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Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Titel: Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí d'Angelo
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und wenn nicht gerade medizinische Notfälle eintreten, habe ich auch
eher meine Ruhe.“
    „Ungewöhnliche Jahreszeit für
Ferien“, meinte er.
    Seine direkte Art befremdete sie.
    „Ja, ungewöhnlich“, erwiderte sie
kurz angebunden.
    Fiel ihm der verschlossene Zug
auf, der über ihr Gesicht huschte? Jedenfalls wechselte er das Thema.
    „Lass dir ein paar von meinen
Freunden vorstellen.“
    Während er ihr der Reihe nach die
Namen der anwesenden Personen aufzählte, musterte sie ihn verstohlen von der
Seite. Er war mit Sicherheit einer der größten Italiener, denen sie bisher hier
begegnet war. Unter seinem dunkelblauen Hemd, dessen Ärmel er bis zu den
Ellbogen hochgekrempelt hatte, erkannte sie breite Schultern und muskulöse
Oberarme. Er hatte eine schmale Taille und unter dem Stoff seiner Jeans
spannten sich unübersehbar kräftige Oberschenkel.
    Ihr wurde bewusst, dass sie ihn
anstarrte und sie wandte abrupt den Blick ab. Wenn es jemandem außer ihr
aufgefallen war, ließ es sich zumindest keiner anmerken, sie wurde freundlich
und mit einem Kopfnicken von den Francos, Paolos, Dinos, Ginos und wie sie alle
hießen, begrüßt.
    „Freut mich sehr“, meinte sie mit
einem unsicheren Lächeln, „aber bitte entschuldigt, wenn ich mir so viele Namen
nicht alle auf einmal merken kann.“
    „Ah, das macht nichts“, meinte
einer von ihnen vorlaut und grinste sie über den Tresen hinweg an. „Hauptsache,
du vergisst nicht, dass ich Maurizio bin!“
    „Nein, Maurizio, bestimmt nicht“,
sie schüttelte ihm die Hand, „piacere.“
    „Wenn du gerade mal nicht hier
arbeitest, sollten wir eine Partie Billard spielen“, versuchte Maurizio seine
Annäherungsversuche fortzusetzen.
    „Lass das lieber“, riet ihm
Alessandro und klopfte ihm über den Tresen hinweg gutmütig auf die Schulter,
„du siehst doch, die Signorina ist nicht deine Kragenweite!“
    „Deine wohl schon eher“, gab der
Gefoppte keck zurück. Die anderen feixten und Alessandro lachte ein tiefes,
leicht raues Lachen.
    Die Tür ging auf und Loris kam
herein. Er wirkte müde und schien sehr überrascht zu sein, Alessandro hinter
der Theke zu sehen.
    „Ciao, Alessandro. Was machst du
denn hier?“
    „Ich war gerade mit ein paar
Jungs unterwegs und habe mitbekommen, was hier los war. Da bin ich Lara etwas
zur Hand gegangen, sie machte einen ziemlich ratlosen Eindruck.“
    Die beiden Männer umarmten sich herzlich.
    „Na, Lara, wie geht’s denn an der
Front?“, wandte er sich an sie.
    „So lala. Ich bin ganz schön
froh, dass du wieder da bist! Ohne deinen Freund hier hätte ich ganz schön dumm
und deine Bar bestimmt schlimm ausgesehen.“
    „Ach was, sie hat Talent, Loris“,
warf Alessandro lässig ein, während er seine Hände abtrocknete und sich dann
auf die andere Seite der Theke stellte. „Du solltest sie behalten, eine schöne
Deutsche ist hier garantiert der Renner.“
    Lara wusste nicht, ob sie wütend
oder geschmeichelt sein sollte und funkelte ihn wortlos an. Er quittierte ihren
Blick mit einem breiten Grinsen, bei dem seine wirklich unverschämt blauen
Augen aufleuchteten.
    Loris lachte mit ihm.
    „Da könntest du Recht haben.“
    „Ich muss jetzt gehen. Aber
vorher, schöne Fremde, mach mir doch bitte noch einen caffè ristretto, sì?“
    Wortlos drehte sie sich um, schraubte
das Sieb aus der Halterung der Kaffeemaschine, klopfte es schwungvoll aus,
füllte es mit frischem Pulver, positionierte es wieder unter dem Wasserventil
und drückte auf den Knopf.
    „Siehst du, Loris, ich hab dir ja
gesagt, sie hat echt Talent. So schöne crema bringst nicht mal du zustande.“
    Er kippte den Inhalt seiner
kleinen Tasse mit einem Schluck hinunter und Lara fragte sich, wie er es nur
schaffte, ihn schwarz und ganz ohne Zucker zu trinken. Als er zahlen wollte,
wehrte Loris heftig ab.
    „Geht aufs Haus, für deine
Hilfe“, meinte er.
    „Danke. Schönen Nachmittag noch
und viel Erfolg, Lara. Ciao!“
    Als er verschwunden war, sah Lara
Loris fragend an.
    „Wie geht’s Sania?“
    „Ganz gut soweit. Aber sie wird
ein paar Tage nicht arbeiten können.“ Ratlos sah er sie an. „Ich möchte ja
nicht unhöflich sein und du hast bestimmt was Besseres zu tun in deinen Ferien.
Aber würde es dir was ausmachen, wenn du mir ein paar Tage hilfst? Nicht lange“,
beeilte er sich, zu versichern, als er ihr Zögern bemerkte, „und nur ein paar
Stunden. Vielleicht am Abend?“
    Lara überlegte. Was hinderte sie
eigentlich daran? Abends saß sie

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