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Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Titel: Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Johannson
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Eltern bald wahnsinnig geworden sind. Sein Vater hatte für meine Großeltern gearbeitet, ihnen Brennholz besorgt, den Schnee beseitigt und die Gäste transportiert oder was immer anfiel. Während wir das Haus auf den Kopf gestellt haben oder die Piste runterfegten. Doch dann ging er in die Stadt und hat Musik studiert, seitdem habe ich ihn kaum noch gesehen, ihn aber jetzt für diesen Silvesterabend engagiert. Ich glaube, es geht ihm gerade nicht so gut. Er hält sich nur mit Klavierunterricht über Wasser, bekommt aber kaum noch Engagements. Beziehungsweise, bekam keine Engagements. Er ist ja jetzt tot. Schon verrückt. Ich wollte ihm helfen, und was kommt dabei heraus? Er landet tot in der Schlucht.«
Jetzt spürte Simon, wie sich seine Augen mit Tränen füllten. »Ich kann es noch gar nicht so richtig glauben.«
Huber klopfte mitfühlend auf Simons Rücken. »So etwas ist schrecklich. Ich kenne das.«
»Ja.«
Sie schwiegen beide für einen Moment, starrten in Erinnerungen versunken in die Ferne und schnieften leise.
    Huber sah Simon zuerst wieder an. »Es tut mir leid mit der Spionage. Dass ich Ihre Einfälle geklaut habe. Aber ich habe nun mal keine eigenen Ideen, was ich den Gästen bieten soll. Kalle als Spion war mein Notfallplan. Das mit dem Oldtimer ist zum Glück meinem Zimmermädchen eingefallen, deren Onkel das Auto fährt, aber sonst war ich völlig aufgeschmissen. Sie und Ihre tollen Einfälle waren meine einzige Rettung.«
»Schon gut. Solange Ihre Gäste dann doch bei mir landen, ist ja alles gut.«
Simon lächelte, Huber lächelte zurück.
Dann wurde er ernst. »Aber wenn ich es nicht war, und ich war es wirklich nicht, bedeutet das, dass ein anderer der Killer ist. Ich möchte nur zu gern wissen, wer.«
»Ich auch. Es muss jemand sein, der zu allen dreien eine Verbindung hat. Oder sie vortäuscht, um einen bestimmten Mord zu vertuschen. Nehmen wir an, der zweite Mord war geplant, der an Fritz Wupke, dann hat er vorher Lukas umgebracht, um meinen Verdacht auf Sie zu lenken, denn von den Gästen war am Nachmittag ja noch keiner da. Oder Kalle war das Ziel, da hat er schnell die zwei anderen vorher erledigt, damit es so aussieht, als hätte Kalle etwas gewusst, weswegen er beseitigt werden musste.«
»Und die Kreuzworträtsel?«
»Damit macht er sich über uns lustig.«
»Oder er verfolgt einen Plan, in dem das vierte Opfer das Hauptopfer ist. Nämlich Sie. Und alle anderen waren nur Kollateralschaden, um abzulenken.«
Simon lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Wieso hatte er nicht schon selbst daran gedacht? Das war die richtige Lösung! Er war derjenige, auf den es der Killer abgesehen hatte. Deshalb auch das Rätsel mit dem Hinweis, dass er der Nächste sei. Er war nicht der Nächste in der Reihe. Er war der Erste, bei dem es unbedingt gewollt war.
Aber warum? Was hatte er getan?
Huber sah Simon besorgt an. »Alles in Ordnung? Sie sind so blass.«
»Ja, alles in Ordnung. Ich fürchte nur, Sie haben Recht.«
»Wem sind Sie denn auf die Füße getreten?«
»Keine Ahnung. Ich kenne die doch alle gar nicht.«
»Das haben die von sich auch gedacht, bis der eine vom anderen feststellte, dass sie sich schon einmal über den Weg gelaufen sind. Die Welt ist klein. Also überlegen Sie mal.«
Simon dachte nach, wem er einmal Unrecht getan oder sonst einen Grund gegeben hatte, auf ihn sauer zu sein.
»Da wäre mein Sitznachbar an der Uni, ich habe ihn nie abschreiben lassen. Er hat mich gehasst.«
Huber schüttelte den Kopf.
»Ein Kerl in der Videothek, dem ich vorige Woche das letzte Video vor der Nase weggeschnappt habe. Der sah gefährlich aus. Wie hieß doch gleich der Film?«
Simon dachte nach, doch Huber schüttelte wieder den Kopf. »Der ist es auch nicht. Wer noch? Was sind die Motive für Mord? Eifersucht, Gier, Habsucht, Rache. Was noch?«
»Ich habe keine Ahnung, wer mir so etwas antun würde. Der einzige, der mir einfällt, sind Sie.«
»Aber ich war es nicht. Wer fällt Ihnen noch ein?«
»Keiner!«
»Denken Sie weiter nach!«
Simon dachte nach, doch er kam zu demselben Ergebnis. »Ich kenne keinen, der so viel gegen mich haben könnte, dass er mich und drei andere Menschen umbringen würde. Tut mir leid.«
Huber nickte. »Dann bleibt uns nur noch eine Möglichkeit, das herauszufinden.«
»Die wäre?«
»Wir sehen in den Zimmern der Gäste nach.«
»Was?« Simon war entrüstet. »Das geht nicht. Das ist nicht richtig.«
»Ich weiß, aber ungewöhnliche Umstände erfordern ungewöhnliche

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