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Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Titel: Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí d'Angelo
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du – kann man die
tollen Spaghetti vielleicht auch kalt essen?“
    Er grinste verschmitzt.
    „Hast du etwa jetzt doch Hunger
bekommen?“
    Sie nickte und er stand auf,
brachte die beiden Teller, schenkte Rotwein nach und setzte sich zu ihr.
    Lachend fütterten sie sich
gegenseitig mit kalten Spaghetti, Scampis und Muscheln, doch dann machte Lara
den Fehler, ihn auf die eindeutige Form einer besonders großen Miesmuschel
aufmerksam zu machen, die sie ihm in den Mund schob, und sie kamen nicht mehr
dazu, die Teller zu leeren.
    Als er sie schließlich nach oben
ins Schlafzimmer brachte, waren sie beide erschöpft, ausgelaugt und sehr
zufrieden. Lara kuschelte sich eng an ihn und genoss das wunderbare Gefühl der
Geborgenheit, das sie empfand, als er eifersüchtig seine Arme um sie schlang.
    Sie schliefen beide sehr schnell
ein, doch Lara hatte in dieser Nacht wirre Träume.
    Sie träumte, Alessandro beobachte
sie beim Ertrinken und auch Valerie war neben ihr im Wasser. Eigenartigerweise
schien sie nicht nass zu werden und die Strömung konnte ihr nichts anhaben.
    „Ich habe dir doch gesagt, der
ist kein Fischer, er kann ja nicht mal schwimmen“, hörte sie ihre Freundin
sagen. „Er hätte dich schon längst herausziehen müssen, aber er ist ein
Hochstapler.“
    Dann war Valerie verschwunden und
Lara fühlte festen Boden unter den Füßen. Er hat zuviel Zeit, dachte sie und
sah Alessandro davongehen. Aus ihren Haaren fielen kleine Flussfische wie
Wassertropfen zu Boden und als sie entsetzt den Kopf schüttelte, saß sie
plötzlich vor Alessandros Kamin und Antonio spielte ihr auf der Gitarre ein
trauriges Lied vor. Jemand riet ihr, Spaghetti zu essen, doch die Krebse und
Muscheln darin waren noch lebendig und versuchten, über den Tellerrand davon zu
kriechen, um ihrer Gabel zu entgehen. Ein paar von ihnen krochen auf das Feuer
zu und als sie eine abwehrende Bewegung machte, um sie vor der Hitze zu warnen,
erwachte sie schließlich schweißgebadet.
    Zuerst hatte sie Mühe, sich zu
orientieren, doch dann hörte sie Alessandros regelmäßige Atemzüge neben sich
und mit einem Schlag fiel ihr alles wieder ein.
    Vorsichtig, um ihn nicht zu
wecken, glitt sie langsam aus dem Bett und tastete sich so geräuschlos wie
möglich ins Wohnzimmer hinunter, schlüpfte in den Bademantel, der noch immer
neben dem Sofa auf dem Boden lag und setzte sich. Vergeblich versuchte sie, die
eigenartige Benommenheit abzuschütteln, die der Alptraum in ihr hinterlassen
hatte.
    Merkwürdig, dachte sie, wie das
Unterbewusstsein mit manchen Erlebnissen umgeht. Ein unerklärlicher Drang zu
weinen überfiel sie und sie konnte sich nicht dagegen wehren, als sich mit
einem Mal alle ihre Schleusen öffneten. Sie versuchte, ihr heftiges Schluchzen
so gut es ging zu unterdrücken, doch da hörte sie Alessandro auch schon die
Treppe herunterhasten.
    „Hey, was ist denn los mit dir?“,
besorgt setzte er sich neben sie und nahm sie tröstend in die Arme.
    Sie konnte nur den Kopf schütteln
und da ließ er sie schweigend schluchzen und hielt sie einfach nur fest, bis
sie sich von selber beruhigte.
    „Geht’s denn wieder?“, erkundigte
er sich schließlich mitfühlend.
    „Ja“, sie nickte heftig und
machte sich los. Hastig wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und sah zur
Seite. Dass er das mitbekommen musste!
    „Tut mir leid – ich wollte dich
eigentlich gar nicht wecken mit meiner Heulerei!“
    „Hast du nicht, ich bin
aufgewacht, weil mir so kalt wurde, du warst ja nicht mehr da, um mich zu
wärmen“, versuchte er sie aufzumuntern.
    „Ich habe schlecht geträumt und
bin davon aufgewacht. Nachts ist sowieso alles anders als am Tag.“
    „Intensiver und dramatischer,
nicht wahr?“
    „Genau“, sie verschwieg, welche
Rolle ihm in ihrem Traum zugedacht gewesen war, weil es ihr albern vorkam, dass
sie überhaupt von ihm geträumt hatte.
    „Du hast lange gebraucht dafür.“
    „Wofür?“ Sie verstand nicht, was
er meinte.
    „Es dir von der Seele zu weinen.
Was du erlebt hast, war immerhin nicht alltäglich und da ist es vollkommen
normal, wenn sich die Anspannung irgendwann auf diese Weise Luft macht.
Wenigstens bei Frauen", er lächelte, „Männer verstehen so etwas ja nicht.“
    „Was verstehen Männer nicht? Dass
wir weinen?“
    „Dass Weinen euch entspannt, dass
es ein Ventil ist, das euch hilft, mit Stress umzugehen.“
    Lara starrte ihn ungläubig an.
Nahm er sie auf den Arm? Sie versuchte, seine Miene zu ergründen, konnte

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