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Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Titel: Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Johannson
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Maßnahmen.«
»Sicher?«
»Ganz sicher. Da wir die Polizei nicht rufen können, müssen wir deren Job übernehmen, und die würden auch nichts anderes tun, als die Zimmer zu untersuchen. Meine Gäste können wir ja ausschließen, die waren die ganze Zeit bei mir. Das heißt, wir müssen nur Ihr Hotel umkrempeln.«
So ganz wohl war Simon nicht bei dem Gedanken, in der Privatsphäre seiner Gäste herumzuschnüffeln, aber Huber hatte Recht. Es war ein äußerst ungewöhnlicher Umstand und schließlich ging es auch um Leben und Tod. Um sein Leben und seinen Tod.
»In Ordnung. Wir machen es.«
»Gut.«
Huber ging zur Tür.
»Sie werden staunen, was man in den Zimmern der Gäste alles findet.«
Simon war entsetzt. »Sie haben das schon öfter gemacht?«
»Äh, nein. Naja, gelegentlich...« Er sprach nicht weiter.
»Tatsächlich?«
Sie gingen aus der Küche und die Treppen hoch. Huber drehte sich kurz zu Simon um und lächelte erklärend. »Ich weiß gern, mit wem ich es zu tun habe. Sollten Sie auch machen.«
Simon schüttelte den Kopf. »Das heute bleibt eine Ausnahme.«
Huber zuckte die Schultern. »Wie Sie wollen. Ist ja Ihr Hotel.«
Als Sie im Dachgeschoss angekommen waren, blieb Huber stehen und sah Simon an.
»Da wären wir. Nummer Eins.«
     

Unter Verdacht
    Das Zimmer lag in tiefster Dunkelheit. Als Simon mit dem Generalschlüssel die Tür öffnete, fiel ein schmaler Streifen vom Licht der Diele in den Raum, so dass sie auf dem Nachttisch eine Kerze sehen konnten. Doch Huber hielt Simon davon ab, sie anzuzünden. Das stinkt zu sehr, meinte er. Das fällt auf.
Stattdessen nahmen sie die Taschenlampe und leuchteten damit in jeden Winkel.
    Das Licht der Taschenlampen malte helle Kreise in den dunklen Raum, huschte über die weißen Betten und die Bilder von schneebedeckten Bergen an der Wand, fiel auf die dunklen Taschen in der Ecke und huschte dann weiter durch die Finsternis.
Doch auf den ersten Blick konnten sie nichts Verdächtiges erkennen. Zierliche Unterwäsche lag auf dem einen Bett, das Marie frisch überzogen und von dem anderen Bett getrennt hatte. Hier schlief offensichtlich Andrea Krist.
Huber kroch mit seiner Taschenlampe in die hinterste Ecke, dorthin, wo die Taschen standen, und wühlte in ihnen. Simon sah sich in der Kommode neben der Tür um.
    »Ha, sieh mal einer an, was ich hier gefunden habe«, rief Huber nach wenigen Minuten. »Der Sarotzki oder wie er heißt ist ein echter Draufgänger. Der hat es faustdick hinter den Ohren.«
Simon eilte zu ihm. »Haben Sie was gefunden? Eine Mordwaffe?«
»Nein.« Huber hielt ein Miniauto in die Höhe. »Er sammelt kleine Autos. Seine ganze Tasche ist voll davon. Was er wohl damit anstellt?«
»Keine Ahnung. Was soll das bedeuten?«
»Ich weiß es nicht. Ob seine Freundin das weiß?«
»Ich glaube, sie ist nicht mehr lange seine Freundin.« Simon sah unter den vielen Autos etwas anderes hervorblitzen. Er griff in die Tasche und holte drei Tiegel hervor. Anti-Faltencreme mit Q10, Hyaluronsäure, Retinol und Antioxidanten, einmal Anti-Faltencreme für die empfindliche Augenpartie und ein Tiegel mit Peelingcreme für jeden Hauttyp.
Huber lachte.
»Für wen ist das Zeug? Für ihn oder für sie?«
»Für ihn, denke ich. Das ist doch seine Tasche.«
»Vielleicht sind sie ja von ihr und er bewahrt sie nur für sie auf.«
»Unter all den Autos? Sehr unwahrscheinlich.«
»Sie haben Recht. Es ist sein Zeug. Für solch einen Feger wie das Model will er jung aussehen.«
Simon steckte die Tiegel zurück unter die Autos.
»Und nun?«
»Wir suchen weiter.«
»Wonach? Ich habe keine Ahnung, wonach. Das macht die ganze Sache ziemlich absurd. Wir können doch nicht in jedem Zimmer herumwühlen, ohne zu wissen, wonach wir suchen sollen.«
»Psst!« Huber machte seine Taschenlampe aus und eilte zur Tür. Simon hörte, wie jemand die Treppen hochging.
»Mist.« Auch Simon machte seine Taschenlampe aus. Huber huschte zur Tür und lehnte sie vorsichtig an.
    Die Schritte hallten durch das Treppenhaus. Simon schmiegte sich so eng wie möglich an die Wand neben der Tür in der Hoffnung, ganz mit der Wand zu verschmelzen. Die Schritte kamen immer näher. Simon hielt den Atem an.
Doch dann wurde eine Tür in der unteren Etage geöffnet, die Schritte verstummten. Nur eine Minute später erklangen sie erneut, entfernten sich in Richtung Treppen nach unten und verstummten dann ganz. Die Tür zum Salon klappte. Dann war wieder alles still.
Huber löste sich aus der Dunkelheit und machte

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