Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)
dass sie sich regte und wandte sich zu ihr um. „Bert hat vor,
bis zur nächsten Raststätte zu fahren, dann werden wir tauschen und ich fahre
das letzte Stück.“
„Fein. Wenn wir weiter so
durchkommen, dann sind wir ja kurz nach eins schon da.“
Ganz so schnell ging es dann doch
nicht weiter, denn bald nachdem sie noch einen caffè getrunken und Valerie das
Steuer übernommen hatte, gerieten sie in einen Stau, den ein Auffahrunfall
verursacht hatte, und so war es bereits nach zwei Uhr morgens, als sie ihr Ziel
erreichten.
Als Lara am nächsten Morgen
erwachte, lachte die Sonne in ihr Zimmer. Der Schnee, der vor ihrer Abfahrt
alles so durcheinander gebracht hatte, war bereits wieder verschwunden und ein
heller, klarer Wintertag begrüßte sie. Voller Elan sprang sie aus dem Bett,
schnappte sich ihren Morgenmantel und tappte in die Küche. Bert erwartete sie
bereits mit einer Tasse Kaffee.
„Morgen. Gut geschlafen?“
„Ja, sehr. Und ihr?“ Lara
verkniff sich angesichts seiner noch sehr verschlafenen Augen ein Grinsen und
zwinkerte ihm stattdessen zu.
„Ganz wunderbar.“
Das Gespräch versiegte. Bert war
– das wusste Lara bereits - morgens nie besonders gesprächig und kam erst nach
der dritten Tasse Kaffee einigermaßen in die Gänge. Als Valerie herunterkam,
schlüpfte Lara ins Bad. Als sie dann endlich geschminkt und angezogen war,
trafen sie sich alle wieder in der Küche und der Tag konnte beginnen.
„Hast du ihn schon angerufen?“,
erkundigte sich Valerie neugierig.
„Nein. Mach ich aber gleich. Ich
wollte mich nur erst wie ein ganzer Mensch fühlen“, grinste Lara. Sie hatte den
Anruf bewusst hinausgezögert, um die Vorfreude auf das Wiedersehen mit
Alessandro zu genießen.
„Außerdem – falls er sagt, er
will mich sofort sehen, möchte ich nicht erst noch mit Make-up und Pinsel
hantieren müssen, sondern sofort losfahren können. Was werdet ihr beide
machen?“
„Och“, Valerie warf einen
fragenden Blick auf Bert, „ich glaube, wir werden als erstes mal eine kleine
Runde spazieren fahren und ein paar Sachen einkaufen. Aber jetzt los, nun ruf
ihn schon an, damit du deinen Tag planen kannst, wir zwei kommen schon
zurecht!“
Mit einem spitzbübischen Grinsen
wies sie mit dem Kopf zur Türe und Lara griff gehorsam nach ihrem Telefon.
Als sie ihre Zimmertür hinter
sich geschlossen hatte und Alessandros Nummer wählte, hatte sie feuchte Hände
und ihr Herz hämmerte. Verliebt, dachte sie, ich bin doch tatsächlich verliebt
und nervös, ihn wieder zu sehen!
Es läutete. Es läutete lange und
als Lara schon enttäuscht wieder auflegen wollte, meldete er sich endlich.
„Ciao, ich bin‘s“, fast gehorchte
ihr ihre Stimme nicht.
„Lara!! Ciao amore, wie geht es
dir!?“ Die Freude in seiner Stimme war nicht zu überhören.
„Bestens, und dir?“
„Gut, jetzt, da ich deine Stimme
endlich wieder höre. Du hast zwei Tage nicht mehr angerufen, ich dachte schon,
dir sei etwas passiert!“
„Nein, nein, keine Angst, mit mir
ist alles in Ordnung. Ich hatte nur unheimlich viel zu tun, aber jetzt ist das
erledigt.“
„Freut mich. Aber nun sag schon,
wann fahrt ihr, wann sehe ich dich endlich wieder?“
„Valerie und Bert werden jetzt
wohl bald losfahren und ich ...“ sie machte eine kleine Pause und genoss
mit diebischem Vergnügen das schockierte Schweigen in der Leitung.
„Was soll das heißen, sie werden
bald fahren? Lara? Bist du noch dran?“
„Ja, natürlich bin ich noch
dran“, versetzte sie unschuldig.
„Also was nun? Fährst du nicht
mit? Nun rede schon!“
Die Ungeduld in seiner Stimme war
überdeutlich.
„Nun ja, ich könnte eigentlich
auch gleich fahren, ich bin schon angezogen und geschminkt und alles ...“
„Was zum Donnerwetter …!“
begann er und hielt inne, als er sie glucksend lachen hörte und den Spaß
begriff, den sie sich gemacht hatte. „Du kleines Teufelchen, sag bloß, du bist
schon da?“
„Ja, bin ich! Wir sind extra
gestern Abend noch aufgebrochen, um einen Tag zu gewinnen! Wann kann ich dich
sehen?“
„Das ist ja herrlich! Lass mich
mal überlegen – ich bin im Hotel und kann erst nach Mittag los. Kommst du zu
mir?“
„Ja, klar. Wann?“
„Sagen wir um vier?“
„So spät?“
„Tut mir leid, ich wollte dich
nicht enttäuschen, aber ich dachte ja, du kämst heute erst gegen Abend an und
da habe ich mich überreden lassen, eine Schicht zu übernehmen.“
„Du arbeitest viel in letzter
Zeit, was?“
„Ja,
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