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Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Eine Liebe in Den Highlands: Roman

Titel: Eine Liebe in Den Highlands: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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die erste
Möglichkeit entschieden, als sie ihn wieder entdeckte. Er prüfte am Stand
direkt gegenüber mit voller Aufmerksamkeit einen Wanderstock.
    Sie wollte Meggie gerade davon überzeugen, dass sie
nun lange genug hier gewesen seien und am besten zusammenpackten und
heimfuhren, als eine junge Frau mit einer zweiten, die offensichtlich ihre
Mutter war, an der Verkaufstheke erschien. Als die junge Frau Meggie sah,
kreischte sie entzückt auf.
    Es stellte sich heraus, dass es sich um Meggies beste
Freundin handelte und dass ihre Mutter ihren VW-Campingwagen ganz in der Nähe
geparkt hatte.
    »Komm doch mit rüber zu uns und ruh dich ein Weilchen
aus«, drängte die Mutter. Sie lächelte Jenny zu. »Ich bin sicher, deine
Freundin wird sich hier um alles kümmern. Du könntest dich im Campingwagen mal
ein Weilchen ausstrecken.«
    »Ja, natürlich komme ich zurecht! Eigentlich komme ich
sogar viel besser zurecht, wenn du mit Anna hier nicht im Weg bist! Ich habe so
ein schlechtes Gewissen, dass ich mich überhaupt bereit erklärt habe, dich
hierher zu begleiten.«
    »Oh, sie wäre auf jeden Fall gekommen«, meinte die
Mutter. »Immer dickköpfig - so war sie schon als Mädchen. Es ist gut, dass Sie
ihr haben helfen können.«
    Jenny sah Lady Dalmain und Henry nach. Sie hatten sich
jetzt ein kleines Stück entfernt, waren aber noch gut zu sehen. Lady Dalmain
hatte offenbar alte Freunde getroffen, die einen betagten Rolls Royce Kombi
umstanden, dessen hinterer Teil noch aus Holzfachwerk bestand. Sie alle trugen
in irgendeiner Form Schottenkaros. Bei der älteren Frau, die nur ein wenig
jünger war als Lady Dalmain, war es ein Kostüm. Ihre Töchter, die das gleiche
hellrote Haar und die gleichen Sommersprossen hatten wie ihre Mutter, aber
offenbar nicht deren Wunsch nach einem ganzheitlichen Look teilten, trugen
Jeans, Halbschuhe von Gucci und Jacken im Schottenkaro. Sie sahen so aus, als
wären sie eher auf dem Sloane Square als auf einem ländlichen Fest wie diesem
zu Hause. Jenny ging zwar davon aus, dass es waschechte Schottinnen waren, doch
sie passten nicht so recht in die Welt der Kilts, der handgestrickten Socken
und der Frauen der örtlichen Honoratioren, die ohne jedes Zugeständnis an die
Mode knielange Schottenröcke trugen. Sie alle umringten Henry und wirkten dabei
etwas zu enthusiastisch.
    Jenny versuchte, in sich ein Gefühl der Eifersucht zu
entdecken. Aber obwohl sie in Ruhe beobachten konnte, wie Henry von den drei
sehr jungen Frauen bezaubert und umschmeichelt wurde, konnte sie nicht die
geringste Spur von Eifersucht in sich entdecken.
    Sie überlegte gerade, wie es ihr wohl vorkommen würde,
wenn sie Ross Grant in der gleichen Lage beobachten könnte, als er erschien.
Jenny fuhr zusammen. Alle Feuchtigkeit verschwand aus ihrem Mund, und die Knie
drohten unter ihr nachzugeben.
    »Oh Gott!« murmelte sie, und ihr stockte der Atem.
»Sie haben mich vielleicht erschreckt! Was denken Sie sich denn dabei, sich so
an mich heranzuschleichen!«
    »Ich habe mich nicht an Sie herangeschlichen! Ich bin
für alle Welt sichtbar hierhergekommen, wie Sie selbst bemerkt hätten, wenn Sie
nicht damit beschäftigt gewesen wären, Ihrem Freund sehnsüchtige Blicke
zuzuwerfen!« Er kam ihr größer vor, als sie ihn in Erinnerung hatte, und sie
hatte ihn ziemlich groß in Erinnerung gehabt. Er trug eine verwaschene Jeans
und einen blauen Pullover, dazu Wanderstiefel. Die Jeans ließen erkennen, wie
flach sein Bauch, wie lang und muskulös seine Beine waren. Henry, den sie
früher für einen ganz ordentlichen Mann gehalten hatte, erschien ihr dagegen
plötzlich verweichlicht und schwächlich.
    »Was? Ach, Sie meinen Henry! Ich habe ihm keine
sehnsüchtigen Blicke zugeworfen!«
    »Ach?« Er wirkte skeptisch. »Sind Sie nicht vielleicht
ein kleines bisschen eifersüchtig? Schließlich flirtet er, während Ihre Lippen
noch von ihm feucht sind, mit diesen jungen Frauen, dass kein Höschen trocken
bleibt.«
    Sie schüttelte sich. »Das ist das Widerwärtigste, was
ich je gehört habe.«
    »Sie sollten mehr unter die Leute kommen. Und da wir
gerade dabei sind, wie sieht es denn mit diesem Drink aus? Ich weiß, es ist
schon eine Weile her, seit wir darüber sprachen, aber ich bin in der
Zwischenzeit unterwegs gewesen.«
    Jenny starrte ihn vollkommen verwirrt an. »Sie
erwarten doch nicht im Ernst, dass ich jetzt noch mit Ihnen ausgehe, nachdem
Sie so unglaublich grob waren, oder?«
    In seinen Augen schien eine gewisse

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