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Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Titel: Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Johannson
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Herr Sarotzki der nächste Tote ist, wissen wir, dass Sie ein Motiv hatten. Und umgedreht auch. Das ist ein gutes Spiel. Alle Achtung, es funktioniert.«
Sie nickte Simon bewundernd zu, der sie nachdenklich ansah. Er hörte kaum, was seine Gäste erzählten, sondern hing seinen eigenen Gedanken nach. Er war bei Mona Winter gelandet. Hatte sie ein Motiv für alle drei Morde? Sie hätte auf jeden Fall die intellektuellen Fähigkeiten dafür, aber besaß sie auch die Kraft, um starke Männer zu erstechen und einen Hünen wie Kalle zu erschlagen? Das war eher fraglich, auch wenn sie mehrere Sportwettbewerbe gewonnen hatte, so war das vor vielen Jahren. Sie war eine alte Frau und den Männern körperlich mit Sicherheit nicht gewachsen. Oder hatte sie sie vielleicht von hinten überrumpelt? Das wäre möglich. Das Überraschungsmoment ausnutzend hätte sie die stärkeren Gegner möglicherweise überwältigen können.
Und was war mit Sarotzki? Er war ein Idiot, er hätte niemals ein Kreuzworträtsel wie dieses für heute Abend erfinden können. Seine Welt drehte sich lediglich um Geld und schöne Frauen. Solange er beides besaß, war er harmlos. Er wurde jedoch sehr unangenehm, wenn jemand versuchte, ihm eines davon wegzunehmen. Wäre das als Motiv ausreichend? Oder besaß er vielleicht mehr Verstand, als man ihm zutraute? Reichte er, um Simon hinters Licht zu führen?
Und Lutz Terfoorth? Von ihm wusste Simon nicht sehr viel, nur dass er ein Dessousgeschäft in der Nähe von Hannover besaß und seine Frau gerne mit dem Model betrügen würde. Das reichte nicht für weiterführende Überlegungen.
    Silvia Terfoorth sah geknickt in die Runde. »Ich kannte Fritz Wupke. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, er hatte sich mal in unserem Laden für Reparaturarbeiten beworben. Da habe ich mich noch gewundert, wieso ein Mann aus Berlin in einem Kaff bei Hannover arbeiten will, ich wusste ja nicht, dass er schon so lange arbeitslos war. Jedenfalls habe ich ihn abgelehnt.«
»Was?« Ihr Mann sah sie erstaunt an. »Davon hast du mir gar nicht erzählt.«
Silvia Terfoorth lächelte ihr eisiges Lächeln wie bei der Fackelabfahrt. »Nein, habe ich nicht. Wahrscheinlich warst du wieder mit anderen Dingen beschäftigt.«
»Damit, den Laden am Laufen zu halten, zum Beispiel.« Ihr Mann war nicht sonderlich angetan von ihren Worten. Er zog herausfordernd die Augenbrauen nach oben.
»Genau. Indem du unsere Dessous anderen Frauen schenkst.«
»Was?« Die keck nach oben gewanderten Augenbrauen sackten sofort wieder nach unten. In seinen Blick kroch Panik.
Ihr Lächeln gefror. »Denkst du, ich weiß das nicht? Für wie dumm hältst du mich?«
»Das ist nicht wahr«, erwiderte er lahm.
»Ach nein? Und wieso ist die ganze Jenny-Kollektion dann einfach aus dem Regal verschwunden?«
»Das war Zufall.« Noch lahmer.
»Und natürlich ist es auch Zufall, dass du unter deinem Bett ein ganzes Fotoalbum mit halbnackten Frauen versteckst?«
Die Augenbrauen hätten jetzt am liebsten die ganzen Augen verdeckt, aber das war unmöglich. Stattdessen sah Lutz verlegen in die Runde. Die Gäste warteten sehr gespannt auf seine Antwort.
»Können wir das draußen klären?«, fragte er seine Frau. Doch die schüttelte unbarmherzig den Kopf.
»Nein. Wenn es Zufall war, gibt es doch nichts zu klären.«
Er druckste herum und wand sich in der Hoffnung, dass von irgendwoher eine gute, nicht peinliche Antwort in seinen Mund geflogen kam. Doch da war nichts. Er musste selbst etwas finden.
Cleo sah ihn aufmunternd an: »Ist es wirklich ein Zufall?«
Schließlich schüttelte Lutz nach langem Zögern den Kopf. »Nein, es ist keiner. Aber ich habe die Dessous nur einmal verschenkt, nur ein einziges Mal.«
Silvia sah ihn verächtlich an. »An eine aus dem Fotoalbum?«
»Nein, das sind nur Models aus Katalogen.«
Andrea Krist sah ihn erstaunt an. »Bin ich etwa auch dabei?«
Jetzt sah Lutz Terfoorth noch peinlicher berührt aus. »Äh, keine Ahnung.«
Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hätte Silvia ihn am liebsten angespuckt. »Sie ist dabei, ich habe sie gesehen. Du hast sie sogar ganz obenauf liegen.«
»Oh Gott«, das Model verzog angewidert das Gesicht.
»Das heißt«, fasste Cleo kurz und emotionslos zusammen, »dass Sie ebenfalls miteinander verbunden sind. Alle drei, auf gewisse Weise. Ist ja interessant.«
Das war wirklich interessant. Vielleicht gab es noch viel mehr Verbindungen! Das konnte bedeuten, dass der Killer in irgendeiner Beziehung zu den

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