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Eine Leiche im Badehaus

Titel: Eine Leiche im Badehaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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aufgegeben. Unter uns gesagt«, murmelte Magnus, »ich schätze, er war ein übler alter Drecksack.«
    Ich lachte. »Er war Architekt, Magnus. Das würden Sie über jeden von denen sagen.«
    »Seien Sie nicht zynisch«, spottete der Feldmesser in einem Ton, der zeigte, dass er meine Ansicht teilte.
    »Hat sich Marcellinus friedlich zurückgezogen?«
    »Er hat sich nicht ganz zurückgezogen«, grummelte Magnus. »Er nörgelt beim König über unsere Pläne.«
    Helena hatte sich umgeschaut. Ich stellte sie vor. Magnus nahm sie mit mehr Takt hin als Pomponius.
    »Magnus, ist es machbar, das alte Haus einzubeziehen, wie der König es möchte?«, fragte sie.
    »Wenn es von Anfang an beschlossen wird, ist es durchaus möglich und würde Geld sparen.« Er war ein Problemlöser, der uns bereitwillig seine Ansicht darlegte. »Sie wissen, dass wir hier ein ernstes Problem mit dem Bodenniveau hatten? Der natürliche Boden neigt sich mit starkem Gefälle nach Westen ab und dann noch mal im Süden zum Hafen hin. Wasserläufe führen zum Hafen. In der Vergangenheit hat es Abflussprobleme gegeben, die nie wirklich gelöst wurden. Daher sehen unsere neuen Pläne vor, in den niedrig liegenden Gebieten das Bodenniveau anzuheben, um damit über die Feuchtigkeit hinauszukommen.«
    »Dadurch wird das alte Haus zu tief liegen?«, warf ich ein.
    »Genau.«
    »Aber der König hat nichts dagegen, wenn der Fußboden in all seinen Räumen aufgefüllt wird.«
    »Tja, der weiß, wie es auf einer Baustelle zugeht«, sagte Magnus lachend. »Er genießt Veränderungen. Wie dem auch sei, ich habe selbst eine Zeichnung angefertigt, um zu sehen, ob es machbar ist. Sein Gartenhof müsste geopfert werden.«
    »Wegen der schematischen Einheitlichkeit?«, murmelte Helena. Sie hatte gut zugehört.
    »Wegen der Integrität des Konzepts«, gab Magnus zurück. »Ansonsten kann Togi die Aufteilung seiner Räume beibehalten, mit neuen Böden, die er mit Wonne aussuchen wird, neuen Decken, Simsen und so weiter und neu gestrichenen Wänden. Oh, und er behält sein Badehaus, günstig gelegen am Ende seines häuslichen Korridors. Nach Pomponius’ Plan würde Togi am anderen Ende untergebracht sein und müsste im Lendenschurz mit der Ölflasche in der Hand den ganzen Weg latschen, wenn er sich waschen will.«
    »Nicht gerade königlich«, sagte Helena.
    »Und kein Spaß während der Oktoberstürme.« Mich schauderte. »Wenn die Äquinoktialstürme von der Gallischen Meerenge hereinheulen, würde man sich fühlen, als wäre man mitten in dem Brecher und schüttelte Neptun die Hand. Wer möchte schon Sand in seinen edelsten Körperteilen haben und sich das frisch gewaschene Haar von der Gischt bespritzen lassen? Also«, fragte ich obenhin, »soll das Badehaus denn überhaupt neu gebaut werden?«
    »Nur aufgebessert«, erwiderte Magnus, vielleicht ein wenig ausweichend.
    »Oh! Pomponius macht also Zugeständnisse?«
    Magnus wandte sich wieder seinem diopter zu. Er zögerte.
    »Pomponius kann mich mal!« Er schaute sich um, dann sagte er mit leiser Stimme zu mir: »Wir bekommen keine offizielle Finanzierung für das Badehaus. Pomponius weiß nichts davon. Der König organisiert die Badehausrenovierung selbst.«
    Ich atmete aus.
    »Sind Sie daran beteiligt, Magnus?«, fragte Helena mit fröhlicher Unschuld. Sie konnte dreiste Fragen stellen, als würden sie ihr rein zufällig einfallen.
    »Der König hat mich gebeten, mit ihm einen Rundgang zu machen«, gab Magnus zu.
    »Das konnten Sie kaum ablehnen«, meinte Helena mitfühlend. »Es interessiert mich«, fuhr sie fort, »weil ich gerade eine schreckliche Zeit mit den Bauunternehmern für ein Badehaus in Rom hinter mir habe.«
    »Gloccus und Cotta«, warf ich in bitterem Ton ein. »Ein berüchtigtes Paar.« Magnus zeigte keine Reaktion.
    »Togi kann sich glücklich schätzen, von Ihnen beraten zu werden«, schmeichelte ihm Helena.
    »Ich habe ihm vielleicht zwei oder drei technische Vorschläge gemacht«, erwiderte Magnus in neutralem Ton. »Wenn jemand mir vorwirft, nach seinen Angaben an meinem freien Tag Zeichnungen gemacht zu haben, werde ich alles abstreiten. Genau wie der König«, fügte er fest hinzu. »Das ist ein schneidiger, entschlossener Mann.«
    »Ich nehme an, er zahlt auch. Welche Bauunternehmer benutzt er?«
    »Oh, fragen Sie mich nicht, Falco. Mit Bauarbeitern will ich nichts zu tun haben, nicht mal für einen netten alten König.«
     
    »Der Naturgarten nimmt schon Form an, wenn Sie Grünzeug

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