mit schlecht verhehlter Aufsässigkeit wissen.
    »Der König wünscht es. Der König ist ein erfahrener Klient, darauf vorbereitet, alle Unbequemlichkeiten hinzunehmen. Also machen Sie es. Heben Sie das Fußbodenniveau an, und fügen Sie den vorhandenen Palast in den neuen Entwurf ein. Hatten Sie sich bereits damit beschäftigt?«
    »Wir hatten eine Machbarkeitsstudie angefertigt«, bestätigte Magnus.
    »Lassen Sie mich das näher ausführen«, meinte ich heiter. »Machbarkeit: Der Klient schlägt ein Projekt vor, von dem jeder sehen kann, dass es nie ausgeführt werden wird. Die Arbeit daran bleibt in der Schwebe. Einige Fachhandwerker führen vorbereitende Arbeiten durch, ohne den Projektleiter davon zu informieren. Das Projekt wird dann unerwartet wiederbelebt und ohne richtige Planung in das formelle Programm aufgenommen …«
    Magnus besaß endlich den Anstand, sich abzuregen.
    »Strephon«, unterbrach ich seine Träume, »ich habe gesagt, wir teilen die Blöcke zwischen Ihnen und Plancus auf. Sie übernehmen den Ost- und Südflügel, einschließlich des alten Hauses. Beraten Sie sich mit Magnus über die Eingliederung, und bringen Sie die neuen Pläne bitte zur nächsten Besprechung mit. Sonst noch was?«
    »Mein verdammtes Absetzbecken«, warf Rectus finster ein. Er war ein Mann, der mit der Erwartung zu Besprechungen kam, abgewiesen zu werden.
    »Bringen Sie mir Ihren Anforderungsschein, und ich zeichne ihn ab. Sonst noch jemand?«
    »Der König verlangt einen großen Baum für den Innengarten«, kam es von Timagenes. »Pomponius hat das abgelehnt. Na ja, eigentlich sollten es zwei Bäume sein …«
    »Die Bäume werden gepflanzt.« Ich hatte mir nicht vorgestellt, dass diese Reise nach Britannien auch Arboretumbepflanzung einschließen würde. Zum Hades, ich war jetzt zu allem bereit. »Bäume, in guter Qualität, zwei von derselben Sorte. Einigen Sie sich über die Baumart bitte mit dem Klienten.« Als Nächstes funkelte ich Cyprianus an. »Haben Sie jemals einen Meistersteinmetz bekommen?« Ich konnte mich nicht erinnern, wer das erwähnt hatte. Lupus vielleicht.
    »Na ja …« Diesmal hatte ich Cyprianus erwischt. Er schaute etwas bestürzt.
    »Ist Ihr Steinmetz eingestellt worden oder nicht?«
    »Nein.«
    »Zum Donnerwetter noch mal, die Fundamente sind gelegt, Sie müssen anfangen. Ich schicke einen Kurier nach Rom und gebe äußerste Dringlichkeit an. Nennen Sie mir den Namen von dem, den Sie haben wollen, und seinen momentanen Aufenthaltsort, und für alle Fälle noch eine zweite Wahl.«
    »Rom ist bereits über alle Einzelheiten unterrichtet worden, Falco.«
    »Was Rom betrifft«, blaffte ich, »berichte ich in jedem Schreiben immer die ganze Geschichte. Auf diese Weise kann einen kein rotznäsiger Schreiber mit der alten Ausrede ›unvollständige Dokumentation‹ abspeisen.«
    Es schien nicht viel Sinn zu machen, die Besprechung fortzuführen, also beendete ich sie. Magnus sauste als Erster zur Tür, mit zusammengekniffenen Lippen und seiner Werkzeugtasche so fest umklammert, als wollte er sie mir um die Ohren hauen. Ich gab Alexas ein Zeichen, dass es nun an der Zeit wäre, die Leiche aus dem Badehaus zu holen, aber Verovolcus hielt mich auf, als ich gehen wollte. Ich konnte die anderen schlecht mit einem Besen rauskehren, also verstummten alle und hörten zu.
    »Falco, der König schlägt vor, dass vielleicht Marcellinus …«
    »Zurückgerufen werden könnte, um hier zu assistieren?« Ich war mit Verovolcus genauso kurz angebunden wie mit allen anderen. Auf dieses Gesuch hatte ich schon gewartet. Instinktiv war ich dagegen, dieser alten Nervensäge die Rückkehr zu gestatten. Es wurde Zeit, dass jemand ihn auch daran hinderte, im Hintergrund zu agitieren. »Das ist eine reizvolle Idee, Verovolcus. Ich werde darüber nachdenken. Ich muss mit dem König sprechen – und mit Marcellinus …«
    Ich verhielt mich zunächst einmal diplomatisch. Das daraufhin einsetzende Gemurmel ließ darauf schließen, dass die anderen das nicht kapierten. Während Verovolcus bei uns herumlungerte, konnte ich meinen Standpunkt

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