Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)
Geschäft abgeschlossen und ich wollte nicht, dass ausgerechnet
das daran fehlt!“
Nun lachte er heiser.
„Wenn du so weitermachst, dann
war das ein wirklich gutes Geschäft, das ich da mit dir gemacht habe!“
„Findest du?“
„Allerdings!“, er wandte den
Kopf, um ihr in die Augen zu sehen, „du hast mich mehr als überrascht! Fast
bezweifle ich, dass du dieselbe bist wie noch vor ein paar Tagen. Hast du mir
vielleicht deine Zwillingsschwester ins Bett geschickt?“
Nun lachte sie amüsiert.
„Nein, aber ehrlich gesagt bin
ich mir selber fremd! Ich bin heute Nacht nicht ich selber, glaub mir!“
„Hoffentlich doch“, widersprach
er, doch sie unterbrach ihn leise.
„Lass uns das Thema nicht
vertiefen, ja?“
„Okay“, gab er nach, „aber ich
hoffe sehr, dass es kein Gespenst war, das mich da verführt hat!“
„Was hast du gegen Gespenster?“,
murmelte sie halblaut an seinem Hals.
„Dass sie verschwinden, wenn es
draußen hell wird“, entgegnete er scherzhaft, „und das wirst du hoffentlich
nicht tun!“
Sie wandte den Kopf zum Fenster. „Willst
du es vielleicht ausprobieren? Du darfst mir auch dabei zusehen, wie ich mich
in Nichts auflöse!“
Sie lachte leise und er folgte
ihrem Blick. Tatsächlich dämmerte es draußen bereits. Er runzelte die Stirn.
„Schon so spät?“
„Mhm“, sie küsste ihn auf die
Wange und machte Anstalten, sich aus seinen Armen zu winden, doch er hielt sie
fest.
„Bleib noch“, bat er sie leise.
Ein erneuter Schauer überlief
sie.
„Ich würde gern, aber ich kann
nicht. Sieh mal, irgendwann muss ich ja schließlich gehen und wenn du mich
nicht bald loslässt, dann werde ich dieses Haus vielleicht sogar nie mehr
verlassen!“
„Das wäre schon eher nach meinem
Geschmack“, gestand er mit einem Seufzen, „aber ich sehe ja ein, dass du recht
hast. Nur …“, er hielt inne und zögerte.
„Was?“
„Ach, nichts“, er ließ sie nun
doch los.
„Nein, sag ruhig“, ermunterte sie
ihn. „Was ist?“
„Ach, ich lass Dich einfach
ungern gehen“, gestand er, doch sie hatte das Gefühl, dass es nicht das war,
was er eigentlich hatte sagen wollen. Sie sah ihn einen Moment prüfend an, doch
dann stand sie auf und ließ es auf sich beruhen.
„Ich leihe mir deinen Pulli aus,
ja?“ sie schlüpfte hinein, während er seine restlichen Kleidungsstücke vom
Boden aufsammelte. „Ich möchte nur ungern mit dem Bademantel aus dem Haus gehen
und außer meinen Jeans kann ich alles andere wegwerfen. Und außerdem riecht er
so schön nach dir!“
Er lachte und ging nach oben, um
sich ebenfalls anzuziehen, während sie in ihre Jeans schlüpfte und ihre restlichen
Sachen zu einem Bündel zusammen wickelte. So fühlte sie sich wenigstens
einigermaßen angezogen.
Der Regen hatte aufgehört und die
Straßen trockneten bereits teilweise wieder. An den Rändern standen immer noch
große Pfützen, denen er auswich, so gut es ging. Während der Fahrt fiel Lara
etwas ein, das sie ihn schon die ganze Zeit hatte fragen wollen.
„Was war eigentlich mit euren
Booten im Hafen während des Sturms? Habt ihr alles retten können?“
„Ja, zum Glück sind wir
rechtzeitig fertig geworden und es hat keine größeren Schäden gegeben.“
„Und du konntest da so einfach
weg, um nachzusehen, warum ich nicht ans Telefon gehe?“
„Ich wäre auf jeden Fall
gefahren, und wenn der ganze Hafen davon geschwommen wäre“, gab er ihr zur
Antwort. In seiner Stimme schwang eine Entschlossenheit mit, die sie anrührte.
Unwillkürlich berührte sie seine Hand, die auf dem Lenkrad lag und er hielt sie
einen Moment lang fest. „Und wie du siehst, war es genau richtig so. Wir hätten
schließlich etwas verpasst heute, findest du nicht?“
„Oh ja, das hätten wir",
murmelte sie und spürte, dass ihr allein beim Gedanken an die vergangenen
Stunden schon wieder heiß wurde. Sie hoffte, dass er ihrer Stimme nicht
anhörte, was sie dachte, als sie laut weiterredete. „Ob die piena wohl schon
durch ist? Hoffentlich ist nicht mehr allzu viel passiert seither.“
„Das glaube ich nicht. Ich habe,
während du schliefst, ein wenig telefoniert und was ich herausgehört habe, war
ziemlich ermutigend. Anscheinend hat die Tatsache, dass der Sturm weniger
heftig war, als erwartet, das Schlimmste verhindert und die Flutwelle konnte
einigermaßen ungehindert abfließen.“
Auch er klang so, als hätte er
Mühe, seine Stimme zu kontrollieren.
„Das wäre ja mal eine gute
Neuigkeit,
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