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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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vor
acht. Der verdammte Ross Grant! Warum hatte er sie nicht angerufen? Sie würde
nicht mit ihm ausgehen, doch sie wünschte sich die Gelegenheit, ihn abzuweisen.
»Henry, warum gehst du nicht schon mal und ziehst dich zum Essen um? Ich komme
hier besser allein zurecht.«
    Felicity stürmte herein, und als Henry gegangen war,
bemerkte sie: »Gott, er ist wirklich nett, nicht wahr? Das mit Mama hat er
erstklassig hinbekommen.«
    »Willst du mir helfen, Felicity? Falls nein, ich bin
jetzt sehr beschäftigt.«
    »Oh! Nein, ich wollte dir nur ausrichten, dass da ein
Mann für dich am Telefon ist. Gott weiß, wer. Nimm das Gespräch in Mamas Zimmer
an. Sie ist im Salon und genehmigt sich einen Drink.«
    »Gut!« Jenny flog die Stufen hinauf. Junge, würde sie
ihm einen Korb geben! Sie nahm den Hörer auf. »Hallo?«
    »Es tut mir leid, dass ich nicht früher anrufen
konnte. Ich musste ein Schaf aus einer Notlage befreien. Und ich bin gerade
erst zurückgekommen. Wie steht‘s, haben Sie sich denn nun entschlossen?«
    Sie biss die Zähne zusammen und atmete tief ein. »Ich
erwarte Sie um neun am Ende der Ausfahrt«, antwortete sie knapp und knallte
dann den Hörer auf die Gabel.

Kapitel
13
     
     
    Als Jenny in der Dunkelheit die Einfahrt hinunter
stolperte, bekleidet mit einem alten Mantel, den sie sich vom Treppenpfosten
geangelt hatte, fragte sie sich, wie um alles in der Welt sie es geschafft
hatte, so weit zu kommen.
    Mit Lichtgeschwindigkeit hatte sie den Schellfisch in
eine Fischpastete verwandelt, wobei sie auch ein Päckchen Käsesauce hineingeschmuggelt
hatte (Felicitys bevorzugtes kulinarisches Hilfsmittel) und ein Stück
überreifen, orangefarbenen Cheddar-Käse. Die Pastete wurde trotz ihrer Mängel
verzehrt, und alle warteten mit ungebremstem Appetit auf den Nachtisch. In
einem Anflug von Panik warf Jenny ein paar angedünstete Äpfel (es blieb keine
Zeit, sie richtig zu kochen) in eine ofenfeste Schüssel und betreute sie mit
Haferkekskrümeln. Das Ganze stellte sie dann auf den Tisch und hoffte, dass
Henry keine Bemerkung über die auffällige Ähnlichkeit des Nachtisches mit dem
ersten Gang machen würde. Gleichzeitig eröffnete sie der versammelten
Gesellschaft, dass sie noch ausgehen werde. Über Erklärungen würde sie sich
später den Kopf zerbrechen. Wahrscheinlich saßen sie jetzt immer noch alle am
Tisch und starrten auf die Stelle, an der sie selbst kurz zuvor noch gestanden
hatte.
    Der Landrover war ein kleines Stück weit die Auffahrt
hinaufgekommen.
    Als Ross Grant sie kommen sah, stieg er aus. Wortlos
öffnete er die Beifahrertür und half ihr in den Wagen. Jenny stieg ein und
schwieg.
    Eine Sekunde lang blitzte in ihrem Kopf der Gedanke
auf, dass sie zu einem Mann, den sie kaum kannte, in ein Auto gestiegen war.
Niemand wusste, wo sie war oder wo sie hinfahren würde. Sie wusste nicht, wo
sie hinfahren würde. Sie gab sich alle Mühe, sich deswegen Sorgen zu machen,
aber nichts schien ihr so schlimm zu sein, wie einen ganzen Abend lang zusehen
zu müssen, wie Henry sich bei Lady Dalmain einschmeichelte und umgekehrt.
    »Ich kenne einen kleinen Pub oben in den Bergen. Da
fahren wir jetzt hin.«
    »Soll mir recht sein.« Irgendwie fand sie ihre Stimme
wieder, was sie für ein ermutigendes Zeichen hielt. Schließlich ging es nur um
einen Drink in einem Pub, obwohl ihr in diesem Augenblick kein einziges
unverfängliches Gesprächsthema oder auch nur eine beiläufige Bemerkung
einfallen wollte. Vielleicht würde es ihm ja nichts ausmachen, wenn sie einfach
schweigend dasaß.
    »Wachen Sie auf. Wir sind da«, verkündete Ross.
    Zu ihrem Entsetzen wurde Jenny klar, dass sie nicht
nur eingeschlafen war, sondern dass Ross es auch noch bemerkt hatte. Was musste
er nur von ihr halten? Dann hätte sie um ein Haar laut aufgelacht. Weshalb
machte sie sich deswegen Gedanken? Zumindest konnte sie ihm nichts an den Kopf
werfen, solange sie schlief.
    »Tut mir leid«, murmelte sie gähnend. »War ein langer
Tag.«
    »Kommen Sie, ich helfe Ihnen.«
    Im nächsten Moment wurde sie auch schon unversehens
von dem hohen Beifahrersitz heruntergehoben und festgehalten, als ihre Knie
beim Aufprall auf dem Boden unter ihr nachzugeben drohten. Er nahm ihren Arm
und führte sie in den Pub.
    Es war seltsam, dachte sie, als sie seinen Arm unter
ihrem spürte. Sie hatte oft Henrys Arm genommen, aber so hatte er sich nie angefühlt.
Kurz darauf ließ sie sich in die Bar führen und nahm neben einem Feuer Platz,
das loderte

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