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Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition)

Titel: Eine Lüge macht noch keine Liebe! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí d'Angelo
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hatte
Alessandro nicht verloren, doch würde sie sich erst an das Gefühl gewöhnen
müssen, wieder eine feste Beziehung zu haben. Nun auch noch mit Signora
angeredet zu werden, als sei sie seine Ehefrau, das erschien ihr angesichts
ihrer noch nicht einmal überstandenen Scheidung geradezu als absurd.
    „Über was wolltest du denn
sprechen?“ fragte sie ihn, auf seine Bemerkung im Auto anspielend, als der Ober
den Tisch verlassen hatte und sie wieder alleine waren. Wenn Alessandro ein
Restaurant suchte, in dem man ruhig reden konnte, dann hatte das mit Sicherheit
seinen Grund.
    „Über deine Zukunft.“
    „Meine Zukunft?“ echote sie.
    „Ja, deine Zukunft. Bald ist
Weihnachten, wie willst du die Feiertage verbringen?“
    Lara hätte beinahe laut gelacht,
so überrascht war sie. Er schaffte es immer wieder, eine gewisse Spannung in
ihr aufzubauen, die sich in Nichts aufzulösen schien, wenn er auf den Punkt
kam, um den es ihm eigentlich ging.
    „Ich hatte mir gedacht, wir
könnten über die Feiertage in die Berge fahren“, fuhr er fort, „ich kenne da
ein nettes kleines Dorf in den Dolomiten, da hat einer meiner Bekannten eine
Hütte…“
    Als er ihren Blick sah, hielt er
inne.
    „Was denn? Warum schaust du mich
denn jetzt so an?“
    Sie schluckte hart. Da er sie so
direkt fragte, hielt sie es für angebracht, ihn in ihre bislang noch
unausgereiften Pläne einzuweihen und holte tief Luft.
    „Ich habe vorgestern mit Valerie
telefoniert und sie hat mich gefragt, ob ich über die Feiertage nicht zu ihr
nach Deutschland kommen möchte. Anscheinend hält sie es für ratsam, mich am so
genannten Fest der Liebe nicht alleine zu lassen.“
    Sie warf ihm einen forschenden
Blick zu, unsicher, wie er diese Neuigkeit auffassen würde. Alessandro schwieg
einen Moment.
    „Du bist aber nicht alleine, das
weiß sie doch?“, wollte er wissen.
    „Ja, das weiß sie. Aber Bert ist
zugleich mein Scheidungsanwalt und da ich mich ja mit Andreas geeinigt habe,
wäre es angebracht, mich persönlich um ein paar Dinge zu kümmern und meine
Scheidung auf den Weg zu bringen.“
    Er nickte bedächtig. „Das kann
ich verstehen. Wann willst du wiederkommen?“
    „So bald wie möglich, am liebsten
gleich nach Sylvester. Valerie und Bert möchten einige Tage Urlaub machen, ich
könnte von Venedig aus fliegen und mit ihnen im Auto zurück fahren. Wenn ich
wieder da bin, werde ich mich nach einer Bleibe umsehen.“
    Wieder ließ er sich Zeit mit
seiner Antwort.
    „Du kannst dir vielleicht
vorstellen, dass ich nicht gerade begeistert von dem Gedanken bin, auf dich zu
verzichten, und sei es auch nur für ein paar Tage. Außerdem wär’ ich so gern
mit dir weggefahren!“
    Lara legte ihm eine Hand auf den
Arm. „Mir macht es auch nicht so richtig Freude, aber die Vernunft spricht
eindeutig dafür. Irgendwann muss ich damit anfangen, wenn mir mit der Scheidung
ernst ist und ich tatsächlich hierbleiben will.“
    „Ja, natürlich. Ich sagte ja
schon, ich verstehe dich, nur das ändert nichts an der Tatsache, wie sehr es
mir missfällt.“ Nachdenklich trank er einen Schluck Wein. „Aber es ist wohl
unvermeidlich.“
    „Das ist es, bedauerlicherweise.“
    „Nun gut, wir müssen eben das
Beste daraus machen, was?“
    Lara war erleichtert. Der
Gedanke, ihn mit diesem Entschluss zu enttäuschen, hatte ihr gar nicht
gefallen. „Was wirst du an den Feiertagen anfangen?“
    „Ich habe da nicht so viel
Auswahl, schließlich ist das in Italien ein Familienfest, genau wie anderswo,
aber wahrscheinlich werde ich stattdessen sowieso eher arbeiten.“ Er zuckte mit
den Schultern. „Von Familie kann bei dir wohl nicht mehr die Rede sein, was?“
    „Nein“, stimmte sie ihm zu, „da hast
du wirklich Recht. Aber ich mag Valerie und Bert sehr gern und das gleicht es
immerhin ein wenig aus.“
    Die letzten Tage waren für sie so
turbulent gewesen, dass sie trotz der bunten Dekorationen, Lichterketten und
Weihnachtsmann – Figuren überall keinerlei Hauch von weihnachtlicher Stimmung
verspürt hatte.
    „Weihnachten ist für mich
eigentlich schon vorbei, seit ich kein kleines Mädchen mehr bin und erkannt
habe, dass die schöne Zeit der Vorfreude und der familiären Geborgenheit
unwiederbringlich verloren ist. Die letzten Jahre habe ich es im Grunde nur
noch als Stress empfunden, mich mit passenden Geschenken bei meinen
Schwiegereltern einzufinden und die Menüfolge genügend zu würdigen.“
    „Trotzdem schade, dass du
Sylvester auch nicht hier

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