Eine Liebe in Hollywood
und das wollte ich eigentlich nicht, aber ich war froh, dass ich nicht alleine war. Ich wusste, dass das Album von 'Flyers' schon längst fertig war, auch gab es schon eine Releaseparty, von der Seth früher gegangen war, um bei mir zu sein. Irgendwann würde eine Tour anstehen, um die er sich nicht drücken konnte und auch wenn ich nicht wirklich egoistisch war, wünschte ich mir, er würde nicht auf Tour gehen und bei mir bleiben. Heute war wieder einer dieser Tage an denen ich nicht alleine sein konnte. Heulend hatte ich Seth angerufen und er war innerhalb kürzester Zeit da gewesen. Er kam mit einer Packung Eis. Vanille mit Schokostreusel, meine Lieblingssorte. Er wusste nunmal, was mir schmeckt. Als Nicht-Schwangere hatte ich nicht so viel Eis verputzt, da ich vor der Kamera arbeitete und auch wenn ich gegen diesen allgegenwärtigen Magerwahn war, auf meine Linie musste ich damals schon achten. Deshalb genoss ich es umso mehr, dass ich nun gefühlter Weise Tonnen von Eis in mich hinein schaufeln konnte. Mir war schon klar, dass ich das nach der Geburt bereuen würde, aber Schokolade machte so glücklich, wenn auch nur kurzfristig.
Die Hälfte der Schwangerschaft war nun schon geschafft und mein Bauch war enorm groß. Ich wollte nicht mehr aus dem Haus und fragte mich, ob der Bauch noch größer werden konnte. Seth kam herein und setzte sich wortlos neben mich auch die Couch. Dann stellte er das Eis auf dem Couchtisch ab und holte eine Packung Taschentücher aus seiner Hosentasche. Als er mir ein Taschentuch reichte, brachen alle Dämme und ich heulte drauf los. "Ich kann das nicht. Ich weiss, ich werde es nicht schaffen" blubberte es aus mir heraus. Seth kannte diese Leier schon in- und auswendig und stand auf um in der Küche zwei Löffel zu holen. Dann kam er wieder zu mir, setzte sich neben mich und legte seinen Arm um meine Schulter. Dann sah er mich mit diesen wundervollen dunkelblauen Augen an und sagte: "Mia, ich glaube ich habe es schon tausendmal gesagt, aber wenn du willst, sage ich es noch weitere tausendmal: Du schaffst das! Du wirst eine gute Mama! Und du bist nicht alleine. Du hast Eltern, Schwiegereltern, einen Mann und verdammt noch mal engagiere endlich ein Kindermädchen!" Irgendetwas stimmte nicht mit ihm, das spürte ich, denn auch wenn wir es schon hunderttausend Mal darüber hatten, er war stets freundlich und nett gewesen, jetzt schwang eine Prise Verbitterung mit. Vielleicht war er auch einfach nur genervt von mir. Ich war mir nicht mehr sicher, ob er noch in mich verliebt war, denn er lies sich nichts in der Hinsicht anmerken.
Schnell wischte ich mir die Tränen weg und griff zum Eisbecher und setzte ihn demonstrativ auf meinen Bauch, sodass nur ich davon essen konnte. Gespielt beleidigt aß ich etwas davon, unterbrach dann aber und fragte ihn misstrauisch: "Was ist los Seth? Es tut mir leid, dass ich dich immer mit dem gleichen Thema zutexte, aber..." Er unterbrach mich nur knapp mit den Worten: "Wir gehen nächsten Monat auf Tour für ein halbes Jahr, wir werden uns also vorerst nicht mehr sehen können. Und auf Tour zu sein heißt Stress, viel Zeit zum Telefonieren hab ich dann auch nicht. Außerdem muss ich noch einiges dafür vorbereiten, von daher." Er sah mich traurig an und ich fing schon wieder an zu heulen. Selbst das Eis konnte mir jetzt nicht mehr helfen. "Das heißt," fing ich verheult an "du wirst erst wieder da sein, wenn die Drillinge fast zwei Monate alt sind? Wie soll ich das nur ohne dich schaffen?" Stürmisch nahm ich ihn in den Arm und es fühlte sich gut an. Mir fiel auf, wie gut er roch und wie weich und zart er sich anfühlte. Diese Schwangerschaft brachte einfach alles durcheinander. Er stand auf und strich sich seine schwarzen Jeans wieder glatt. "Ich muss los, wir sind mitten in den Vorbereitungen. Ich versuche immer für dich erreichbar zu sein." Dann küsste er meine Stirn und ging. Seine Lippen aber brannten immer noch auf meiner Stirn und ich fragte mich, was das wohl zu bedeuten sollte. Mir wurde warm ums Herz und es pochte ein paar Takte schneller und wäre das noch nicht genug, traten die drei in meinem Bauch mich so heftig, als wollten sie mir sagen; "Halte ihn auf, renn ihm hinterher." Nein, dazu waren sie nun wirklich noch zu klein. Liebevoll streichelte ich über meinen Bauch und aß den Rest des Eises.
Die Zeit, die nun kam, war schwer für mich. Seth und ich telefonierten fast täglich, soweit es eben möglich war und ich merkte,
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