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Eine Leiche zu Ferragosto

Eine Leiche zu Ferragosto

Titel: Eine Leiche zu Ferragosto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Fiammetta Lama
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Enttäuschung, Erleichterung, das ganze Spektrum menschlicher Gefühle, ich kann Ihnen sagen. Maresciallo, wenn Sie mal mit uns ausgehen wollen, ein Anruf genügt, ich bin sicher, dass Sie Ihren Spaß hätten.«
    »Das bezweifle ich«, erwiderte Santomauro trocken. »Sie vielleicht nicht, aber die anderen sind immerhin in Trauer.«
    »Wegen Elena? Ich bitte Sie!«, lachte der Mann. »Diese Ansammlung von Heuchlern! Hören Sie sich um, und Sie werden sehen, dass sie ihre Bridge-Runden und Abendessen beim Pescatore oder im Macine Nere fortgesetzt haben, als wäre nichts geschehen. Elenas Tod ist allen so was von schnuppe. Außer mir, aber aus professionellen Gründen, versteht sich«, endete er mit einem selbstzufriedenen Lächeln.
     
    »Nichts, Simone. Niemand hat ihn gesehen. Aber warum immer ich, und du und Manfredi, ihr fahrt schön herum und amüsiert euch?«
    Pietro Gnarra hätte am liebsten den Hörer auf die Gabel geknallt, stattdessen traktierte er den Abfalleimer mit Tritten, dass der durch den ganzen Raum flog. Ausgeschlossen, zur Büroarbeit verdammt, und Manfredi erzählte währenddessen Simone wer weiß welchen Bockmist. Den wachhabenden Carabiniere, der, von dem Lärm angelockt, neugierig hereinschaute, jagte er mit Gebrüll hinaus. Dann konnte er sich auch gleich richtig in die Arbeit stürzen. Zwei mögliche Pisten gab es zu verfolgen: entweder noch einmal mit Fazi Mebazi reden, Samirs Marokkanerfreund,der ihm ein wenig zugeknöpft vorgekommen war, oder aber die Nachforschungen nach Gustavo verstärken und Maria Pias etwas schrägen Ansatz weiterverfolgen. Das Problem war, dass sie ihre Ermittlungstaktik nicht ganz deutlich gemacht hatte und dass Gnarra zurzeit nichts weniger wollte, als noch einmal von Manfredi in Gesellschaft seiner Frau überrascht zu werden. Nein, besser Mebazi. Aus dem würde er schon herauspressen, was er über Samir wusste.
    Er stand bereits auf dem Parkplatz, als Cozzone ihn einholte, der wie wild hinter ihm hergerannt kam.
    »Was gibt’s, Cozzò, nun hol erst mal Luft, sonst kriegst du noch einen Kollaps. Was ist passiert?«
    Cozzone berichtete es ihm.
     
    »Das ist alles, Simone. Nein, es wird noch eine ganze Weile dauern, hoffe ich zumindest. Ich werde die Zeugen ausquetschen, besser gesagt die Zeuginnen, eine nach der anderen. Dann muss ich auf den Befund des Arztes warten, für die Anzeige. Klar, alles unter Kontrolle, ich sehe mir alles aus nächster Nähe an, darauf kannst du wetten. Nein, falscher Alarm, am Strand von Acciaroli wurden ihre Schuhe gefunden, aber sie hatte nur barfuß einen Spaziergang machen wollen, um ihre Wut zu kühlen. Tja, es braucht nicht viel, um eine Leiche zu beschreien, die Leute hier haben eine blühende Phantasie. Ich werde sehr spät zurück sein, ihr braucht nicht auf mich zu warten.«
    Schmunzelnd legte Santomauro auf.
    »Das war Pietro. Wenn jemand immer wieder auf die Füße fällt, dann er. Er musste nach Acciaroli wegen einer Schlägerei mit möglichem Selbstmord, und rate mal, was er da vorgefunden hat?«
    »Was?«, fragte Manfredi griesgrämig.
    »Einen Streit zwischen Ukrainerinnen und Polinnen. Vier auf der einen und fünf auf der anderen Seite, alle jung und hübsch. Die Polinnen sind vom Campingplatz, die Ukrainerinnen arbeiten als Kellnerinnen in Acciaroli. Motiv unklar, vielleicht ging es um Männer oder Geld, Pedro weiß es noch nicht. Eine schienverschwunden zu sein, wurde aber fast umgehend wiedergefunden, die Freundinnen hielten sie für tot.«
    »Und? Was ist nun so lustig daran?«
    »Lustig ist, dass die Mädchen aufeinander eingeprügelt haben, bevor ein paar Helfer eingriffen, um sie zu trennen, dann haben sie beschlossen, sich gegenseitig wegen Körperverletzung anzuzeigen. Und rate mal, wer der Glückliche ist, der mit ihnen ins San Luca fahren muss, um die Verletzungen vom Arzt untersuchen zu lassen? Ein Kratzer am Busen hier, ein Biss in den Schenkel dort, ein blauer Fleck am Po, eine Beule an der Hüfte und so weiter und so fort, ich schätze mal, Pedro kommt heute nicht mehr aus Vallo della Lucania zurück.«
    »Simone, manchmal muss ich mich wirklich über dich wundern. Vielleicht liegt es an der schlechten Gesellschaft, aber dein Niveau sinkt ab.«
    Manfredi sah ihn nicht an. Der Maresciallo staunte. Es war gar nicht Totòs Art, so lange zu schmollen, und er war gewiss kein Betbruder, der die amüsante Seite der Geschichte nicht sah. Nein, dem Freund war wohl wirklich etwas über die Leber gelaufen, und es

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