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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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und prasselte und echte Wärme verströmte.
    »Was hätten Sie gern?«
    Sie schwankte nur eine Sekunde lang, aber er übernahm
sofort das Kommando. »Ich kann Ihnen einen besonders guten Single Malt Whisky
empfehlen. Wollen Sie ihn mal probieren?«
    Wider besseres Wissen nickte sie. Sie hatte bereits
einen von Felicitys Monsterdrinks intus, worauf Henry prompt gebrummt hatte:
»Du weißt doch, dass ich es nicht gern sehe, wenn du Alkohol trinkst.«
    Als Ross mit den Gläsern in der Hand wieder an den
Tisch kam, bemerkte sie, dass er Ginger Ale trank. Der Gedanke, er könne versuchen,
sie betrunken zu machen, um auf diese Weise seine schändlichen Pläne
durchzuführen, flammte in ihren Gedanken auf und erlosch wieder. Eigentlich
fühlte sie sich umso sicherer, weil er nichts trank. Henry trank manchmal, wenn
er noch fahren musste, ein wenig mehr, als ihr lieb war. Und er hätte ihr nie
erlaubt, seinen Wagen zu fahren, weil das Auto für sie angeblich zu stark
motorisiert war.
    Ross hob sein Glas. »Ich hoffe, Sie mögen den Whisky.
Er ist ziemlich rauchig.«
    Sie nippte und spürte, wie mehrere hundert Jahre Torf
ihre Kehle hinunterglitten. »Er ist himmlisch. Aber ich sollte mich etwas zurückhalten.
Ich habe heute schon einen Whisky getrunken.« Ein bebender Seufzer kam über
ihre Lippen, und sie versuchte, ihn in ein Lächeln zu verwandeln.
    »Sie sind müde. Fühlen Sie sich meinetwegen nicht
verpflichtet, höfliche Konversation zu machen, obwohl das mal etwas Neues und
sicher sehr reizvoll wäre. Falls Sie richtig fix und fertig sind, trinken Sie
einfach nur Ihren Whisky und genießen Sie das Feuer.«
    Jenny war ein wohl erzogenes Mädchen aus Südengland.
Sie pflegte nicht einfach nur »das Feuer zu genießen«. Nach ihren antiquierten
Benimmregeln stellte man seinem Begleiter bei einer Verabredung, vor allem bei
einer ersten Verabredung, Fragen nach seinem Leben und seiner Meinung zu der
jüngsten Weltkrise.
    »Nein, wirklich, mir geht es gut. Und wenn ich müde
bin, brauche ich nur daran zu denken, wie sich meine Freundin Meggie fühlen
muss. Sie hat gerade erst mit ihrem Baby das Krankenhaus verlassen und kann nicht
einmal sicher sein, dass sie heute Nacht viel Schlaf bekommen wird.«
    »Stimmt, aber ich schätze, es war trotzdem ihre Idee,
zu den Hochlandspielen zu fahren?«
    »Hm, ja, doch wenn ich Nein gesagt hätte …« Sie
seufzte tief. »Also, besuchen Sie sämtliche Hochlandspiele in der Gegend, oder
war es reiner Zufall, dass Sie bei diesem hier zugegen waren?«
    Er schüttelte den Kopf. »Eigentlich nicht. Ich hatte
natürlich von Hamish gehört und von den Spielen zu seinem Gedächtnis, aber
eigentlich wollte ich Sie sehen.«
    »Oh?« Mit einem Mal fühlte Sie sich überhaupt nicht
mehr sicher und schläfrig.
    »Keine Sorge; ich spioniere Ihnen nicht nach. Ich
wollte Sie nur etwas fragen.«
    »Und deshalb haben Sie mich auf einen Drink
eingeladen?«
    Er nickte. »Das war ein Grund. Der andere Grund ist,
dass Sie eine sehr attraktive Frau sind, trotz Ihres anmaßenden Wesens.«
    Jenny kicherte. »Das hat noch nie jemand von mir
gesagt.«
    Er zuckte die Schultern. »Aber ich bin davon
überzeugt, dass Sie für die Dinge, die Ihnen am Herzen liegen, zu kämpfen
pflegen.«
    »Oh ja! Absolut - auf Leben und Tod! Doch ich tue es
auf eine besonnene, beherrschte und rücksichtsvolle Art und Weise.«
    Er lachte. »Also, das würde ich gern mal erleben.«
»Was?«
    »Sie, wenn Sie selbstbeherrscht und rücksichtsvoll
sind.«
    Jenny gab sich größte Mühe, sein Lachen nicht zu
erwidern. »Ich finde, ich habe Ihnen diese Tasse Kaffee auf eine sehr selbstbeherrschte
Weise über die Jacke geschüttet. Sie hat Sie genau da getroffen, wo ich Sie
treffen wollte.«
    »Ach ja?«
    Jenny schloss die Augen und wandte sich ab. Was war
das nur mit seiner Stimme, dass sie jede einzelne ihrer erogenen Zonen zu streicheln
schien? Sie öffnete die Augen wieder und wandte sich ihm zu. »Ja«, erklärte sie
schroff. »Und jetzt zur Sache. Worüber wollten Sie mit mir sprechen?«
    Zum ersten Mal schien er sich ein wenig unwohl zu
fühlen. »Zuerst möchte ich, dass Sie mir etwas über Ihre Arbeit erzählen. Sie
gehen doch im Homely Haggis keiner Vollzeitbeschäftigung nach.«
    Dieser Themenwechsel kam ihr ein wenig abrupt vor. Sie
würde ihm die übliche nichts sagende Auskunft geben, er würde sie mit leerem
Blick ansehen, sie würde es noch einmal erklären, und er würde antworten: »Ah,
ja, ich glaube, ich verstehe«,

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