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Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Titel: Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Johannson
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die Lampe wieder an.
»Weiter geht's.«
Simon holte tief Luft.
»Noch einmal. Wonach suchen wir?«
»Keine Ahnung. Aber wir werden es wissen, wenn wir es gefunden haben.«
Sie kramten vorsichtig in den Taschen, sahen unter den Betten nach, im Nachttischschrank und in der Kleiderkommode, doch nichts Auffälliges war darunter. Huber erfreute sich an den Dessous von Andrea Krist und staunte über die verschiedenen Gesundheitspillen, die er noch unter den Matchboxautos von Sarotzki fand, aber sonst schien alles in Ordnung. Doch als Huber unter das Kopfkissen von Andrea Krist fasste, fühlte er etwas Hartes, Metallenes. Er hob das Kissen hoch.
»Sehen Sie sich das an«, flüsterte er voller Ehrfurcht.
»Was ist denn?« Simon kam vom Schrank in der Ecke.
Was er sah, verschlug ihm den Atem.
In Hubers Stimme schwang Triumph mit. »Ich hab doch gesagt, wir wissen, wonach wir suchen, wenn wir es finden.«
»Aber an so etwas haben Sie bestimmt nicht gedacht.«
»Nein.« Huber und Simon beugten sich zu ihrem Fund, der schwarz und bedrohlich in dem weißen Bettzeug lag. Es war eine Pistole.
Keiner von beiden wagte es, sie anzufassen, bis Simon sie schließlich doch vorsichtig aufnahm. »Wir müssen sie ihr wegnehmen und irgendwo hinbringen, wo sie keinen Schaden anrichten kann.«
Huber wich einen Schritt zurück, als Simon die Waffe in der Hand hielt. »Vorsichtig, mein Freund. Schön weg von mir halten. Ist sie denn geladen?«
»Keine Ahnung.«
Huber betrachtete sie genauer. »Es ist eine amerikanische Pistole.«
»Woher wissen Sie das?«
»Ich habe in dem Luxushotel, in dem ich aufgewachsen bin, eine Menge gesehen und erlebt.«
»Und da gehörten Waffen dazu?«
»Ja. Sie würden staunen, was noch alles. Aber was machen wir jetzt damit?«
»Sie kommt in den Safe in meinem Wohnzimmer. Und wir müssen die Besitzerin dazu befragen.«
»Ja, aber erst später.«
»Warum? Wollen Sie, dass sie in der Zwischenzeit noch jemanden umbringt?«
»Bisher ist niemand erschossen worden, also ist es noch keine Tatwaffe. Vielleicht besitzt sie einen Waffenschein und lacht dann über uns. Außerdem wäre es schlecht, wenn sie sich wundert, woher wir das Ding haben und der echte Mörder geht derweil schnell in sein Zimmer, um die wirklichen Beweise zu beseitigen.«
»Bei Lukas wissen wir nicht, ob er vielleicht erschossen wurde. Also könnte sie doch die Tatwaffe sein. Aber Sie haben Recht, es ist zu früh. Suchen wir erst weiter.«
Sie krempelten jede Ecke des Zimmers um, doch mehr fanden sie nicht. Schließlich steckten sie die Pistole ein und verließen den Raum, um sich eine Etage tiefer das nächste Zimmer vorzunehmen.
    Im Treppenhaus war alles still, auch aus dem Salon im Erdgeschoss war nichts zu hören.
»Ob da unten alles in Ordnung ist?« Simon beschlich leiser Zweifel.
»Was soll denn sein? Denken Sie, die zerfleischen sich gegenseitig?«
»Nein, aber vielleicht ist der Killer zurückgekehrt und hat inzwischen alle erledigt.«
Huber schüttelte den Kopf. »Nein, der hat es nur noch auf Sie abgesehen, die anderen sind ihm jetzt egal.«
Simon stöhnte kaum hörbar. »Danke, dass Sie mich wieder daran erinnert haben.«
»Gern geschehen. Schließen Sie die Tür auf.«
Sie standen vor dem Zimmer ganz links. Simon öffnete es vorsichtig. Sobald sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, begannen sie, den Raum zu untersuchen.
Es war ein typisches Einzelzimmer. Kleidung lag auf dem Bett und überall im Zimmer verteilt. Aber auch alle anderen möglichen und unmöglichen Utensilien und Besitztümer hatte sein Bewohner breit verstreut.
»Hier sieht's aus wie im Ramschladen«, Huber klang beeindruckt.
»Hier finden wir keine Pistole, hier finden wir nicht mal das Bett.«
Huber lachte leise. »Na, dann kämpfen wir uns mal durch.«
Er begann, sich die Sachen genau anzusehen, dann legte er sie wieder an die Stelle, von der er sie genommen hatte.
Simon ging genauso vor. Er nahm eine billige Kamera und sah sie sich an, bevor er sie auf ihren Platz zurücklegte, als nächstes folgten eine Kette, ein Löffel, eine Zahnbürste, zwei Bücher und ein Rätselheft. Bei Letzterem stutzte Simon. »Ich habe hier ein Rätselheft.«
»Und ich habe das hier.« Huber hielt eine Hundeleine und ein Matchboxauto hoch. »Wer wohnt hier? Haben Sie einen Hund mit aufgenommen?«
»Nein. Hier wohnt Cleopatra Schäfer. Seltsame Person.«
»Die hat offenbar ebenfalls eine Schwäche für kleine Autos.«
»Und für Kreuzworträtsel.«
»Das ist ja interessant.«
Huber

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