Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)
aber
nichts feststellen, was auf Sarkasmus hindeutete. „Ist das dein Ernst? Und das
sagst du als Mann?“
„Natürlich, oder glaubst du denn,
ich hätte meine lieben Geschlechtsgenossen nicht oft genug beobachtet? Männer
brauchen nach solchen Erlebnissen entweder eine Schlägerei oder eine Sauftour
oder am liebsten beides. Oder sie rasen sinnlos mit ihrem Auto durch die
Gegend, damit sie sich wohler fühlen können. Dann sind sie stark. Euch Frauen
genügen ein paar Tränen und ihr seid wieder fit für die Realität.“
Sie schwieg und starrte ihn an.
Solche Worte von einem Mann zu hören, verblüffte sie und sie wusste immer noch
nicht recht, wo sie seine Analyse einordnen sollte. Hätte er den Nagel nicht so
sehr auf den Kopf getroffen, zumindest was sie persönlich betraf, dann hätte
sie zu der Vermutung geneigt, er wolle sich über sie nur lustig machen.
„Was ist? Täusche ich mich etwa?“
„Nein, im Gegenteil. Ich frage
mich nur gerade, wie ausgerechnet ein Mann dazu kommt, solche Dinge zu sagen.
Außer er meint sie nicht ernst, sondern zynisch.“
„Weißt du, Lara, ich kenne viele
Frauen und ich kenne viele Männer. Ich habe Menschen schon in vielen
Situationen erlebt, die schwierig für sie waren und ich habe sie erlebt, wie
sie danach mit diesen Erlebnissen umgegangen sind. Und ich sage dir, Frauen
sind viel belastbarer als Männer, das ist sonnenklar. Du kannst mir also schon glauben,
dass ich weiß, wovon ich rede.“
„Na, ich werde mich hüten, dir zu
widersprechen – ich bin ja schließlich auch eine Frau! Nur wissen die meisten
Männer mit Tränen nicht das Geringste anzufangen. Sie werden bloß wütend, statt
einfach abzuwarten, bis es wieder vorbei ist.“
„Weil sie Angst haben, ihr Frauen
könntet sie damit erpressen wollen. Da sie nicht richtig damit umgehen können,
meinen sie, ihr wollt etwas Bestimmtes erreichen und sagen von vornherein schon
mal nein, indem sie wütend werden.“
„Sieht nicht so aus, als kämen
die Männer in deiner Beurteilung besonders gut weg. Wo ist deine
Solidarität?"
„Die haben die meisten nicht
verdient! Meine Bewunderung gehört euch Frauen und du weißt ja, hinter jedem
großen Mann steht eine noch größere Frau und so weiter. Das Sprichwort kennen
wir hier auch, es ist international.“
Nun musste sie lachen.
„Hör mal, wenn du dich damit bei
mir einschmeicheln wolltest, dann hast du es beinahe geschafft!“
„Dann war ich doch gut, oder?“ Er
strich ihr eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und sie wandte den Kopf,
um mit der Zunge seine Handfläche zu suchen. Seine Stimme klang sehr sanft. „Meinst
du, du kannst jetzt weiterschlafen?“
„Nein“, murmelte sie gedämpft,
„ich glaube nicht, dass ich jetzt schon wieder schlafen kann!“
Fast wunderte sie sich selbst
darüber, mit welcher Selbstverständlichkeit sie ihn in die Kissen zurückdrängte
und sich über ihn beugte.
Er gab einen erstickten Laut der
Überraschung von sich. In seinen kühnsten Träumen hatte er sich nicht
vorgestellt, dass sie so bald schon die Ungeniertheit besitzen würde, ihn mit
ihrem Mund, ihren Lippen, ihrer Zunge zu liebkosen, wie sie es nun tat. Er
schloss die Augen und ließ sie nur zu gern gewähren, doch kurz bevor sie ihn
zum Äußersten bringen konnte, hielt sie inne.
Er keuchte gequält.
Sie hob den Kopf ein wenig und
sah ihn herausfordernd an. Ihre Augen funkelten, während sie ihn langsam nur
mit ihrer Zungenspitze reizte.
„Nicht aufhören! Lara, was machst
du da?“, seine Stimme war nur noch ein Keuchen.
Sie erwiderte seinen verhangenen
Blick, sein Atem ging schwer und seine Erregung tat ihm fast körperlich weh.
„Willst du das denn?“ Ihre Stimme
vibrierte halb belustigt, halb erregt.
„Ahh“, stieß er hervor und
begann, sich an ihrem Mund zu bewegen, damit sie da weitermachte, wo sie sich
abgebremst hatte.
Sie antwortete mit einem Lachen,
das ihm fast den Verstand raubte und senkte erneut den Kopf, und er ließ sich
von ihren Liebkosungen und Zungenspielen davontragen, ohne sich noch irgendwie
bremsen zu können.
Als er dann endlich wieder
einigermaßen klar denken konnte, zog er sie zu sich heran. Willig schmiegte sie
das Gesicht an seinen Hals und überließ sich seiner besitzergreifenden
Umarmung.
„Du bist eine fantastische Frau,
Lara“, hauchte er ihr ins Ohr.
„Oh ja, bei so was seid ihr
Männer ja Wachs in unseren Händen“, versetzte sie übermütig, „und wir beide hatten
schließlich ein
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